André Kostolany Zitate
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Freund Grün bat den weisen Rabbi in Budapest um Rat, ob er seiner Tochter zur Hochzeitsnacht ein Nachthemd oder einen Pyjama schenken solle. Ganz egal, war das Urteil, Nachthemd oder Pyjama, vernascht wird sie sowieso.
Steigt die Börse, kommt das Publikum, fällt die Börse, geht das Publikum.
Wer nicht fähig ist, selber eine Meinung zu bilden und eine Entscheidung zu treffen, darf nicht zur Börse.
Von einem Fünftel der Börse leben die Spekulanten, von vier Fünftel die Brokerfirmen.
Immer Angst haben, nie erschrecken!
Gewinne an der Börse sind Schmerzensgeld. Erst kommen die Schmerzen und dann das Geld.
Man soll die Ereignisse nicht mit den Augen verfolgen, sondern mit dem Kopf. Oft ist es sogar an der Börse besser, die Augen zu schließen.
Der Analytiker denkt, und die Börse lenkt.
Wer sich bereits vor jedem Risiko fürchtet, soll die Börse und alle Aktien meiden.
Ich will unabhängig sein. Und das beste Mittel für Unabhängigkeit ist Geld.
Abends muss man die Idee haben, morgens die kritische Haltung und mittags den Entschluss treffen.
Fluctuat nec mergitur – sie schwankt, aber geht nicht unter. Diese Devise auf dem Wappen der Stadt Paris sollte auch der Leitspruch für die Börse sein.
Wenn alle Spieler auf eine angeblich todsichere Sache spekulieren, geht es fast immer schief.
Wenn es keine Narren auf der Welt gäbe – was wäre die Welt… und erst die Börse?
Über das Wochenende hat man Ruhe und Zeit, um sich Gedanken über die Börse zu machen, und dann kann man nach reifer Überlegung die Strategie entwickeln und Pläne schmieden.
Geld ist der Sauerstoff der Börse.
Mit wenig Wünschen und vielen kleinen Vergnügen so lange wie möglich zu leben, macht den Sinn.
Oft kann man durch Zufall die glücklichsten Dummheiten begehen.
Wie wird man zum Spekulanten? Wie ein unschuldiges Mädchen zu dem ältesten Beruf der Menschheit kommt. Man fängt an aus Neugierde, dann macht man es aus Spaß und zum Schluss für das Geld.
Wer gut essen will, kauft Aktien; wer gut schlafen will, kauft Anleihen.
Viele, die in der Politik die Gerechtigkeit beschwören, sprechen in Wahrheit aus Neid.
Was an der Börse jeder weiß, macht mich nicht heiß.
Viele wundern sich darüber, was an der Börse geschieht; sie tun es nur, weil sie die Börse nicht kennen.
Man soll nicht glauben, dass die anderen, nur weil sie massiv eine Aktie kaufen, mehr wissen oder besser informiert sind. Ihre Gründe können so unterschiedlich sein, dass es unmöglich ist, daraus Folgen zu ziehen.
Unterhalte ich mich mit einem Börsenkollegen, so brillant er auch sein mag, merke ich nach zwei Sätzen, dass er Volkswirtschaft studiert hat. Seine Argumente und Analysen sind in ein Korsett eingezwängt, aus dem er nicht herausfindet.
Man soll weniger addieren, subtrahieren, multiplizieren, dafür um so mehr denken und überlegen. Die Zahlen sind nur Erscheinungen an der Oberfläche. Oft sogar nur Illusionen, die wie Seifenblasen zerplatzen. Viel wichtiger ist, was dahintersteckt und was die Ursachen dafür sind.
Ein alter Börsianer kann alles verlieren, nur nicht seine Erfahrung.
Wenn du einen Freund hast, schenke ihm einen Fisch. Aber wenn du ihn wirklich liebst, lehre ihn fischen.
Wenn man über die Einzelheiten zuviel weiß, hat man keinen Überblick mehr über das Ganze.
An der Börse sind zwei Jahre nicht genug, um ein Guru-Diplom zu erwerben. Dafür braucht man mindestens zwanzig Jahre.