August Everding Zitate
Kultur lebt nur dort, wo man mit ihr lebt.
Theater braucht keinen Zwecknachweis zu erbringen, es ist Lebensmittel, oft auch Lebensmitte.
Das Bewusstsein des eintretenden Todes hält jung.
Marlene Dietrich war ein Genie, das Vitalität, Präzision und Herz vereinte.
Die Wirtschaft macht das, was ankommt, die Kultur, worauf es ankommt.
Wir wünschen uns nicht Theater, wir fordern es, weil es zur Grundversorgung gehört.
Viele Regisseure trauen nicht dem Happy End, weil sie sich nicht trauen.
Glück ist nicht nur leben können, sondern auch sterben dürfen. Der Tod ist schon bei der Geburt in uns angelegt und reift in uns wie ein Organ.
Kultur ist, aus dem schlechten Geschmack der vielen, den guten Geschmack der wenigen zu machen.
Mich beunruhigt, dass Kultur so wenig beunruhigt, dass sie konsumiert und verdaut wird.
Madeira – mein Frühlingstraum im Winter.
Kultur hat Europa zu Europa gemacht.
Kultur ist Schwarzbrot, und das muss man kauen lernen.
Der allgemeine Geschmack ist so schlecht, dass ihm nachzulaufen immer nur bedeutet, das Hinterteil zu sehen.
Kultur öffnet Himmel, die noch verschlossen sind.
Wirtschaft paßt sich an und paßt auf, dass alles Zweckmäßige den Zwecken zugeführt wird und dass alles Unzweckmäßige verschwindet. Kultur kennt keine Zwecke, und das Unzweckmäßige hat seinen Sinn.
Johannes Rau ist halt ein Ritter wider den tierischen Ernst.
Die höchste Form der Kommunikation ist der Dialog.
Gott ist das Sein, aus dem alles Seiende ist. Ihn sehen heißt, die Lösung aller Rätsel zu sehen, er ist das verewigte Erlebnis.
Wir dürfen keinem Geschmack nachlaufen, sondern wir müssen ihn bilden. Wer den Zeitgeist heiratet, wird bald Witwer sein.
Ein Spielplan ist wie Medizin zu verabreichen, mal bekömmlich, mal schwer zu schlucken, mal bittere Pille, mal Labsal.
Kulturpolitik heißt, mit politischen Mitteln eine Überzeugung durchsetzen, die von und durch Kultur geprägt ist.
Von Kulturpolitikern erwarte ich eine Vorbildung, eine Mitbildung und eine sich stets erneuernde Nachbildung – keine selbstgefällige Einbildung.
Die Oper ist kein Auslaufmodell, sie wird als kreative Form nicht verschwinden.
Unser Theater muss ein Ensembletheater, ein Repertoiretheater bleiben.
Phantasie muß grenzenlos sein dürfen. Denn gezähmt wäre sie keine Phantasie.
Kunst und Kultur sind oft vom Nahrungsmittel zur Nachspeise verkommen.
Ostern ist die Zukunft des Menschen. Hier wird er wieder der Mensch, wie er geplant war.
Kultur ist ein Bazillus und kein Tranquilizer.
Wo Kultur wegbricht, wird Platz frei für Gewalt.
München war immer eine verführerische, sinnliche Stadt für mich.
Ich will der beste sein – immer.
Kultur ist immer Herausforderung.
Beichte gibt die Chance des Neuanfangs, auch den zur Sünde.
Peter Ustinov ist von Natur pessimistischer Optimist, Mann des Widerspruchs und zugleich Mann des Zuspruchs, der künstliche Grenzen, wie Hautfarbe, Rasse, Religion und Nation ignoriert.
Nordrhein-Westfalen, dieses gelobte Land hat ein gutes Selbstbewusstsein, aber auch eine gewisse Engstirnigkeit und Kleinbürgermentalität.
Ich halte Musicals für eine gute Form der Unterhaltung, nur soll man sie nicht als Kultur verkaufen.
Wer den Zeitgeist heiratet, wird bald Witwer sein.
Mir helfen Statistiken als Geländer. Die Treppen sind sie für mich nicht. Ich mißtraue nicht den Statistiken, ich mißtraue dem repräsentativen Durchschnitt. Der Durchschnitt ist es, der mich immer stört.
In der Oper stirbt man langsam, weil die Arie des Sterbenden mehr Zeit braucht, in der Oper blutet man nicht nach dem Todesstich, man singt erst mal.
Die Geschichte kennt keine Wiedergutmachung.
Kultur sollte nicht Zutat sein, sondern Tat von Anfang an.
Kultur kommt von Kult, und Kult ist zweckfreies, sinnvolles Tun.