Bertolt Brecht Zitate
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Wenn die Wunde nicht mehr wehtut, schmerzt die Narbe…
Der Mensch ist gut, aber die Verhältnisse erlauben es nicht.
Wenn die letzten Irrtümer verbraucht sind, sitzt als letzter Gesellschafter uns das Nichts gegenüber.
Die guten Zeiten kommen nicht wie der Morgen nach einer durchschlafenen Nacht.
Ich habe viel Mühe, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor.
Wir brauchen keine anderen Herren, sondern keine.
Ach, vor eure in Dreck und Blut versunkenen Karren haben wir noch immer unsere großen Worte gespannt! Euren Viehhof der Schlachten haben wir Felder der Ehre, eure Kanonen erzlippige Brüder genannt.
Ich glaube an den Menschen, und das heißt, ich glaube an seine Vernunft! Ohne diesen Glauben würde ich nicht die Kraft haben, am Morgen aus meinem Bett aufzustehen.
Niemand unter den Sterblichen ist so groß, dass er nicht in ein Gebet eingeschlossen werden könnte.
Liebe ist die Kunst, etwas zu produzieren mit den Fähigkeiten des anderen. Dazu braucht man von dem anderen Achtung und Zuneigung.
Adolf Hitler, dem sein Bart, ist von ganz besondrer Art. Kinder da ist etwas faul: Ein so kleiner Bart und ein so großes Maul.
Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht, und es helfen nur Menschen, wo Menschen sind.
Keine Gnade mehr mit denen, die nicht erforscht haben und doch reden.
Ein Mann, der etwas zu sagen hat und keine Zuhörer findet, ist schlimm dran. Noch schlimmer sind Zuhörer dran, die keinen finden, der ihnen etwas zu sagen hat.
Charakter – das ist eine Zeitfrage.
Reicher Mann und armer Mann standen da und sah n sich an. Da sagt der Arme bleich: Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.
Die Schwärmerei für die Natur kommt von der Unbewohnbarkeit der Städte.
Wenn ein Freund weggeht, muß man die Türe schließen, sonst wird es kalt.
Geldleute lesen gründlicher als Bücherliebhaber – sie wissen besser, was für Nachteile aus flüchtiger Lektüre entstehen.
Es sieht zu modern aus. Modern ist veraltet.
Was hilft da Freiheit? Es ist nicht bequem. Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm.
Durch fünfzig Jahr in Nacht und Wind Sie schliefen in einem Bett. Das war die Hanna Cash, mein Kind Gott mach’s ihr einmal wett.
Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?
Das Gefühl ist Privatsache und borniert. Der Verstand hingegen ist loyal und relativ umfassend.
Das Schicksal des Menschen ist der Mensch.
Ich halte dafür, daß das einzige Ziel der Wissenschaft darin besteht, die Mühseligkeiten der menschlichen Existenz zu erleichtern.
Die Verführung, die von einem Beweis ausgeht, ist zu groß. Ihr erliegen die meisten, auf die Dauer alle.
Als der Geist noch in Höhlen hauste, war er unbeachtet, aber frei.
Denken ist etwas, das auf Schwierigkeiten folgt und dem das Handeln vorausgeht.
Der Bankraub ist eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank.
Es gibt kein Geschäft, das so gemein wäre, dass nicht sofort ein anderer es macht, wenn man darauf verzichtet.
Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns Vor uns liegen die Mühen der Ebenen. – Wahrnehmung, (1949) Werke. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe
Man kann die Wahrheit nur mit List verbreiten.
Angesichts von Hindernissen mag die kürzeste Linie zwischen zwei Punkten die krumme sein.
Indem der Mensch die Natur besser ausnützen lernte, befreite sich der Mensch von vielen Beschränkungen.
Die Erfindungen für Menschen werden unterdrückt, die Erfindungen gegen sie gefördert.
Me-ti sagte zu Tu-fu: Besser als ewig sage eine Zeitlang, besser als ich weiß sage ich hoffe, besser als Ich kann nicht leben ohne dies und das, sage: Ich kann schwerer leben ohne dies und das. Dann gehst du sicher und machst andere sicherer gehen.
Umwälzungen finden in Sackgassen statt.
Unsichtbar wird die Dummheit, wenn sie genügend große Ausmaße angenommen hat.
Anmut sparet nicht noch Mühe. Leidenschaft nicht noch Verstand. Daß ein gutes Deutschland blühe, wie ein andres gutes Land.
Reden über Angelegenheiten, die durch Reden nicht entschieden werden können, muß man sich abgewöhnen.
Neu beginnen kannst du mit deinem letzten Atemzug.
Will man Schweres bewältigen, muß man es sich leicht machen.
Erst muss, bevor die Welt sich ändern kann, der Mensch sich ändern.
Ich sitze am Straßenrand. Der Fahrer wechselt das Rad. Ich bin nicht gern, wo ich herkomme. Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre. Warum sehe ich den Radwechsel mit Ungeduld?
Ändere die Welt; sie braucht es.
Lasst uns die Warnungen erneueren, und wenn sie schon wie Asche in unserem Mund sind. Denn der Menschheit drohen Kriege, gegen welche die vergangenen wie armselige Versuche sind und sie werden kommen ohne jeden Zweifel, wenn denen, die sie vorbereiten, nicht die Hände gebunden werden.
Wer auf großem Fuße lebt, dem bezahlen sie auch den größten Stiefel.
Fürchtet doch nicht so den Tod und mehr das unzulängliche Leben!
Die etwas fragen verdienen Antwort.