Augustinus von Hippo Zitate
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Besser ist Ehe in Demut als Jungfräulichkeit in Stolz.
Eine Gewohnheit, der man nicht widersteht, wird bald zur Notwendigkeit.
Die Seele ist der beste Teil des Menschen.
Solange du nicht in mein Herz siehst und ich nicht in dein Herz blicke, herrscht Nacht.
Die Sehnsucht betet stets, auch wenn die Zunge schweigt. Wann schläft das Gebet ein? Wenn die Sehnsucht erkaltet.
Die Redekunst ist die allumfassendste Kunst.
Der Mensch ist nicht nach dem zu beurteilen, was er weiß, sondern nach dem, was er liebt.
Diese Welt hat ihre Nächte und nicht wenige.
Ihr sagt: wir haben üble und elende Zeiten. Lebt recht, denn durch ein gutes Leben ändert ihr die Zeiten.
Wo die Erkenntnis aufhört, da baut sich der Glaube auf.
Ein Mensch, der sich des Vernunftgebrauches erfreut, kann nicht glauben, hoffen und lieben, wenn er es nicht will; und er kann nicht zur Siegespalme gelangen, zu der Gott ihn beruft, wenn er nicht freiwillig darauf losläuft.
Glaube, so wirst du erkennen!
Der findet kein folgsames Gehör, der sich nicht selbst Gehör gibt.
Der Tod ist nicht für schlimm zu achten, dem ein gutes Leben vorangegangen.
Wer nicht eifersüchtig ist, liebt nicht.
Böse taten mir kund von Dingen, die ihnen Sinnesfreude bereiten, allerdings nicht solche Dinge, wie sie Eure Gesetze zu berichten haben.
Bedenke: Ein Stück des Weges liegt hinter dir, ein anderes Stück hast du noch vor dir. Wenn du verweilst, dann nur, um dich zu stärken, aber nicht um aufzugeben.
Die Menschen reisen in fremde Länder und staunen über die Höhe der Berge, die Gewalt der Meereswellen, die Länge der Flüsse, die Weite des Ozeans, das Wandern der Sterne; aber sie gehen ohne Staunen aneinander vorüber.
Wer die Geduld verliert, verliert die Kraft.
Der hat immer etwas zu geben, dessen Herz voll ist von Liebe.
Nichts geschieht ohne den Willen des Allmächtigen. Entweder läßt er zu, daß es geschehe, oder er tut es selbst.
Entfernt man die Prostitution aus den menschlichen Angelegenheiten, so werden alle Dinge mit Wollust befleckt.
Wer liebt, lebt da, wo er liebt, nicht da, wo er lebt.
Soviel in dir die Liebe wächst, soviel wächst die Schönheit in dir. Denn die Liebe ist die Schönheit der Seele.
Nicht jeder, der uns schont, ist ein Freund, nicht jeder, der uns tadelt, ein Feind.
Kein Staat kann ohne Recht, kein Recht ohne Staat bestehen.
Du dienst Christus gut, wenn du, denen Christus gedient hat, dienst.
Denn wenn jemand sähe, wie sein Feind, durch ein gefährliches Fieber wahnsinnig geworden, dem Abgrunde zuliefe, würde er da nicht Böses mit Bösem vergelten, wenn er ihn so laufen ließe, statt ihn zurückzuhalten und binden zu lassen?
Glaube, um zu erkennen; erkenne, um zu glauben.
Denen, die Gott lieben, verwandelt er alles in Gutes, auch ihre Irrwege und Fehler läßt Gott ihnen zum Guten werden.
Einander mal necken, mal Achtung bezeugen, gelegentlich auch Meinungsverschiedenheiten austragen, aber ohne Haß. Durch den selten vorkommenden Streit die sonst meist bestehende Übereinstimmung würzen; einander belehren und voneinander lernen; das ist es, was man an Freunden liebt.
Geben in Liebe heißt nie verlieren; und wenn man Liebe nicht schenken könnte, wenn man sie nicht hätte, so hat man sie erst, wenn man sie schenkt.
Die Toten sind nicht tot, sie sind nur nicht mehr sichtbar. Sie schauen mit ihren Augen voller Licht in unsere Augen voller Trauer.
Was ich also verstehe, das glaube ich auch, aber nicht alles das, was ich glaube, verstehe ich auch. Qod ergo intellego, id etiam credo; at non omne quod credo, etiam intellego.
Was hat man denn gegen den Krieg? Etwa dass Menschen, die doch einmal sterben müssen, dabei umkommen?
Unbewußtes: Du weißt dies, aber du weißt nicht, daß du es weißt.
Willst du wissen, von welcher Art deine Liebe ist: gib acht, wohin sie dich führt.
Wir schulden keinem eine Laudatio, der nur seine Pflicht tut und darüber hinaus nichts.
Das Gesetz der Freiheit ist das Gesetz der Liebe.
Menschlich war es zu irren, teuflisch ist es, leidenschaftlich im Irrtum zu verharren.
Sei zuerst Beter, dann Sprecher.
Die erste Morgenstunde ist das Steuerruder des Tages.
Der tiefste Grund für die Menschwerdung Christi war der Wille Gottes, uns seine Liebe zu zeigen und sie uns nachdrücklich ans Herz zu legen.
Alles Guten Inbegriff ist uns Gott; er ist uns das höchste Gut. Wir dürfen nicht bei Geringerem haften bleiben, aber auch nicht über ihn hinaus suchen: das eine wäre gefahrvoll; das andere sinnlos.
Ich glaube, weil ich es nicht begreife.
Wir wirken, aber unser Wirken ist ein Mitwirken mit Gottes Wirken, denn seine Gnade kommt uns zuvor.
Selbst auch die Torheit verkleidet sich und möchte für Reinheit und Unschuld gelten. Denn Einfalt findet sich bei Dir und nirgends reiner, und wo wäre Unschuld wie die Deine? Trägheit will so scheinen, als suchte sie die Ruhe: Aber gibt es sichere Ruhe außer im Herrn?
Und es gehen die Menschen zu bestaunen die Gipfel der Berge und die ungeheuren Fluten des Meeres und die weit dahinfließenden Ströme und den Saum des Ozeans und die Kreisbahnen der Gestirne, und haben nicht acht ihrer selbst.
Ich habe mehr Mitleid mit dem, der in Lüsten und Schanden sich freut, als mit dem, der Hartes zu erdulden scheint.
Wer Glück will, muß erwerben, was ihm kein Schicksalsschlag entreißen kann.