Augustinus von Hippo Zitate
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Was vermag uns zu trösten in den menschlichen Beziehungen voller Fehler und Mühsal außer Treue und gegenseitige Zuneigung unter wirklich guten Freunden?

Das ganze Leben des guten Christen ist ein heiliges Sehnen; ein Sehnen nach Gott… In dem kleinen Worte „Gott“ ist alles enthalten, was wir erwarten.

Jeder leistet von dem, was er hat. Der eine hat Geld, er gebe den Armen, ein anderer hat die Gabe des Rates, er sei den Nächsten ein guter Führer. Schwerlich läßt sich jemand finden, der nichts hat, womit er andern helfen könnte.

Ein tiefer Abgrund ist der Mensch, dessen Haare du, Herr, gezählt kennst, und keines von ihnen geht dir verloren. Und trotzdem sind seine Haare leichter zu zählen als seine Affekte und die Regungen seines Herzens.

Tue, was du kannst, und bete um das, was du nicht kannst, so wird Gott dir geben, daß du es kannst.

Es kommt also darauf an, was einer liebt. Denn in dem, was man liebt, spürt man entweder die Mühsal nicht, oder man liebt selbst die Mühe.

Der Mensch, den wir lieben, ist nicht mehr da, wo er war, aber überall, wo wir sind und seiner gedenken.

Demut hat etwas an sich, was das Herz emporhebt, und Hochmut etwas, was das Herz herabzieht.

Es ist ruhmreicher, den Krieg mit dem Worte zu töten, als Menschen mit dem Schwerte, den Frieden durch den Frieden zu gewinnen, nicht durch den Krieg.

Unsere Freude, unser Friede, unsere Ruhe, das Ende all unserer Beschwerden ist nur Gott. Glücklich, die zu ihm ihr Herz wenden!

Die Welt ist nicht wie ein Gebäude, das weiter besteht, wenn auch sein Baumeister ruht und abwesend ist. Wenn Gottes Hand die Welt nicht mehr trägt und regiert, hört sie auf, zu sein.

Zwar sagen wir wahrscheinlich mit Recht, daß wir alles, was wir wissen, auch glauben; aber nicht alles, was wir glauben, wissen wir auch.

Es gibt drei Zeiten, die Gegenwart des Vergangenen, die Gegenwart des Gegenwärtigen und die Gegenwart der Zukunft.

Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.

Du hast o Herr, das Menschenherz für dich erschaffen und es findet keine Ruhe, bis es in dir Ruhe findet, o mein Gott!

Und die Unmenschlichkeit bei Machthabern will gefürchtet sein. Aber wen hat man zu fürchten als Gott allein, dessen Macht man nichts entreißen, der sich nichts entziehen kann. Wer denn auch könnte es? Und wo? Und wohin?

Gott wird treffender gedacht als ausgesprochen und er ist wirklicher als er gedacht wird.

Der Herr sagt nicht „Die da reich sind“, sondern „Die da reich werden wollen.“ Die Begierde klagt er an, nicht die Besitztümer.

Ich getraue mir zu sagen, daß Verheiratete, wenn sie Demut bewahren, besser sind, als die stolzen Asketen.

Keiner von uns sage, er habe die Wahrheit schon gefunden. Laßt sie uns vielmehr so suchen, als ob sie uns beiden unbekannt sei.

Die Feindschaft schlägt dem Herzen weit tiefere Wunden, als je ein Mensch dem Feinde Wunden schlagen kann.

Brachte Furcht es zuwege, daß du nicht sündigtest, die Liebe bringt es zuwege, daß du selbst nicht sündigen wolltest, wenn du es ungestraft könntest.

All diese Werke sind allein aus der Not geboren. Nimm die Not weg, und die Werke der Barmherzigkeit hören auf! Aber wenn auch die Werke der Barmherzigkeit aufhören, wird dadurch etwa das Feuer der Liebe verlöschen?

Du willst, dass es Freude bereitet, dich zu loben, denn du hast uns zu dir hin geschaffen und ruhelos ist unser Herz, bis es ruht in dir.

Wer gerne dem Kinde ähnlich sein will, habe nicht seine Unerfahrenheit gerne, sondern seine Schuldlosigkeit.

Was also ist „Zeit“? Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es; will ich es einem Fragenden erklären, weiß ich es nicht.

Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbild geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, dass die Frauen den Männern dienen.

Wenn wir recht denken, sind wir in Gott; wenn wir recht leben, ist Gott in uns.

Es ist schon ein großer Anfang in der Erkenntnis Gottes, wenn wir, bevor wir zu erkennen vermögen, was er ist, zu erkennen anfangen, was er nicht ist.

Nicht mit dem Schwert, sondern mit dem Kreuz machte sich Christus den Erdkreis untertan.

Verborgen bleibt mir mein Dasein, bis du mich anblickst, Gott, und meine Finsternis so hell wird wie der Mittag.

Die Sehnsucht betet ununterbrochen, auch wenn die Zunge schweigt. Sehnst du dich immer, so betest du immer. Wann erschlafft das Gebet? Wenn die Liebe erkaltet.