Anton Kuh Zitate
Nur nicht gleich sachlich werden! Es geht ja auch persönlich.
Alle Kunst lebt von dem Glauben an eine Urkunst, die einmal da war und nicht mehr wiederkommt. In der Überzeugung, Nachhall zu sein, wird sie Vorbild.
Wie sich der kleine Moritz die Weltgeschichte vorstellt – genau so ist sie.
Die Wenigsten wissen, dass auch das Nichtschreiben die Frucht langer und mühseliger Arbeit ist.
Es gibt Melancholiker des Raums und der Zeit.
Was ist Geist? Die Luftline vom Gehirn zur Sache.
Da ihr die Fremdworte nicht leiden könnt: Was heißt obszön auf deutsch? Unselbstverständlich.
Dass ein Autor die Nacht als einsame Bühne seines Denkens braucht, spricht wenig für ihn. Dem Großen ist auch bei Tage Nacht. In den Nächten aber, die Antithesen des Tages sind, rauscht bloß die Antithese.
Vor das Glück haben die Götter nicht den Schweiß gesetzt.
Das Unglück der Deutschen ist das, daß sie glauben, das Wort „Erotik“ käme von „erröten“.
Alles Unglück kommt von der Terminologie.
Nichts Odioseres als Wortreiter, die nie aus dem Sattel fliegen!
Mein Einwand gegen Arthur Schnitzler: daß er eine Welt in Spiritus gesetzt hat, die keinen hat.
Die Kunst, mit wenig Worten wenig zu sagen.
Wer produktiv sein will, muss eine metaphysische Diät halten. Zuweilen fordert die von ihm, dass er sich den Magen verderbe.
Neugier ist die gespannte Angst, daß es Wunder geben könnte.
Ein gutes Gewissen ist oft nur die Kehrseite eines schlechten Gedächtnisses.
Bildung ist Überblick.
Was ist ein Kaffeehausliterat? Ein Mensch, der Zeit hat, darüber nachzudenken, was die anderen draußen nicht erleben.
Nur jene Aphorismen sind wichtig, die ein Gesicht, nicht jene, die ein Tonfall miteinander verbindet.
Faschismus: der Militarismus der Zivilisten.