Damaris Wieser Zitate
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Es ist niemand da, dem man die geballte Macht seiner Seele reichen kann, wenn man das Gefühl hat, daran zu ertrinken.
Nicht mit Komplimenten umgehen zu können, bedeutet nicht, daß man sie nicht genießt.
Das Leben hängt an einem Faden. Hoffentlich einem aus Kohlenstoffasern.
Gedanken erraten oder erahnen… mühseliger Versuch von verstehen Wollenden.
Nachdenken ist in meinen Augen die einzig vollkommene Art der Selbstbefriedigung. Man schließt die Augen und hofft auf Erlösung.
Manchmal kann man nicht nur schreiben, sondern muß auch leben.
Keine Massenprodukte vom Wühltisch, sondern das kleine feine exquisite Einzelstück erfreut den alternden Verstand.
Babys auf Katalogbestellung gelten als unethisch… Na dann schaut Euch mal einen Kontaktanzeigenmarkt an.
Unterschiedliche Charaktere öffnen uns neue Wege zu anderen Denkweisen. Und doch bevorzugen die meisten betonierte Straßen.
Wenn ich nur Tränen fließen lassen würde, bei Menschen, denen ich vertraue, würde ich innerlich ertrinken.
Zeit und Verpflichtung können aus zwei sich liebenden Menschen zwei Fremde entstehen lassen.
Niemand konnte entscheiden, ob er geboren werden wollte. Dann laßt doch wenigstens alle entscheiden, wann sie sterben wollen.
Kein Parfüm dieser Welt ist so vollkommen, wie der Duft von nasser Erde.
Als ich Dich sah, wurde mir klar, daß sich Gott in meine Träume und Fantasien geschlichen hat. Wie sonst sollte ich mir erklären, daß du die lebende Erfüllung all meiner Wünsche bist?
In einer Gesellschaft, in der alles käuflich ist, ist es kein Wunder, daß wir die Werte der Dinge nicht mehr mit Gefühlen messen können.
Lerne ich Menschen kennen, sind sie fasziniert von meiner Art. Sehe ich sie öfter, haben sie Angst vor dem Anderssein.
Schau ich auf das geheftete Papier, fällt mir auf, daß es so leicht ist, zu trennen, was durch Metall gehalten wird.
Einem Menschen seine Gedanken zu schenken, kann manchmal alles auf den Kopf stellen.
Eine Tasse Kaffee und schlechter Sex haben eines gemeinsam… erst verführerisch, heiß und duftend: hinterlassen beide einen bitteren Nachgeschmack.
Wir streben nach Geld, Macht und Liebe. Aber letztendlich werden wir alle einsam und nackt in einem Sarg in der Erde verschwinden.
Als die Welt als Kugel geschaffen wurde, dachten sich die Konstrukteure etwas dabei. Sie wollten uns zeigen, daß es keinen Sinn macht vor irgendwas davon zu laufen.
Hoffnung ist der Halt der Verlassenen.
Es macht mir Angst, wenn mir jemand sagt, ich sei genial: wissen wir doch, wie einsam sie waren.
Jeder, der sagt, daß Äußerlichkeiten nicht wichtig sind, lügt. Es ist vielleicht nebensächlich, aber nicht unwichtig.
Es braucht kein Vertrauen in einen anderen Menschen, um über sich zu sprechen sondern nur einen Gegenüber, der auch zuhört.
Ich weiß nicht, wie viele Menschen sich in eine Stimme am Telefon verliebt haben. Doch erst beim Kennen lernen wurde ihnen klar, daß Gefühle sich nicht zusammensetzen lassen, wie ein Puzzle der Phantasie.
Es ist nicht die Angst vor dem Lieben, sondern die Angst, vor dem geliebt werden und dem Versagen in dieser Verantwortung.
Es gibt so viel, was absolut unbedeutend ist. Und doch geben wir diesen Dingen die Macht über uns.
Auch ich habe Kerzen in meinem Fenster leuchten lassen. Hoffentlich konnte sie jemand sehen und ihre Wärme fühlen.
Wenn ich mir die Unfähigkeit der Menschen anschaue, von Angesicht zu Angesicht zu kommunizieren, überlege ich ernsthaft, in Telekomaktien zu investieren.
Ich bin nicht schön… aber ich habe Seele.
Stumme Schreie können Mauern zum Einstürzen bringen.
Den Lauf der Zeit kann man nicht messen… der Moment der Messung verfälscht das Ergebnis, da sie weitergeflossen ist.
Kleine Wünsche erfülle ich sofort… die größeren bedürfen einer Überlegung.
So viel Einsamkeit, so viele Träume und Wünsche…eingebettet in die Illusion des Internets. Sie nehmen sich nicht in die Arme – Kommunikation auf Knopfdruck – wirkliche Gefühle werden kopiert, überschrieben und auf den nächsten projiziert. Und so sind sie allein – die Suchenden im „blauen Nichts“.
An den gebrochenen Herzen, die ich im Laufe meines Lebens repariert habe, ritzte ich mir meines auf.
Die Menschen verstecken sich unter dem Mantel der Diplomatie, daß letztendlich niemand mehr versteht, wer sie sind oder was sie wollen.
Das Verlieren in Träumen bringt uns zwar der Wirklichkeit kein Stück näher, läßt sie aber leichter ertragen.
Die größte Freiheit ist für mich jede verbrachte Minute mit dem Menschen, den ich liebe.
Der Höhepunkt zweier Menschen läßt sich nicht in gemeinsam erlebten Sekunden, sondern in gemeinsam gelebten Jahren messen.
Ich bin nicht weise, vielleicht nur ein wenig mehr „sehend“.
Niemand liebt zu viel oder zu wenig, sondern nur, wie man kann.
Die Welt ist sooo schlecht… aber wer ist die Welt?
Die Masse an Auswahl garantiert nicht das Finden.
Manchmal ist es nicht die Liebe in einen Menschen, der uns bei ihm hält, sondern die Suche nach diesem Gefühl aus der Erinnerung, wie wir es vor langer Zeit einem anderen Menschen schenkten.
Alleine sein ist der Hafen der Sicherheit vor Verletzungen.
Frauen winden sich unter Schmerzen, um neues Leben zu gebären. Männer aalen sich in Selbstmitleid um ihrer beraubten Freiheit.
Immer wenn ich schreibe, versuche ich Gefühle einzufangen und festzuhalten, wie es Musik mit scheinbarer Einfachheit schafft.
Perversion ist eine Empfindungssache. Was für den einen unvorstellbar grausam ist, bestimmt des anderen Alltag.
Liebe läßt sich nicht an einem Tag erleben.