August Bebel Zitate
Es ist der erste und Hauptgrundsatz aller Unterdrücker, die Unterdrückten in der Unwissenheit zu erhalten.
Der Sozialismus stimmt mit der Bibel darin überein, wenn diese sagt: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.
Natürlich muß bei einem Vollblutyankee der liebe Gott die ausgleichende Rolle spielen, die einzig ein Produkt geschichtlicher Entwicklung ist. Man darf sich darüber nicht wundern. Heuchelei oder auch Borniertheit in Fragen der Religion ist nirgends großer als in den Vereinigten Staaten.
Die Statistik ist die wichtigste Hilfswissenschaft in der neuen Gesellschaft, sie liefert das Maß für alle gesellschaftliche Tätigkeit.
Nichts ist „ewig“, weder in der Natur noch im Menschenleben, ewig ist nur der Wechsel, die Veränderung.
Selbst Engelszungen haben nur Erfolg, wenn der Resonanzboden für das, was sie predigen, vorhanden ist.
Die Erde ist zwar schon ziemlich stark von Menschen in Besitz genommen, aber sie ist, mit Ausnahme eines kleinen Bruchteils, nirgends so angebaut und ausgenutzt, wie sie angebaut und ausgenutzt werden könnte.
Die soziale Abhängigkeit einer Rasse, einer Klasse oder eines Geschlechts erhält stets ihren Ausdruck in den Gesetzen und politischen Einrichtungen des betreffenden Landes.
Nicht die Völker sind es, die kriegslüstern sind…
Nach einer Reihe von Jahren läßt einen das Gedächtnis im Stich, selbst Vorgänge, die sich einem tief einprägten, erlangen im Laufe der Jahre unter allerlei Suggestionen eine ganz andere Gestalt.
Ein Dramatiker stirbt heute nicht einmal, sondern mehrmals, umgebracht von den Regisseuren seiner Stücke.
Die Prostitution ist eine notwendige soziale Institution der bürgerlichen Welt, ebenso wie Polizei, stehendes Heer, Kirche und Unternehmerschaft.
Jedes Glied soll die Funktionen, für die es von Natur bestimmt ist, erfüllen, bei Strafe der Schädigung des Organismus.
Die Frau wurde Sklavin, ehe der Sklave existierte.
Genies fallen nicht vom Himmel. Sie müssen Gelegenheit zur Ausbildung und Entwicklung haben.
Was also einer ist, das hat die Gesellschaft aus ihm gemacht.
Um schwimmen zu lernen, muß ich ins Wasser gehen, sonst lerne ich nichts.
Die Krise entsteht, weil kein Maßstab vorhanden ist, an dem sich das wirkliche Bedürfnis einer Ware jederzeit messen und übersehen läßt.
Jeder Krieg birgt gewissermaßen einen neuen in seinen Falten.
Sozialist sein, heißt arbeiten für eine Gesellschaftsordnung, in der alle aktiven Kräfte harmonisch verbunden werden und zu aller Nutzen zusammenwirken sollen.
Alle politischen Fragen, alle Fragen des Rechts, sind im Grunde nur Machtfragen.
Alle Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beruht auf Klassenherrschaft.
Die Großkapitalisten, dies sind in Wahrheit die Revolutionäre, die Umstürzler. Je mehr diese Herren arbeiten, je mehr sie tätig sind, wie sie heute tätig sind – und tätig sind sie sicher – desto mehr Sozialdemokraten schaffen sie.
Will man einen Menschen genauer beurteilen, so muß man die Geschichte seiner Kinder- und Jugendjahre kennen.
Die Ideen sind nicht ein Produkt, das durch höhere Inspiration von oben in dem Kopfe des einzelnen entspringt, sondern ein Produkt, das durch das gesellschaftliche Leben und Weben, in dem er sich bewegt, „den Zeitgeist“ im Kopfe des einzelnen erzeugt wird.
Lobt dich der Gegner, dann ist das bedenklich; schimpft er, dann bist du in der Regel auf dem richtigen Weg.
Ein Volk lernt von dem anderen, eins sucht dem anderen im Wettstreit zuvorzukommen.
Wenn mich meine Feinde loben, kann ich sicher sein, einen Fehler gemacht zu haben.
Von allen Dingen aber ist die Anwendung von Technik und Wissenschaft allein imstande, auch den Bauern zum vollen Kulturmenschen zu machen…
Eine Frau, die Kinder gebiert, leistet dem allgemeinen Wesen mindestens denselben Dienst wie ein Mann, der gegen einen eroberungssüchtigen Feind Land und Herd mit seinem Leben verteidigt.
Ich will der Todfeind dieser bürgerlichen Gesellschaft und Staatsordnung bleiben, um sie in ihren Existenzbedingungen zu untergraben, und sie, wenn ich kann, beseitigen.
Arbeiter, organisiert euch! Vereinzelt seid ihr nichts, vereinigt seid ihr alles!
Der Kampf der neuen Welt wider die alte ist entbrannt. Es treten Massen auf die Bühne, es wird mit einer Fülle von Intelligenz gekämpft, wie die Welt noch in keinem Kampfe gesehen hat, in einem ähnlichen Kampfe kein zweites Mal mehr sehen wird. Denn es ist der letzte soziale Kampf.
Es liegen in jedem Menschen eine Reihe von Fähigkeiten und Trieben, die nur geweckt und entwickelt zu werden brauchen, um in Betätigung gesetzt, die schönsten Wirkungen zu erzeugen.
Die Klassenherrschaft hat für immer ihr Ende erreicht, aber mit ihr auch die Herrschaft des Mannes über die Frau.
Der Mensch ist irgendwo geboren.
Auf dem flammenden Altar, wo der Suppentopf brodelt, wird Jugend und Unbefangenheit, Schönheit und frohe Laune geopfert, und wer erkennt in der alten, kummergebeugten, triefäugigen Köchin die einst blühende übermütige, züchtigkokette Braut in dem Schmucke ihrer Myrtenkrone?
Man muß manchmal den Sack zumachen, auch wenn er noch nicht voll ist.
Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist.
Schafft keine Papiere an, mag der Zins beziehungsweise die Dividende noch so hoch sein, wenn das Papier nicht als absolut sicher anzusehen ist.
Ohne Arbeit kein Genuß, keine Arbeit ohne Genuß.
Es gibt keine Befreiung der Menschheit ohne die soziale Unabhängigkeit und Gleichstellung der Geschlechter.
Einen europäischen Krieg würde ich für ein Unglück halten, diesmal würde er furchtbar ernst werden, überall den Chauvinismus entflammen auf Jahre hinaus.
Die Befriedigung des Geschlechtstriebs ist ebenso jedes einzelnen persönliche Sache wie die Befriedigung jedes anderen Naturtriebs.
Die Menschlichkeit hat keinen Kurs an der Börse.