Johannes Rau Zitate
Eine Gesellschaft, die alle Lebensbeziehungen den Gesetzen des Marktes unterwirft, trägt Anzeichen von totalitärer Ideologie, die lebensgefährlich ist für den Staat.
Ich wollte gerne, dass Feindschaft verschwindet, dass Versöhnung gelingt. Ich denke, da habe ich einiges bewirken könne. Darüber bin ich sehr froh.
Wie sollen wir das denn nennen? Dem Ernst Kuzorra seine Frau ihr Stadion? – zu dem Vorschlag, ein Fußballstadion nach einer Frau zu benennen; unkorrekt zitiert als: Dem Ernst Kuzorra seine Frau sein [sic!] Stadion?
Man kann nicht stolz sein auf etwas, was man selber gar nicht zu Stande gebracht hat, sondern man kann froh sein oder dankbar dafür, dass man Deutscher ist. Aber stolz kann man darauf nicht sein. Stolz ist man auf das, was man selber zu Wege gebracht hat.
Es gibt Menschen, die haben nur noch ein Buch, und das ist der Terminkalender.
Wer Anstöße geben will, muss auch Anstoß erregen.
Probleme der Bürokratie gibt es nicht nur in öffentlichen Einrichtungen. Bürokratie gibt es auch anderswo, auch in großen Unternehmen. Deshalb ist die Privatisierung öffentlicher Aufgaben kein geeignetes Mittel zum Abbau von Bürokratie.
Fundamentalismus ist nicht das Fundament des Glaubens, sondern sein schlimmster Gegner.
Wo Menschenwürde berührt ist, zählen keine wirtschaftlichen Argumente.
Ich wüsste kein Land, in dem so viele Verantwortliche und Funktionsträger mit so großer Lust so schlecht, so negativ über das eigene Land sprechen, wie das bei uns in Deutschland geschieht. Das bleibt nicht ohne Folgen.
Das Ideal meiner Politik ist es, das Leben der Menschen im Laufe der Jahre ein Stückchen menschlicher zu machen.
Egal was ein Mensch getan hat, er bleibt ein Mensch.
Wer im eigenen Leben keinen Sinn findet und keine Werte, die es zu schützen lohnt, wer keine Perspektive und keine Ziele hat – dem gilt auch das Leben anderer nur wenig.
Wir dürfen unseren Kindern nicht vorgaukeln, die Welt sei heil. Aber wir sollten in ihnen die Zuversicht wecken, dass die Welt nicht unheilbar ist.
Ich halte Uri Avnery für einen der wichtigsten Streiter für die Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern. Sein Optimismus und sein langer Atem imponieren mir immer wieder.
Ratschläge sind immer auch Schläge.
Ich will der Bundespräsident aller Deutschen sein und der Ansprechpartner für alle Menschen, die ohne einen deutschen Pass bei uns leben und arbeiten.
Ich rüge das Verhalten des Ministerpräsidenten Brandenburgs.
Wie soll das denn dann heißen? Ernst-Kuzorra-seine-Frau-ihr-Stadion?
Das ist mit der Religionsfreiheit, die unser Grundgesetz allen Menschen garantiert, nicht vereinbar und würde deshalb das Tor zu einer Entwicklung öffnen, die doch die meisten Befürworter eines Kopftuchverbots nicht wollen.
Traue keinem Zitat, das du nicht selber aus dem Zusammenhang gerissen hast.
Das Wichtigste waren die Menschen, die Namen und Adressen haben, aber keine Schlagzeilen füllen.
Ich will nie ein Nationalist sein, aber ein Patriot wohl. Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt, ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer der anderen verachtet. Wir aber wollen ein Volk der guten Nachbarn sein, in Europa und in der Welt.
Ich sehe heute für das Amt des Bundespräsidenten eine doppelte Aufgabe: Er muss für die Deutschen sprechen, und er muss Minderheiten zur Sprache verhelfen.
Bonn fehlt es nicht an Kompetenzen, sondern an Kompetenten.
Wer Minderheiten angreift, legt einen Sprengsatz an das Fundament unserer Gesellschaft.
Anders als die politischen Parteien sollte keine Kirche und keine Religionsgemeinschaft in erster Linie darauf schauen, ob sie Mehrheit oder Minderheit ist. Es ist kein Glaubensziel, möglichst viele zu sein.
Die Bürger müssen wissen, dass in unseren Städten weniger Automobile nicht weniger, sondern mehr Lebensqualität bedeuten.
Nur wenn wir in dieser Welt gemeinsam leben, Hass abbauen und Freundschaften schließen, nur dann hat diese Welt eine Zukunft.
Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt. Ein Nationalist ist jemand, der die Vaterländer anderer Völker verachtet. Ich will ein Patriot sein.
Wer in der Arbeit bloß einen reinen Kostenfaktor sieht, dessen Preis so weit wie möglich gedrückt werden muß, der hantiert mit sozialem Sprengstoff, der rüttelt an den Grundfesten unserer Zivilisation.
Wir alle wissen, dass das Leid, das Millionen Männern und Frauen zugefügt wurde, nicht wieder gut gemacht werden kann. Die Überlebenden wollen, dass ihr Leid als Leid anerkannt und dass das Unrecht, das ihnen angetan worden ist, Unrecht genannt wird.
Mit der Politik ist das wie mit den Erdnüssen. Man denkt, man will eine haben. Dann hat man den Geschmack und hört nicht mehr auf, bis die Schale leer ist.