Bertrand Russell Zitate
seite 1
Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht haben.
Zuneigung zu empfangen, ist eine machtvolle Glücksquelle, der Mensch aber, der sie fordert, wird sie nicht erlangen.
Das gute Leben ist von Liebe beseelt und vom Wissen geleitet.
Eines der Symptome eines sich ankündigenden Nervenzusammenbruchs ist die Empfindung, daß die eigene Arbeit etwas ganz schrecklich Wichtiges ist.
Die Religion stützt sich vor allem und hauptsächlich auf die Angst.
Es gibt in der Welt eine Fülle müßiger Menschen, meist Frauen, die über wenig Bildung, viel Geld und demzufolge großes Selbstvertrauen verfügen.
Es gibt zwei Arten von Moral, die eine, die man predigt, und die andere, die man anwendet.
Das, was die Menschen den Kampf ums Dasein nennen, ist also nichts andres als der Kampf um den Aufstieg.
Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben.
Menschen, die immer daran denken, was andere von ihnen halten, wären sehr überrascht, wenn sie wüßten, wie wenig die anderen über sie nachdenken.
Wenn man zur Bitterkeit neigt, ist das ein Zeichen dafür, dass die Gefühle versagt haben.
Am liebsten mag ich die wissenschaftliche Theorie, dass die Ringe des Saturn ausschließlich aus verloren gegangenem Reisegepäck bestehen.
Leider erkennen viele Menschen erst im Unglück, dass sie vorher glücklich waren.
In vielen menschlichen Höchstleistungen finden wir ein gewisses Element des Rausches.
Was die Philosophie beseitigen muss, ist die Gewissheit, sei es nun die des Wissens oder die des Nichtwissens.
Es gibt eine Sorte ungemein überlegener Menschen, die gern versichern, alles sei relativ. Das ist natürlich Unsinn, denn wenn alles relativ wäre, gäbe es nichts, wozu es relativ sein könnte.
Die Zukunft der Menschen steht auf dem Spiel; sie ist gesichert, sobald nur genügend Menschen sich dieser Einsicht nicht verschließen.
Wir wissen zuviel und fühlen zuwenig. Zumindest spüren wir zuwenig von jenen schöpferischen Emotionen, aus denen ein sinnvolles Leben entspringt.
Ein Demokrat braucht nicht zu glauben, dass eine Mehrheit immer weise Entscheidungen treffen wird; woran er glauben muss, dass ist die Notwendigkeit, dass der Mehrheitsbeschluss, ob klug oder unklug, angenommen werden muss, bis die Mehrheit einen anderen Beschluss fasst.
In der Weltpolitik spritzt mancher, der sich als Feuerwehrmann ausgibt, mit Benzin.
Bitterste Armut zu verhüten ist wichtig: den Besitz derer zu vermehren, die ohnehin schon zu viel haben, ist nutzlose Kraftvergeudung.
Der Politiker unterscheidet sich vom Wissenschaftler dadurch, daß er sehr lange reden kann, ohne etwas sagen zu müssen.
Der typische moderne Mann aber betrachtet Geld als ein Mittel, zu mehr Geld zu kommen, damit er protzen, Aufwand treiben und über diejenigen triumphieren kann, die bisher seinesgleichen waren.
Ein Leben ohne Abenteuer ist wahrscheinlich unbefriedigend, aber ein Leben, in dem Abenteuer jedwede Form zugestanden wird, ist mit Sicherheit ein kurzes Leben.
Ganz egal, wie beredsam ein Hund bellen mag, er kann Dir nicht sagen, dass seine Eltern arm, aber ehrlich waren.
Das größte Risiko auf Erden laufen die Menschen, die nie das kleinste Risiko eingehen wollen.
Jede Unwissenheit ist bedauerlich, aber Unwissenheit auf einem so wichtigen Gebiet wie der Sexualität ist eine ernste Gefahr.
Wenn die Welt ein paar Generationen lang ohne Krieg auskommen könnte, würde ihr schließlich der Krieg genauso absurd erscheinen wie das Duell uns heute erscheint.
Die beste Disziplin und Zucht ist diejenige, die einem seelischen Impuls entspringt.
Die Regeln der Moral sollten so sein, dass sie nicht das natürliche Glück unmöglich machen.
Wenn ich Mediziner wäre, würde ich jedem Patienten Urlaub verschreiben, der seine Arbeit für wichtig hält.
Der Moralist pflegt gern die Ansprüche der menschlichen Natur zu übersehen; in solchen Fällen wird aber wahrscheinlich die Natur des Menschen von den Ansprüchen des Moralisten keine Notiz nehmen.
Mathematik ist eine Stätte des Friedens, ohne die ich nicht wüsste, wie ich weiterleben sollte.
Meinerseits misstraue ich allen Verallgemeinerungen über Frauen, günstig und ungünstig, männlich und weiblich, alt und modern.
Die Fähigkeit, seine Freizeit klug auszufüllen, ist die letzte Stufe der persönlichen Kultur.
Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind.
Aus der richtigen Perspektive betrachtet besitzt Mathematik nicht nur Wahrheit, sondern auch erhabenste Schönheit – eine kalte und strenge Schönheit wie die einer Statue – von höchster Klarheit und Perfektion, zu der nur die allergrößte Kunst fähig ist.
Fortschritt bedeutet, dass wir unsere alten Sorgen gegen neue eintauschen.
Man kann von allen Lastern frei sein und trotzdem keine einzige Tugend besitzen.
Misserfolg ist ein kleiner Umweg auf dem Weg zum Erfolg.
Was für das Christentum gilt, gilt gleichermaßen auch für den Buddhismus. die buddhistische Priesterschaft – wie es sie beispielsweise in Tibet gibt – ist in höchstem Grade bildungsfeindlich, tyrannisch und grausam.
Gefragt ist nicht der Wille zu glauben, sondern der Wunsch zu erkennen, was genau das Gegenteil ist.
Das Geschäft der Philosophie, wie ich es verstehe, ist wesentlich logische Analysis, gefolgt von logischer Synthesis.
Angst ist die Hauptquelle des Aberglaubens und eine der Hauptquellen der Grausamkeit.
Seit man begonnen hat, die einfachsten Behauptungen zu beweisen, erwiesen sich viele von ihnen als falsch.
Wenn alle Experten sich einig sind, ist Vorsicht geboten.
Die Energie, die viele an kleinlichen Ärger verschwenden, würde anders verwendet, ausreichen, um Weltreiche aufzubauen.
Es ist lange her, dass sich die menschliche Phantasie die Hölle ausgemalt hat, aber erst durch ihre jüngst erworbenen Fertigkeiten ist sie in die Lage versetzt worden, ihre einstigen Vorstellungen zu verwirklichen.
Das Geheimnis des Glücks ist es, den Tatsachen ins Angesicht zu sehen, dass die Welt schrecklich ist, dann kann man beginnen, sich wieder glücklich zu fühlen.
Bei uns sind diejenigen, die als moralische Leuchten gelten, Menschen, die selber auf gewöhnliche Freuden verzichten und um sich schadlos zu halten, anderen die Freude verderben.