Bernhard von Clairvaux Zitate
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Willst du die Hölle stillen, So laß deinen Eigenwillen.
Lieb ist wohl allen das Licht; aber am liebsten denen, die lange in finsterer Nacht wandelten.
Uns fehlt die Gabe, die Dinge so zu schmecken, wie sie sind.
Reinige das Auge, damit du das reinste Licht schauen kannst.
Denn nicht das Geistige kommt zuerst, sondern das Natürliche.
Es ist nicht genug, seine Amtspflicht nur so zur Not hin zu erfüllen, sondern man muß auch seinem Amte Ehre machen.
Sei wie eine Brunnenschale, die zuerst das Wasser in sich sammelt und dann überfließend es weitergibt
Der Grund, weshalb wir Gott lieben, ist Gott selbst.
Beuge dich doch lieber, um dich leichter aufzurichten!
Gönne Dich dir selbst! Ich sage nicht: Tu das immer. Aber ich sage: Tu es wieder einmal. Sei wie für alle anderen Menschen auch für dich selbst da.
Die Ruhe Gottes macht alles ruhig. Und wer sich in Gottes Ruhe hinablässt, ruht.
Aus welchem Grund und mit welchem Maß soll man Gott lieben? Ich sage: Der Grund, weshalb wir Gott lieben sollen, ist ganz einfach Gott, und das Maß ist die Maßlosigkeit.
Wer sich Schätze im Himmel sammelt, braucht den Dieb nicht zu fürchten, und wer nach dem großen Lohn sich ausstreckt, braucht über die vielfältigen Drangsale nicht zu klagen.
Die Demut ist die Tugend, durch die der Mensch in der richtigen Erkenntnis seines Wesens sich selbst gering erscheint.
Jesus ist Honig im Mund, Gesang im Ohr, Jubel im Herzen.
Es ist ja das große Glück, den Wurm dann zu spüren, wenn er noch vernichtet werden kann.
Was gibt es denn Schimpflicheres, als in einem aufrechten Leibe eine bucklige Seele herumzutragen.
Gott verlangt, gefürchtet zu werden als Herr, geehrt zu werden als Vater und geliebt zu werden als Bräutigam. Was ist das Höchste, das Beste davon? Gewiß die Liebe.
Umsonst fragst du die Schrift um Auskunft; frage lieber die Erfahrung.
Halte aber das Paradies der inneren Wonne nicht für einen körperlichen Ort. Diesen Garten betritt man nicht mit Füßen, sondern mit dem Herzen.
Was ist Frömmigkeit?, fragst du. Der Selbstbesinnung leben.
Wir finden innere Ruhe bei denen, die wir lieben, und wir schaffen in uns einen ruhigen Ort für jene, die uns lieben.
Die Liebe Gottes gebiert die Liebe der Seele. Gott richtet als erster seine Aufmerksamkeit auf die Seele, und dadurch wird sie auf ihn aufmerksam. Er sorgt sich um sie, und sie fängt dadurch an, sich um ihn zu sorgen.
Der Liebe Lohn ist: was sie liebt, und daß sie liebt.
Du kannst nicht lieben, wen du nicht kennst. Kannst nicht besitzen, wen du nicht liebst.
Wenn Du keinen Raum mehr für Besinnung vorsiehst, wie kannst Du voll und echt Mensch sein?
Gewiss ist die Krankheit nützlich, die nach der Hand des Arztes verlangt.
Weder körperliche noch örtliche Umstände vermögen die Freiheit liebender Seelen einzuengen.
So ist also Furcht das Gesetz des Sklaven, an das er gebunden ist, die Begierde das Gesetz des Mietlings, in das er eingezwängt ist und das ihn zieht und lockt.
An die Heiligen zu denken heißt gewissermaßen, sie zu schauen.
Lesen ohne Nachdenken macht stumpf; Nachdenken ohne Lesen geht irre.
Ehe wir aus der Finsternis dieser Welt abscheiden, müssen wir das Licht sittlicher Selbsterkenntnis ergründen; sonst geraten wir aus der zeitlichen Nacht in die ewige Nacht.
Den Kirchen fehlen ihre Gemeinden von Gläubigen; den Gläubigen fehlen Priester und den Priestern fehlt jegliche Ehre. Alles was bleibt, sind ein paar Christen ohne Christus.
Viele studieren nur, um etwas zu wissen, das ist Vorwitz; andere, damit sie etwas gelten, und das ist Eitelkeit; andere, um ihre Kenntnisse feilzubieten, und das ist Eigennutz, wenige nur, um andere zu erbauen oder selbst erbaut zu werden.
Die Liebe blickt zu niemandem bewundernd hinauf, sie schaut auch auf niemanden verächtlich hinab. Sie betrachtet alle als gleich, die einander vollkommen lieben. Sie gleicht durch sich selbst hoch und niedrig aus. Sie macht nicht nur alle gleich, sondern sie macht auch alle eins.
Es gibt kein Eisen und kein Gift, das ich so sehr fürchte wie die Leidenschaft, zu herrschen.
Es wäre eine Schande, ein wehleidiges Glied zu sein unter einem dornengekrönten Haupt.
Das Werk gibt dem Wort innere Stärke, doch das Gebet erwirbt für Taten und Worte innere Kraft.
Die Guten verdanken es den Bösen, daß sie kämpfen müssen und also kämpfend sich gut erhalten.
Wahre Liebe ist nicht ohne Lohn, doch sie liebt nicht für Lohn.
Der Neugier dienen der schweifende Fuß und das zügellose Auge. Der Eitelkeit aber dienen Auge und Ohr.
Recht zu leben, glaubst du, das sei etwas Geringes? Nein, das ist etwas Großes, ja das Höchste.
Eine Seele ist nie ohne Geleit der Engel, wissen doch diese erleuchteten Geister, daß unsere Seele mehr Wert hat.
Ganz licht und klar sein heißt: am Ziele sein.
Müßiggang ist die Quelle schlechter Begierden.
Niemand kann ohne Selbsterkenntnis selig werden. Denn aus ihr geht die Mutter des Heils, die Demut, hervor.
Das Band der Liebe hält noch besser als das Band, das die Natur so stark um Eltern und Kinder geschlungen hat.
Weil wir fleischlich sind und aus der Begierlichkeit des Fleisches geboren werden, muß unsere Begierde oder Liebe im Fleisch beginnen. Wird diese in die rechte Ordnung gelenkt, so wird sie unter Führung der Gnade voranschreiten und schließlich im Geist zur höchsten Vollendung gelangen.
Du bist gefesselt; suche die Bande, die du nicht zerreißen kannst, zu lösen.
Ein von Zorn getrübtes Auge sieht nicht mehr, was recht oder unrecht ist.