Andrea Mira Meneghin Zitate
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Kollektives Leiden ist nicht geteiltes Leiden.
Viele Reiche haben die Angewohnheit, künstliche Bescheidenheit zu leben, um das Glücksgefühl von Ausnahmen nicht ganz zu verlieren.
Früher wollte man leben – heute will man erleben.
Am liebsten spenden wir, wenn uns jemand dabei zuschaut.
Auch das Verlorensein muss zuerst gefunden werden.
Wenn du das Leben nicht lieben kannst – dann lebe es so gut wie dir möglich, das genügt vollkommen.
Luxusprobleme sind Seelenfakes, damit sich unsere Persönlichkeit trotzdem entwickeln kann.
Sobald eine Liebe bindet, ohne zu verbinden, ist sie verknotet.
Reine Gefühle entstehen manchmal in dreckigen Gedanken.
Es ist nicht schlimm, wenn du nicht liebst, solange du dich nicht dafür rächst.
Spielregeln regeln das Spiel, nicht die Spieler.
Unerträglich an anderen ist nicht ihr Anderssein, sondern dass diese gleichermassen in den Fragen des Lebens keine Antwort wissen.
Möge das Leben leben und mögen die Toten nicht töten.
Viele verbieten sich selber das Maul.
Tränen waschen den Sand aus dem Herzgetriebe.
Solange Menschen hungern, sind Essensphilosophien wertlos.
Es gibt welche, die reden nicht gerne darüber, was sie lieben, sie handeln einfach aufgrund dessen – sie reden auch nicht gerne darüber, was sie hassen.
Giftmäuler gehören zur Familie der Menschen.
Erst bei der Trennung lernen sich die Partner kennen.
Jede Erfahrung verändert die Sichtweise.
Alles Leben hat selbsterklärend ein Recht darauf.
Oft gehen die Heiligen, und die Scheinheiligen bleiben.
Alle Statussymbole sind gleichzeitig Armutszeugnisse.
Die Gesundheit entwickelt sich zu einem Diktator der Gesunden.
Wenn die Guten nichts tun, ist das schlecht. Wenn die Schlechten nichts tun, ist das gut. Untätigkeit kann man Ersteren vorwerfen und bei Letzteren kann man darüber froh sein.
Gott existiert nicht, aber er hat Wirkung.
Kräfte, die wir nicht messen können, sind unermesslich.
Traurigkeit schafft immer Bewegung – manchmal im Kreis, doch die Möglichkeit eines Richtungswechsels ist jederzeit vorhanden.
Politik ist ein Lügenspektakel. Die einen lügen, um den Lügen der anderen die Glaubhaftigkeit zu nehmen.
Wir müssen den Religionen in uns selbst einen guten Platz geben – wir können das nicht anderen überlassen und uns wundern, wie diese damit umgehen.
Mancher versteckt seinen Kontrollzwang hinter grenzenloser Hilfsbereitschaft.
Die Komfortzone ist der Wellness-Bereich des Selbstbetrugs.
Ein offener Geist braucht keine Deklaration.
Nimm nichts persönlich – nimm’s menschlich.
In vielen Fällen schont ein Schonender sich selbst.
Der Liebe Kern ist die Würde.
Der Mensch denkt, dass das wahr ist, was er selber glaubt – eine Religion jenseits aller Religionen.
Der Mensch vergisst sie leicht, die unvergesslichen Dinge.
Ein Durstiger interessiert sich nicht dafür, ob sein Glas mit Wasser halbvoll oder halbleer ist.
Im Denken sind wir bereits im Tun.
Die Wurzeln vieler Flüchtlinge sind zerstört, sie können nicht mehr davon leben; sie leben von ihren Hoffnungen, und wir tun gut daran, diese Hoffnungen nicht zu zerstören. Alles andere wird als eine weitere unerklärbare Hässlichkeit in die Geschichtsbücher eingehen.
Was Hänschen lernt, verlernt Hans hoffentlich wieder.
Als ich jung war, hörte ich auf das, was man mir sagte – später hörte ich auf mein Gefühl, was jemand mir sagen wollte, wenn er mir etwas sagte – heute höre ich auf das, was mir jemand sagt.
Fantastisch, wie schnell und fehlerfrei wir alles rechnen können – und trotzdem werden wir im Teilen immer schlechter.
Spricht etwas für sich, muss man nicht reden.
Freunde sind da, wenn man sie nicht braucht – weil, das braucht man.
Unsere Intelligenz macht uns dumm.
Den Lieben kann man nichts verzeihen – man kann sie nur ertragen.
Die Ecken unserer Erfahrungen runden das Leben ab.
Die menschliche Habgier übersteigt die Vorstellungskraft der Evolution.