Johann Joachim Winckelmann Zitate
Die mir gegönnte Muße ist eine der größten Glückseligkeiten, die mich das göttliche Geschick hat finden lassen.
Wenn der äußere Sinn richtig ist, so ist zu wünschen, daß der innere diesem gemäß vollkommen sei, denn es ist derselbe wie ein zweiter Spiegel, in welchem wir das Wesentliche unserer eigenen Ähnlichkeit, durch das Profil, sehen.
Unser Verstand hat die Unart, nur auf dasjenige aufmerksam zu sein, was ihm nicht der erste Blick entdeckt, und nachlässig zu übergehen, was ihm klar war wie die Sonne.
Der höchste Vorwurf der Kunst für denkende Menschen ist der Mensch.
In Gegenden, wo die Künste geblüht haben, sind auch die schönsten Menschen gezeugt worden.
Der einst an seinen Freund schrieb: Ich habe nicht Zeit gehabt, mich kürzer zu fassen, wußte, daß in der Kunst der Darstellung nicht das Viele, sondern das Wenige schwer ist.
Der Künstler muß mit Feuer entwerfen und mit Phlegma ausführen.
Von Gelehrten und Künstlern verewigt die allgemeine Geschichte nur Erfinder, nicht Kopisten; nur Originale, keine Sammler.
Der innere Sinn ist die Vorstellung und Bildung der Eindrücke in dem äußeren Sinne und, mit einem Worte, was wir Empfindung nennen.
Es kann leichter von der Schönheit gesagt werden, was sie nicht ist, als was sie ist; und es verhält sich einigermaßen mit der Schönheit und ihrem Gegenteile, wie mit Gesundheit und Krankheit: diese fühlen wir und jene nicht.