Johann Wilhelm Ludwig Gleim Zitate

Johann Wilhelm Ludwig Gleim Zitate

seite 1

Zurück ins schon gelebte Leben Sieh selten nur, wenn’s traurig macht, Und, Rechenschaft davon zu geben, Dir nicht das Herze lacht!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Tugend und Freude Sind ewig verwandt: Es knüpfet sie beide Ein himmlisches Band.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Erkenne, suche, lieb‘ und ehre, was gut und schön ist, und vermehre nach Möglichkeit mit weiser Wahl des Guten und des Schönen Zahl! Das ist die ganze Sittenlehre.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

In Worten nichts, in Werken viel, Bringt den Geschwindesten ans Ziel!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Der ist ein Stolzer, der in sich Bescheidenheit nicht sucht, Und sucht er sie, nicht findet! Stolz macht uns klein und lächerlich, Und groß ist, wer ihn überwindet!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Ob du von Adel seist, ob nicht? ist nicht die Frage; die Frag‘ ist, ob du edel seist.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Wer Samenkörner streut, der nehme sich in Acht, daß ihm es einmal nicht gereue! Welch Unglück haben in die Reihe Der Dinge Worte nicht gebracht!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Siehst du vom hohen Harz ein Ungewitter kommen, Geh deinen Weg mit schellerm Schritt! Und hast du guten Muth mit auf den Weg genommen, So nimm ihn weiter mit!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Du lebst für dich allein, willst nicht für andre leben! Solch Leben lebt‘ ich nicht, und wolltest du sogleich Mir deine Tonnen Goldes geben; Was wär’s? Ich wäre ja nur reich!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Wer’s ehrlich meint mit sich, der hasse Selbst-Betrüger, Wer klug sich dünkt, der wird nicht klüger!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Auf deine Schultern nimm nicht eine dir zu schwere, Dem Esel aber leichte Last! Bei Stärkern, die dich sehn, gereicht’s dir nicht zur Ehre, Daß deine Kraft du nicht vorher gemessen hast.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Welche Freude, welche Freude Kann des Menschen Herz empfinden, Wenn es noch unschuldig ist.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Es finde dich der Tod im Garten, auf dem Wall, Zu Haus im Schlaf-Rock, oder auch auf Reisen, Heiß ihn willkommen überall, Er läßt sich doch nicht weiter weisen.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Nur wer glücklich ist, kann glücklich machen. Wer’s tut, vermehrt sein eignes Glück.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Der wahre Freund ist Freund in Worten und in Werken.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Ist Böses wohl geschehen, ist Gutes unterblieben? Die Götter können dich, du selbst kannst dich nicht lieben!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Was ich nicht kann, das laß‘ ich bleiben, Sprach Peter Squenz, mit sich vergnügt; Ich konnte niemals Prosa schreiben. Beweist sein Vers nicht, daß er lügt?

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Treu dem Gesetz, und treu Dir selbst, so bist du frei!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Wer eines Menschen Freude stört, Der Mensch ist keiner Freude wert.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Lebe nicht für kurze Zeit, Lebe für die Ewigkeit!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Du Denker! Denker! Du mußt nicht zufrieden seyn, Bis der Gedanke steht so vest wie Marmorstein!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Einen Freund, oh Gott, nur einen. Wer die Menge hat, hat keinen.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Gottes Kränkung ist die ärgste.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Wer Wohltat dir erwies, sei deines Danks gewiß: Die du erwiesest, die vergiß.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Das Senf-Korn, zornig hingeschmissen In Deinen Haufen Weizen-Korn, Wirst, wenn du’s suchen willst, Du lange suchen müßen! Such es! und strafe dich! und hüte dich vor Zorn!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Bist du der weise Mann, der seines Willens König Seyn lehrt, so sei es selbst; thu viel, und rede wenig!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Verliere deinen Freund um keinen kleinen Zwist; Wenn aber sein Vergehn kein kleiner Fehler ist, Wenn seinem Herzen Gift am hellen Tag entschlüpfte, Dann reiß‘ das Band entzwei, das dich an ihn verknüpfte!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Der ist ein edler Mann, der seines Tuns sich freuet Und vieles tat, und den von allem nichts gereuet.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Geh, wo du gehen kannst, die goldne Mittelstraße, und miß der Dinge Wert mit ihrem rechten Maße.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Das Leben ist ein Spiel, wie alle Spiele sind: Wer’s nicht versteht, verliert, Und wer’s versteht, gewinnt.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Ob ich in Gottes Welt, der ungeheuren Einen, Ein Sand-Korn oder Plato bin, Ist gleichviel nicht, sollt‘ ich meinen!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Sprich nicht viel; die Welt ist schlimm. Sie lockt dich aus, Sie forscht dich aus, Sie bringt’s heraus, Dies ist ihr Ziel – sprich nicht viel!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Der beste Arzt ist jederzeit des Menschen eigne Mäßigkeit.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Das Unglück ist ein Sturm, das Glück ein Sonnen-Blick, Ertrage, wenn du kannst, das Unglück wie das Glück.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Dem, der sich weise dünkt, dem sag auf’s leiseste: Wer sich zu weise dünkt, ist nicht der weiseste!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Du kannst verlornes Geld erwerben, Kannst Güter wieder erben; Verlornen Namen stellt kein König wieder her!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Not lehrt beten, Arbeit lehrt, wie man gegen Not sich wehrt.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Warum ist auf der Welt die Zahl der Klugen klein? – Weil’s so bequem ist, dumm zu sein.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Unterm Arm die krumme Sichel, Gehen wir ins Feld, Mit der Harke, mit dem Stichel Gehen wir ins Feld!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Beiseit mit der Geburt; ich frage: Was du bist? Man ist ja das nicht selbst, was man geboren ist.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Die Menschen, die du liebst, und die dich wieder lieben, Bewahr‘ dir Gott für Armut und vor Neid; Die schwerste Tugend auszuüben Ist die Dankbarkeit!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Wirken, Schöpfer sein des Guten, oder auch des Schönen, das, o Mensch, ist, „Gott gefallen, ist Verdienst“.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

An jeden Ort, wohin du gehest, Nimm deinen Maaßstab mit, zum Schmaus, zum Tanz, zum Spiel; Und fügt sichs, daß du stille stehest, Dann frage: War’s zu viel?

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Dahin gelassen gehn, wohin das Schicksal zieht, Soll jeder, der den Faden sieht.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Siehst du das falsche Glück dir lächeln oder lachen, So denk‘, o Mensch, wie gut du bist, Und sorge, daß es dir nicht etwa schädlich ist, Glück muß uns ja nicht schlechter machen!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Der ist ein schlechter Mann, der immer seinen Mund zum Reden offen hat, und immer ohne Grund!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Denn was von mir ein Esel spricht, das acht‘ ich nicht!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Die Laster stritten, wer von ihnen am eifrigsten gewesen sei, dem Bösen auf der Welt zu dienen; den Preis erhielt die Heuchelei.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Die Weisheit, welche nicht, Wie du, verständlich spricht, Die laß nicht in dein Haus: Sie gibt sich nur für Weisheit aus!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim

Ein Leben haben wir, und dies nur eine Leben, Dies, dies verschwenden wir im blinden Ohngefähr! Als wärs zu sparsamer Benutzung nicht gegeben, Als wenn’s das zwanzigste von tausend Leben wär‘!

Johann Wilhelm Ludwig Gleim


anderen Autoren