Eduard von Bauernfeld Zitate
Das wähne nun keiner, daß er sich nicht entbehren ließ. Dein Tod oder meiner macht in der Welt noch keinen Riß.
Der große Mann eilt seiner Zeit voraus, der kluge kommt ihr nach auf allen Wegen. Der Schlaukopf beutet sie gehörig aus, der Dummkopf aber stellt sich ihr entgegen.
Es ist eine eigene Menschenart, Stets sicher und dreist, Und immer Geistesgegenwart, Nur ohne Geist.
Was hast du gelernt in diesen Jahren? Daß der Gemäßigte nie gewinnt, Und daß die Menschen immer waren Wie sie noch sind!
Was man flieht, das ist uns nicht gleichgültig.
Bei fleißiger Arbeit und guter Verdauung verbessert sich auch deine Weltanschauung.
Verlorne Jugend – schlimmes Wort! Verlornes Alter – alles fort.
Wenn mir die Mutter giftige Blicke zuwirft, wenn mir der Vater die Thüre weist, wenn die Gouvernante keift, die Tanten schimpfen, die Bediente drohen, die Hunde bellen – dann ist’s ein Vergnügen.
Was läßt sich in zwei Zeilen denken? Es ist nicht viel, doch kann’s dich kränken.
Wie fangen wir’s an? Das sage mir einer! Lang leben will jedermann, Alt werden keiner.
Das Genie ist seiner Zeit voraus, der Kluge geht an seiner Seite, der Listige versucht ihn schlau zu nutzen, doch der Dummkopf hält ihn auf.
Lass das lange Vorbereiten, Fang dein Leben an beizeiten.
Im Handeln und im Pflichterfüllen Geht alles über einen Leisten; Nur wenige tun das Gute im Stillen, Das Böse die meisten.
Es braucht zu allem ein Entschließen, selbst zum Genießen.
Diese Welt ist doch die beste, und sie lebt sich ziemlich gut mit Gesundheit, Geld und Tugend und ein bißchen Übermut.
Schwachheit, dein Name ist Weib!, so meint ein Dichter, ein großer. Aber das Weibchen, es weiß: Schwachheit, dein Name ist Mann!
Von Krankheit mag der Körper wohl gesunden; doch Seelenschmerz heilt nicht wie Leibeswunden.
Zittre, du großes Österreich, Vor deinen kleinen Beamten!
Herrschende Religion! Das klingt bedenklich. Man sagt auch: „Herrschende Dynastie“, „herrschender Typhus“ und so.
Schöne Zeit, als mit dem Karren Thespis fuhr, der Possen Vater! Schwer ist’s, einen Staat regieren, zehnmal schwerer ein Theater!
Schubert war gewissermaßen eine Doppelnatur, die Wiener Heiterkeit mit einem Zuge tiefer Melancholie verwebt und veredelt.
Ob du wenig tust oder viel, Drauf kommt’s nicht an! Ich seh nur auf das Ziel, Die Richtung macht den Mann.
Vergebens predigt ihr den Wilden; Es gilt erst, die Gebildeten zu bilden.