Andreas Egert Zitate – Seite 5

Andreas Egert Zitate

seite 5

Benzinpreisgewitter: schlägt meistens in das Sommerloch ein

Andreas Egert

Das neue Denken benutzt auch nur die alten Vokabeln.

Andreas Egert

Bei halbwegs konvertierbaren Wortwechseln muß man erst mal einen devoten Vokabel-Importeur finden, der auch in der gleichen Währung tauschen kann

Andreas Egert

Der Patriot, (nicht) zuletzt der europäische, lernt sein Vaterland erst noch kennen.

Andreas Egert

Trauer-Arbeiter: Freiberufler, der im Schwarzmann seine Überstunden abfeiert

Andreas Egert

Mundraub: Zitatenhuberei

Andreas Egert

Zeit: nachtragende Magd, die es allein wegen ihrer aufreizenden Penetranz noch nicht einmal verdient, totgeschlagen zu werden

Andreas Egert

Musikbett: bringt einen um den letzten Schlaf

Andreas Egert

Aggressivität : gerne unterschätztes Lebenselixier, das in besonders hoch entwickelten Gesellschaften bevorzugt verdammt wird und in einer primitiven Sehnsucht nach einem alter ego allenfalls dem edlen Fremden als liebenswertes Kainsmal zugeschrieben wird

Andreas Egert

Gleichgültigkeit: angenehmere Todesursache, die, obwohl schleichend, den geringsten Schmerz verheißt.

Andreas Egert

Verbraucherschutz: harmlose und nützliche Verdauungsstörung einer modernen Demokratie-Diktatur – stärkt die konservierende und illusionäre „Mit mir nicht“ – Attitüde, bei der es noch nicht einmal zu einer anständigen Plattitüde reicht.

Andreas Egert

Sie gehörte zum aufstrebenden Ghetto-Adel

Andreas Egert

Sie schrieb Seifen-Opern, die so steril waren, dass es noch nicht einmal zu Musicals reichte

Andreas Egert

Prominentenkult, gegenwärtiger : Endstation einer fortschreitenden gesellschaftlichen Entortung – Sieg der blendenden Allusion über die seriöse Illusion

Andreas Egert

automatisches schreiben: die verachtung grammatikalischer regeln kann einem geistesaristokratischen willen zur ästhetischen formvollendung auf einer wahrlich surrealen weltfolie entspringen

Andreas Egert

Korrespondent: ehemals halbwegs fähiger Journalist, der sich sein Altenteil aufgrund vermeintlich hervorragender Leistungen in der Vergangenheit nunmehr als überbezahlter Wetterfrosch, bevorzugt in den Vereinigten Staaten, verdient.

Andreas Egert

es war auf seinem kopf lichter als in ihm

Andreas Egert

Spielregeln: zählen letztendlich nur für den, der nicht mitspielt

Andreas Egert

An der Trennung zeigt sich die Größe einer Leidenschaft- bei den großen wechselt das Fieber nämlich seinen Takt – es trabt nicht mehr, nein, es galoppiert davon und brennt selbst dem geübteren Reiter durch.

Andreas Egert

filmmusik: roter klangteppich mit doppeltem boden und meistens der kitt, der ungenauen regisseuren über die schwachstellen ihrer unmusikalischen partituren hinweghilft – fein temperierte tonsaucen sind dabei freilich eine seltene gaumenfreude

Andreas Egert

Manchmal hält man sich an dem fest, der einen fallen gelassen hat.

Andreas Egert

Fiasko: Happy-End im geglückten europäischen Kino

Andreas Egert

Reiserücktrittsversicherung: letzte Zuflucht des Zweifels

Andreas Egert

Zote: Glückssekunde der Schulterklopfer – versammelt deren gesamten Reichtum an Esprit

Andreas Egert

Burned-Out-Syndrom (seltene Bereicherung des internationalen Wortschatzes dank eines passiven Amerikanismus): saftige Belohnung und kühlende Beruhigung für leicht entflammbare Gemüter – ein elitärer Geisteszustand, den die meisten gutgelaunten Zeitgenossen nur vom Hörensagen kennen können

Andreas Egert

Haltung : Contenance auf dem elektrischen Stuhl

Andreas Egert

Erfolgsrezept : seine Kindheit war überlang – seine Pubertät fast unendlich

Andreas Egert

ein fähiger lektor richtet noch jeden verlag zugrunde

Andreas Egert

Kompetenz: gipfelt meistens im Gerangel, Wirrwarr oder Tohuwabohu – nichts genaues weiß man nicht : Agnostizismus der Krämerseelen

Andreas Egert

Im Tabu-Discounter

Andreas Egert

Rüpel : zu gut situierter Zeitgenosse; oft Lutheraner, seltener auch Existentialist.

Andreas Egert

Wasserträger: letzte, ehrenvolle Vertreter der Arbeiterklasse, die, bei allem Übereifer, nicht selten verdursten

Andreas Egert

Boshaftigkeit: verarmte Krone des Geistes.

Andreas Egert

Satisfaktion (bildungssprachlich veraltetes Ehren-Wort): Kniefall vor dem Hormonstau – heute fast vollständig im Duell mit der degenerierten Zivilisation enthauptet.

Andreas Egert

Emanzipation: bemerkenswert erfolgreicher Versuch, sich den Dschungel mit dem Nudelholz zu erobern.

Andreas Egert

Gott: allmächtiger Vater, der, in seiner unendlichen Güte, seinen unehelichen Sohn ans Kreuz nageln läßt, um seine Allein-Regentschaft zu manifestieren.

Andreas Egert

Manipulation: Nachhilfeunterricht für den gerechten Gang der Dinge.

Andreas Egert

Ehrfurcht : Hochmut der Demütigen

Andreas Egert

Die Ästhetik des Kartographen

Andreas Egert

Motor der Kommunikation: Mißverständnis

Andreas Egert

Satire: blindes Ringen von geistigen Fliegengewichtlern um den tugendhaft verklärten Willen zur Ohnmacht

Andreas Egert

SASNOBA erküßt l’amour fou – auf offener Straße

Andreas Egert

Sozialdemokrat : angehender Konservativer, der in seiner großzügig bemessenen Probezeit lediglich noch die ein oder andere Gewerkschaft mit diversen Reformen erledigen muss

Andreas Egert

Kommunitarismus : Schreckensszenario der fröhlichen Zivilgesellschaft : Zwangs-Geselligkeit mit falschen Schwiegermüttern und andere(r) Familienbande, die sich noch nicht einmal über den eigenen Vorgarten streiten.

Andreas Egert

voll des glaubens bewahrte er sich doch einen respektablen beistrich-atheismus

Andreas Egert

Heimat ist da, wo man sein Herz verloren hat.

Andreas Egert

Redaktion : manchmal sogar staatlich geförderte Legebatterie für schwer therapierbare Hühner, deren Eier nur anderthalb Minuten kochen können und die deshalb umso lauter gackern müssen

Andreas Egert

Gentleman: Gigolo in Zeitlupe.

Andreas Egert

Erwachsenen-Ideal: schlechte Karikatur der Mutterbrust

Andreas Egert

Seine Temperamentsimplosionen waren berüchtigt

Andreas Egert


anderen Autoren