André Kostolany Zitate
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Staatsbankrott? Bankenkrisen? Darauf gibt es nur eine Antwort: Viel Lärm um nichts!
Wer’s kann, handelt an der Börse, wer’s nicht kann, berät andere.
Wer den Dollar nicht hat, wenn er zurückgeht, hat ihn auch nicht, wenn er wieder steigt.
Ich gehe jeden Tag zur Börse, weil man nirgendwo so viele Dummköpfe pro Quadratmeter trifft.
Inflation ist zunächst ein laues Bad, dann wird das Wasser immer heißer, und am Schluss explodiert die Wanne.
Entscheidungen über Geld trifft man, indem man die Zeitungen zwischen den Zeilen liest.
Feststellen, wer ein guter Börsianer war, das können nur die Erben.
Sind nicht die größten Wahrheiten immer auch simpel? Die zehn Gebote zum Beispiel sind ja auch simpel und trotzdem bestehen sie schon seit Jahrtausenden.
Investiere bei einem Goldrausch nicht in die Goldgräber, sondern in Schaufeln.
Börsenerfolg ist eine Kunst und keine Wissenschaft.
Wäre ich erst 70, also noch jung genug, würde ich die Hoffnung hegen, über die Berufspessimisten wahrhaft zu triumphieren.
Wer an der Börse das Kleine sehr ehrt, ist des Großen nicht wert.
Wie es Moltke für den Krieg sagte, so braucht man für die Börse die vier G’s: Geld, Gedanken, Geduld und Glück.
Viele Kapitalisten verbringen ein Drittel ihres Lebens damit, Kapital zu schaffen, ein weiteres Drittel, ihr Geld zu bewahren, und im letzten Drittel befassen sie sich mit der Frage, wem sie es vermachen sollen.
Finanzminister sein: kann ich nicht. Bankier sein: will ich nicht. Spekulant sein: das bin ich und bleibe ich.
Wer viel Geld hat, kann spekulieren. Wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren. Wer kein Geld hat, muss spekulieren.
Mit der Börse verhält es sich wie mit dem Mann und seinem Hund beim Spaziergang. Der Mann läuft langsam und gleichmäßig weiter. Der Hund läuft vor und zurück. Aber beide bewegen sich in die gleiche Richtung. Der Mann ist die Wirtschaft, der Hund die Börse.
Das große Unglück bei uns alten Spekulanten ist, daß wir zwar viele Erfahrungen gesammelt, unsere Waghalsigkeit jedoch verloren haben.
Inflation ist wie Nikotin oder Alkohol. In kleinem Maße stimulierend, man darf nur kein Kettenraucher werden oder Alkoholiker.
Geld flieht überall dort, wo man es festhalten will. Deshalb gleicht die Devisen-Zwangswirtschaft ein wenig dem Versuch, die Niagarafälle mit der Hand aufzuhalten.
Der Milchmädchen-Markt ist noch nicht abgewickelt. Leute, die vor zwei Jahren noch nicht wussten, was eine Aktie ist, wollten eine schnelle Mark machen.
Von einer falschen Idee können wir manchmal so irregeführt werden, dass wir ein Leben lang in dem Irrtum bleiben und die wahre Lage nie erkennen.
Einer Straßenbahn und einer Aktie darf man nie nachlaufen. Nur Geduld: Die nächste kommt mit Sicherheit.
Wenn irgendein Ereignis auf dem Markt eine psychologische Wirkung haben sollte, muss sie sofort kommen, denn am nächsten Tag ist das Ereignis vergessen.
Gehen Sie an die Börse, und stecken Sie Ihr Geld in Aktien. Dazu kaufen Sie sich in einer Apotheke eine große Dosis Schlaftabletten. Nach vier Jahren wachen Sie als reicher Mann auf.
Die ganze Börse hängt nur davon ab, ob es mehr Aktien gibt als Idioten oder mehr Idioten als Aktien.
EDV-Systeme verarbeiten, womit sie gefüttert werden. Kommt Mist rein, kommt Mist raus.
Gewinnen kann man, verlieren kann man, aber zurückgewinnen: unmöglich.
Verkauft ein Börsenspekulant seine Papiere zum doppelten Kurs, nenne ich das normal.
Verwenden Sie auf den Aktienkauf ebensoviel Zeit wie auf den Kauf eines Gebrauchtwagens!
Wirtschaft kann man nicht dozieren, man muß sie selbst erleben – und überleben.
Ich frage mich oft, ob es nützlicher ist, während der Börsenzeit zur Börse oder zum Angeln zu gehen. An der Börse kann man zwar verschiedene Tips erfahren und dann das Gegenteil davon machen, beim Angeln aber kann man in Ruhe überlegen, was man besser nicht machen sollte.
Es gibt alte Piloten und es gibt kühne Piloten, aber es gibt keine alten, kühnen Piloten.
Wer sich von seinem Herzen dirigieren lässt, geht geradewegs in seinen Untergang.
Ein Mann kann zwischen mehreren Methoden wählen, sein Vermögen loszuwerden: Am schnellsten geht es am Roulette-Tisch, am angenehmsten mit schönen Frauen und am dümmsten an der Börse.
An der Börse ist alles möglich – auch das Gegenteil.
Spekulieren ist kein Spiel mehr, es ist eine Maßnahme zum Schutz des Vermögens.
Die Börsenspekulation ist eine permanente Improvisation.
An der Börse sind zwei mal zwei niemals vier, sondern fünf minus eins. Man muss nur die Nerven und das Geld haben, das minus eins auszuhalten.
Die Deutschen sind der Tücke des Geldes nicht gewachsen. Das Volk der Romantiker, Philosophen und Musiker ist in Geldangelegenheiten unromantisch und verliert jeden Hang zur Philosophie und besonders zur Phantasie.
So manch einfältiger Kommentar stammt sogar von großen Gurus, über die ich nur laut lachen kann.
Ist die Börse ‚talk of the town‘, wird überall, auf Partys, im Büro, ja sogar an der Bushaltestelle, nur über Aktien gesprochen, dann ist der Börsenkrach nicht mehr weit.
Haben wir an der Börse vor einem schlechten Ereignis zu große Angst, sind wir nach seinem Eintreffen schon einige Stunden später erleichtert. Das ist das berühmte Phänomen der vollendeten Tatsache.
Wenn ein Spekulant auf einen Tip ja sagt, meint er vielleicht, sagt er vielleicht, meint er nein, und wenn er spontan nein sagt, ist er kein wirklicher Spekulant.
Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.
Wenn die Börsenspekulation leicht wäre, gäbe es keine Bergarbeiter, Holzfäller und andere Schwerarbeiter. Jeder wäre Spekulant.
Nicht reich muß man sein, sondern unabhängig.
Wenn es um Geld geht, gibt es nur ein Schlagwort: Mehr!
Die Börse ist keine Einbahnstraße.
Vor dem Boom und nach dem Krach herrscht große Stille. Was sich dazwischen abspielt, ist nur hysterischer Lärm ohne viel Verstand.