Arthur Feldmann Zitate
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Es geht kein General so über Leichen wie die Zeit.
Hätte der Teufel den Herrn besiegt, wer wäre dann der Herr, der Teufel oder der Herr?
Der Wolf ist dem Wolf ein Mensch.
Es werden uns immer neue Ketten angelegt. Werden sie eines Tages so schwer sein, daß wir sie mit einem Ruck abschütteln können?
Ich will nicht immer frei sein, und wenn ich aus einem Flugzeug stürze, öffne ich den Fallschirm.
Flatternd sträubt sich die Flamme gegen den Sturmwind, der sie vom Herd scheucht.
Mit dem Taufbecken nicht auch das Kind ausschütten…
Ihr tägliches Brot, das du ihnen gestern nicht gabst und auch nicht vorgestern, gib ihnen nicht morgen und nicht übermorgen, sondern heute…
Der Mensch lebt in der Not auch gern von Brot allein.
Wir werden alle durch den Tod ans Kreuz genagelt und hätten im Jenseits den Anspruch, zur Rechten des Herrn zu sitzen. Der würde dann aber im ewigen Leben die äußerste Linke darstellen.
Er bekam so viel zu trinken, daß er schließlich das Gefühl hatte, von einer Geliebten umhalst zu werden und nicht von einer Schlinge.
Ein kleiner Einschub in den Mund ist oft nur ein kurzer Aufschub des Todes.
Und gibst du ihnen ihr tägliches Brot, so fordern sie gleich ihre tägliche Butter.
Ein Spiel ist erst dann ein Spiel, wenn man merkt, daß hier nicht gespielt wird!
Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Zu seiner Entschuldigung muss man sagen, dass der Mensch dem Menschen oft auch ein Schaf ist.
Die Hand aus dem Wasser – jemand ertrinkt. Oben ist nur der Himmel.
Ich will nur dann in den Himmel kommen, wenn der Herr mir dafür bürgt, daß die Engel nicht als Opernsänger ausgebildet wurden.
Im März sieht die Erde viel jünger aus als sie ist.
Wenn man von allen seinen Illusionen befreit wird, bleibt man oft ganz ohne Illusionen…
Im Augiasstall der reichen Länder versinkt man im faulenden Futter.
Chartres. Die Kathedrale. – Was ist die Glasmalerei ohne Licht? Was ist das Licht ohne Glasmalerei?
Sie schwankte Tag und Nacht zwischen guten und bösen Ahnungen, und was immer ihr passieren mochte, sie hatte es vorausgeahnt.
Als die Maus in Milch und Honig ertrank, sehnte sie sich zurück nach dem gelobten Land, in dem nur Luft floß, von Sonne getränkt.
Ja, die gute, alte Zeit – wenn sie nicht immer die neue ausbrütete…
Ölpest – nach und nach wird über die Meere ein schwarzes Leichentuch ausgelegt.
Ab und zu die Seele lüften, um vielleicht darin wie im Bett eines Geizigen Schätze zu finden.
Ein Trieb ist oft ein Eselstreiber.
Singen die Engel deshalb Tag und Nacht Gottes Lob, damit der alte Herr sich nicht vergißt?
Die Welt ist ein uralter Lkw, hat nur eine Geschwindigkeit und keinen Rückwärtsgang.
Heute muss auch der Teufel den Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen asphaltieren.
Hätte die Sanduhr der Zeit einen Kopf, vielleicht würde die Zukunft wie eine Lawine in die Vergangenheit donnern.
Jedes Wesen hat seinen Platz in der Welt im Rachen eines andern.
Sie wurde am Strand nicht von der Sonne gebräunt, sondern, wie ein Schlangenei, vom Sand ausgebrütet.
Vielleicht gehören auch wir zu den Kindern, die nur zeitweilig fühlen, wie sie in den Sog des Abgrunds geraten, wenn sie auf ihrem Wege in einem fort die Rattenfängerflöte begleitet.
Inwieweit ist der Gott, der die Menschen schuf, mit dem Gott, den die Menschen schufen, verwandt?
Die Zeit ist die Rippe, aus der ich, wie der Herr, Wesen aus Fleisch und Blut machen soll.
Ein Fisch, der immer höher hinauswill, muß sich oft einer Angel anvertrauen.
Ich fühle erst, daß ich fühle, wenn ich denke, daß ich fühle.
Vielen wird so übel mitgespielt, daß man schon an ihre Auferstehung im Leben nicht mehr so recht glauben kann…
Ich bin ganz außer mir und weiß nicht, wie ich wieder in mich einsteigen soll.
Du sollst deinen Nächsten lieben und nicht immer deine Nächste!