Andreas Herteux Zitate
Der Mensch handelt, […] um einen persönlichen Idealzustand zu erreichen oder zu konservieren.
Ziele? Motivation? Das Feuer soll nicht erhellen, es soll nicht wärmen – es genügt das Brennen alleine. Dieses reicht vollkommen, der kümmerliche Rest ist der schlichten Unvollkommenheit geschuldet.
Manchmal bringt ein einzelner Blick eine größere Erkenntnis als ein lebenslanges Übersehen.
Das Hinnehmen einer Welt ist letztendlich nichts anderes als Selbstschutz.
Lieber ein einziges Mal lebendig sein, als ewig erstarrt dem Leben nur zuzusehen.
Der Weltenantrieb ist ein reißender Fluss, gegen den kein Widerstand möglich ist. Er wirkt, schert sich aber nicht um das Individuum.
Der eine Drang zwingt zur Handlung? Widerlegt man diesen Gedanken nicht, indem man einfach nichts tut? Nein, denn man tut doch etwas: Nichts!
Die Weltenphilosophie ist die Musik an sich, alles andere, all die Ideen, Weltanschauungen, Religionen, sind nur einzelne Tonfolgen, Stücke, schräge Klänge, ganze Musikrichtungen.
Jeder Gedanke findet sich in irgendeiner Wirklichkeit wieder – doch selten in derjenigen, mit der ich mich gerade wieder einmal identifiziere.
Das eigentlich Geniale am einen Drange ist nicht, wie er die weltliche Hymne komponiert, sondern vielmehr, wie er es geschafft hat, dass die schrägen Töne bei der Generalprobe nur selten zu hören sind.
Der Weltenwille ist auch dann noch das alles verzehrende Feuer, wenn der Klassiker längst ausgebrannt ist.
Wenn das Menschsein alles ist, wozu braucht man dann das Elysium?
Jede Handlungsalternative ist Realität. Jede erlebte Variante ist nur eine Beschränkung der Wirklichkeit.
Der Mensch kann sich nichts Größeres vorstellen als Gott? Um der Himmel willen, der Mensch muss wahrlich klein sein!
Der Mangel an einer vollkommenen Wahrnehmung führt zu einer eingeschränkten Weltenerklärung und schafft damit die individualisierte Realität.
Wozu man die Materie braucht? Nun, um im Winter auf den gefrorenen See hinauszugehen, einzubrechen und erbärmlich ertrinken zu können.
Die Religion ist der Versuch, eine empfundene Leere zu erklären und deren Ausgleich auf später, oft in ein gedachtes Jenseits, zu verschieben. Art und Güte dieses Ausgleichs wird in Abhängigkeit von bestimmten Verhaltensmustern gesetzt.
Kein Gesetz und keine Erfahrung können eine Allgemeingültigkeit für sich beanspruchen, sondern erfahren ihre Gültigkeit nur innerhalb der Wahrnehmung.