Johann Wolfgang von Goethe Zitate
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Drei Klassen von Narren: Die Männer aus Hochmut, die Mädchen aus Liebe, die Frauen aus Eifersucht.
Da ich den ersten [Kuss] so leicht erhalten hatte, konnte ich noch eher auf den zweeten hoffen. [sic]
Jeder Tag hat seine Plage, und die Nacht hat ihre Lust.
Möge deine Zukunft nur durch deine Träume begrenzt sein.
Wäre jeder Mensch so, wie er zu sein scheint, wäre die Welt unerträglich.
Ein jeder kehre vor seiner Tür, und rein ist jedes Stadtquartier. Ein jeder übe seine Lektion, so wird es gut im Rate stohn.
Sei gefühllos! Ein leicht bewegtes Herz Ist ein elend Gut Auf der wankenden Erde. – Lehne dich nie an des Mädchens Sorgenverwiegende Brust, Nie auf des Freundes Elendtragenden Arm!
Der beste Reiseplan wird durch einen albernen Zufall gestört, und man geht nie weiter, als wenn man nicht weiß, wohin man geht.
Man spricht ja immer nur die Erfahrung identisch aus. Was man erfährt, das ist ja eben die Erfahrung und weiter nichts dahinter.
So lang‘ man noch trinken kann, läßt sich’s noch glücklich sein.
Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß; mit dem Wissen wächst der Zweifel.
Behandle Menschen wie sie sind, und sie werden schlechter werden. Behandle Menschen, wie sie sein könnten, und sie werden besser werden!
Alle Menschen, wie sie zur Freiheit gelangen, machen ihre Fehler geltend: die Starken das Übertreiben, die Schwachen das Vernachlässigen.
Wir irrten uns aneinander. Es war eine schöne Zeit.
Wie glücklich würde sich der Affe schätzen, könnt er nur auch ins Lotto setzen.
Die Nachahmung ist uns angeboren, das Nachzuahmende wird nicht leicht erkannt.
„Laß sie singen, wenn sie nur bezahlen“, sagte Mazarin, als man ihm Spottlieder auf eine neue Steuer vorlegte.
Wer dem Publikum dient, ist ein armes Thier; Er quält sich ab, Niemand bedankt sich dafür.
Es ist das beneidenswerte Glück der Jugend, die Eindrücke in aller Frische und Kraft zu empfangen und zu genießen. Bei zunehmender kritischer Erkenntnis versiegt allgemach die Quelle jener ungetrübten Freuden.
Die Constanz der Phänomene ist allein bedeutend; was wir dabei denken, ist ganz einerlei.
Es ist gar viel Dummes in den Satzungen der Kirche. Aber sie will herrschen, und da muß sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.
Was man Idee nennt: das, was immer zur Erscheinung kommt und daher als Gesetz aller Erscheinungen uns entgegentritt.
Es rennt der Mensch, es fliehet vor ihm das bewegliche Ziel.
Antike Tempel konzentrieren den Gott im Menschen; des Mittelalters Kirchen streben nach dem Gott in der Höhe.
Der Undank ist immer eine Art Schwäche. Ich habe nie gesehen, daß tüchtige Menschen wären undankbar gewesen.
Gewöhnlich aber wirft man eine Abneigung auf etwas, das man nicht vollenden kann, als auf ein Ding, das uns widerstrebt und über das wir nicht Herr werden können.
Da gab’s ein Gerede, man weiß nicht wie, das nennt man eine Akademie.
O Freund, der Mensch ist nur ein Tor, Stellt er sich Gott als seinesgleichen vor.
Liebt euch! und verzeiht euch kleine Schwachheiten und trachtet, daß euch die gegenseitige Liebe alles ersetzt.
Mit den Jahren steigern sich die Prüfungen.
Die Allegorie verwandelt die Erscheinung in einen Begriff, den Begriff in ein Bild, doch so, daß der Begriff im Bilde immer noch begrenzt und vollständig zu halten und zu haben und an demselben auszusprechen sei.
Die Mysterien, besonders die Dogmen der christlichen Religion, eignen sich zu Gegenständen der tiefsten Philosophie, und nur eine positive Einkleidung ist es, die sie von diesen unterscheidet.
Die Erziehung sollte sich hüten, jener Art von Bildung zu verfallen, welche auf das Ende hinweist, anstatt auf dem Wege selbst zu beglücken.
Fallen ist der Sterblichen Los. So fällt hier der Schüler wie der Meister; doch stürzt dieser gefährlicher hin.
Klarheit nötigt zur Einsicht, – Einsicht zur Duldung, und Duldung ist die einzige Vermittlerin eines in allen Kräften und Anlagen tätigen Friedens.
Wie viele Jahre muß man nicht tun, um nur einigermaßen zu wissen, was und wie es zu tun sei.
Sie sitzen schon, mit hohen Augenbraunen Gelassen da und möchten gern erstaunen.
Der Glaube, die Zuversicht auf das bisschen, was man ist oder sein möchte, beseelt einen jeden, und so möchte er sich auch dem andern, eigentlich den andern sich gleichmachen, und dann, denken sie, wäre es getan.
Wir erschrecken über unsere eigenen Sünden, wenn wir sie an anderen entdecken.
Selbst der strengste Winter hat Angst vor dem Frühling.
Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
Als wenn ich auf den Maskenball käme Und gleich die Larve vom Angesicht nähme.
Wenn die Jugend ein Fehler ist, so legt man ihn sehr bald ab.
Ohne Umschweife Begreife Was dich mit der Welt entzweit; Nicht will sie Gemüt, will Höflichkeit.
Niemand ist mehr Sklave, als der sich für frei hält, ohne es zu sein.
Hier sind die großen Krambuden der Literatur, wo jeder einzelne sein Bedürfnis nach dem Alphabet abholen kann!
Der denkende Mensch hat die wunderliche Eigenschaft, dass er an die Stelle, wo das unaufgelöste Problem liegt, gern ein Phantasiebild hinfabelt, das er nicht loswerden kann.
Alle Künste lernt und treibt der Deutsche; zu jeder Zeigt er ein schönes Talent, wenn er sie ernstlich ergreift. Eine Kunst nur treibt er und will sie nicht lernen, die Dichtkunst. Darum pfuscht er auch so; Freunde, wir haben’s erlebt.
Wir müssen einsehen lernen, daß wir dasjenige, was wir im Einfachsten geschaut und erkannt, im Zusammengesetzten supponiren und glauben müssen: denn das Einfache verbirgt sich im Mannigfaltigen, und da ists, wo bei mir der Glaube eintritt, der nicht der Anfang, sondern das Ende alles Wissens ist.
Tod ist Trennung, Dreifacher Tod Trennung ohne Hoffnung wiederzusehen.