Christian Karl Josias von Bunsen Zitate

Aristokraten. Perimus licitus. Wir gehen unter durch das gesetzlich Erlaubte, das aber ein höheres Gesetz der Gerechtigkeit zeitigt in jeder Menschenbrust und dem sittlichen widersteht.

Mit dem unbedingten Priestertum und Kirchentum tritt notwendige Verfolgung ein. Es verneint das Gewissensrecht des Einzelnen und der Gemeinde, Denkfreiheit, und, was dasselbe ist, Lehr- und Redefreiheit über die höchsten Gegenstände des menschlichen Forschens und Nachdenkens.

Die Bürgschaft für die Freiheit der Völker liegt nicht in Verstandesbegriffen und in der auf sie begründeten Aufklärung, sondern in der sittlichen Grundlage und sittlichen Bildung; diese aber beruht auf der Gewissensfreiheit, sowie sie von den Menschen erkannt und verlangt wird.

Darin liegt die sittliche Freiheit des Menschen, daß er frei werde von der Befangenheit der Selbstsucht, denn dadurch wird er auch frei von der Notwendigkeit von der Naturkraft in ihm und um ihn und erhebt sich über die Schranken der Endlichkeit zu Gott.

Politik ist Anwendung der sittlichen Vernunft auf die öffentlichen Angelegenheiten.

Die Völker verlangen Gewissensfreiheit nicht aus Unglauben, sondern aus Sehnsucht nach Glauben.

Wenn das Ebenbildliche der Gottheit im Menschen die sittliche Persönlichkeit ist: so kann die Vernichtung der Persönlichkeit weder die Einzelnen noch die Völker zum Heile führen, sondern beide nur den Weg des Verderbens.

In jeder bestehenden Religion und in jeder Religionsgenossenschaft liegt vermöge des selbstsüchtigen Naturprinzips im Menschen das Prinzip der Unduldsamkeit.

Auch die größte menschliche Macht und Kraft verfällt, als nur bedingte, dem Geschick und geht unter, wenn sie unbedingt werden will und als solche denkt und handelt.

Keine Freiheit entsteht ohne Gewissensfreiheit, alle anderen Freiheiten fließen bei naturgemäßer Entwicklung aus ihr.