Charles Ferdinand Ramuz Zitate
Man kann nicht zur gleichen Zeit der sein, der man ist und der man war.
Wir, sagt er, wir gehen dahin, wo wir wollen. Wir haben alles, weil wir nichts haben.
Bei den Menschen ist das Mitleid ein Sonntagsgefühl: Es ist wie die schönen Kleider, die man nicht jeden Tag anzieht.
Das Traurigste ist, dass man von der Welt eine Vorstellung hat, der die Welt widerspricht.
Der Fortschritt kommt so zustande, dass die eine oder andere Idee an einem Punkt zuerst Form annimmt, das Beispiel ist aber ansteckend, und schon sind es viele, die diese Idee teilen.
Ich glaube nicht an die Wissenschaft. Ich glaube nur noch an den Glauben. Und ich bin nicht gläubig.
Küssen; so süß ist das, wie wenn man nie mehr die Lippen wegnehmen könnte von dort, wo sie sind.
Die einzig wahre Traurigkeit ist das Fehlen der Sehnsucht.
Was brauchte es, damit einer glücklich wurde? Zehn Franken im Tag? Sagen wir lieber gleich fünfzehn. Und auch das wäre nicht genug. Denn man sollte sie nicht verdienen müssen: die fünfzehn Franken sollten von selber kommen, zur festgesetzten Zeit.
Denn wir sind glücklich, wenn wir unsere Kraft spüren.
Man darf schon jemanden necken, aber nur unter der Bedingung, dass man aufhören kann, wenn man sieht, dass der Spaß eine schlechte Wendung nimmt.
Vom Rest der Menschheit isoliert zu sein, heißt sich nutzlos fühlen. Sich nutzlos fühlen ist noch schlimmer, als sich schuldig fühlen.
Er sah, dass im Leben alles ein Wiederbeginn ist. Etwas wird gemacht, nur um wieder aufgelöst zu werden und abermals aufgelöst.
Die Idee muss aus der Vision geboren werden wie der Funke aus dem Kieselstein.
Es ist unsere Sache, unser Leben zu gestalten.
Es gibt nur zwei Dinge, die von Interesse sind: die Liebe und der Tod.
Es gibt immer eine große Not im Leben der Menschen. Wo immer man auch ist und was immer man auch tun mag, vor sich hat man den Tod.
Auf der Welt war schönes Wetter, nur braucht man manchmal lange, um zu merken, dass schönes Wetter ist.
Ich verabscheue einen gewissen Sozialismus, weil er Geld hasst, anstatt es zu verachten.
Es gibt keine wirkliche Einsamkeit für das Herz, wenn es sich einmal verschenkt hat. Ein Loch entsteht, die Liebe füllt es auf. Sie richtet die Ruinen gleich wieder auf, sie füllt vorweg die Lücken.