Johann Gottfried Seume Zitate – Seite 2

Johann Gottfried Seume Zitate

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Stolz ist das Gefühl seines bestimmten Wertes und durchaus lobenswert.

Johann Gottfried Seume

Aus Gefälligkeit werden weit mehr zu Schurken als aus schlechten Grundsätzen.

Johann Gottfried Seume

Die Wahrheit kann und darf vor Männern das Licht nicht scheuen.

Johann Gottfried Seume

Jede Staatsschuld ist eine Krücke, und Krücken sind nur für Lahme.

Johann Gottfried Seume

Wer das erste Privilegium erfunden hat, verdient vorzugsweise, so lange im Fegefeuer in Öl gesotten oder mit Nesseln gepeitscht zu werden, bis das letzte Privilegium vertilgt ist.

Johann Gottfried Seume

Der Witz ist die Krätze des Geistes. Er juckt sich heraus.

Johann Gottfried Seume

Wo man singet, laß dich ruhig nieder; Ohne Furcht, was man im Lande glaubt; Wo man singet, wird kein Mensch beraubt; Bösewichter haben keine Lieder.

Johann Gottfried Seume

Nicht wo Einer regiert, ist Despotie, sondern wo Einer herrscht, das heißt nach eigener Willkühr schaltet und die Uebrigen unbedingt als Instrumente zu seinem Zwecke braucht.

Johann Gottfried Seume

Unerschrockenheit macht doppelt stark.

Johann Gottfried Seume

Groß ist das, wovor ich mit dem ganzen Gefühl meiner physischen und moralischen Kraft staunend stehe und sage: „Das vermag ich nicht!“ Meistens macht die Kleinheit die Größe.

Johann Gottfried Seume

Er schlug sich seitwärts in die Büsche.

Johann Gottfried Seume

Die gefährlichsten Feinde des Staats sind fast immer im Staate selbst: die Pleonexie (Unersättlichkeit, Habsucht) der Einzelnen und der Kasten.

Johann Gottfried Seume

Deutsche zerfleischen einander, und der Wahnwitz der Nation erregt das Gelächter der anderen Nationen.

Johann Gottfried Seume

Solange kein Privilegium ist, findet kein Despotismus statt: mit dem ersten Privilegium hält er seinen Einzug.

Johann Gottfried Seume

Ein Glück für die Despoten, daß die eine Hälfte der Menschen nicht denkt und die andere nicht fühlt.

Johann Gottfried Seume

Wo ein einziger Mann den Staat erhalten kann, ist der Staat in seiner Fäulnis kaum der Erhaltung wert.

Johann Gottfried Seume

Auch der Mai ist noch ein Winterei.

Johann Gottfried Seume

Lüge wie gedruckt, so bekommst du Dukaten.

Johann Gottfried Seume

Wer keinen Freund hat, verdient keinen; ein halb wahrer Satz. Aber wer keinen Feind hat, verdient keinen Freund, möchte eher zu beweisen sein.

Johann Gottfried Seume

So verstümmelt ist oft die menschliche Natur, daß Tyrannen ihre Wohltäter werden müssen.

Johann Gottfried Seume

Ein Mann, der so wie ich an Gefahren gewöhnt ist, fürchtet sich nur noch vor sich selbst.

Johann Gottfried Seume

Der Freuden und der Marter Quelle Und Heil und Gift für Seel‘ und Leib, Der Erde Paradies und Hölle Liegt in dem Worte Weib!

Johann Gottfried Seume

Ich habe in der Geschichte und im Leben immer gefunden, daß die Könige im Kleinen so viel Gerechtigkeit als möglich zeigen, um im Großen so wenig als möglich zu haben.

Johann Gottfried Seume

Es ist nur noch ein Ungeheuer, welches gräßlicher ist als Tyrannenunvernunft: Die Volkswut; und nur die Furcht vor der letzten macht die erste erträglich.

Johann Gottfried Seume

Predigt nur immer brav Geduld, so ist die Sklaverei fertig! Denn von der Geduld zum Beweise, daß ihr alles dulden müßt, hat die Gaunerei einen leichten Übergang.

Johann Gottfried Seume

Der Erde Paradies und Hölle liegt in dem Worte Weib.

Johann Gottfried Seume

Der Mensch muss von dem Menschen nur verlangen was menschlich ist.

Johann Gottfried Seume

Politisch ist, was zu dem allgemeinen Wohl etwas beiträgt oder beitragen soll.

Johann Gottfried Seume

Es ist gleich schwach und gefährlich, die öffentliche Stimme zu viel oder zu wenig zu achten.

Johann Gottfried Seume

Wenn nur jeder sicher hätte, was er verdiente, so würde alles allgemein gut genug gehen.

Johann Gottfried Seume

Die Vernunft ist immer republikanisch, aber die Menschen scheinen, wenn man die Synopse ihrer Geschichte nimmt, doch durchaus zum Despotismus geboren zu sein.

Johann Gottfried Seume

Auf Billigung der Menschen muß man nicht rechnen. Sie errichten heute Ehrensäulen und brauchen morgen den Ostrazismus für den nämlichen Mann und für die nämliche Tat.

Johann Gottfried Seume

Und wenn Freiheit und Gerechtigkeit in Ewigkeit nichts als schöne Morgenröte wäre, so will ich lieber mit der Morgenröte sterben, als den glühenden ehernen Himmel der blinden Despotie über meinem Schädel brennen lassen.

Johann Gottfried Seume

Der Staat sollte vorzüglich nur für die Ärmeren sorgen. Die Reichen sorgen leider nur zu sehr für sich selbst.

Johann Gottfried Seume

Das Schild der Humanität ist die beste, sicherste Decke der niederträchtigsten öffentlichen Gaunerei.

Johann Gottfried Seume

Man will bemerkt haben, daß die Leute in dem Verhältnisse gescheit waren, als sie nicht gelehrt waren; wenigstens findet man, daß die Gelehrtesten nicht sehr gescheit sind.

Johann Gottfried Seume

Das erste Privilegium ist der erste Ansatz zum Krebs des Staatskörpers.

Johann Gottfried Seume

Das Wort Staatskörper ist sehr passend gewählt; denn man hat bis jetzt wenig daran gedacht, auch Seele hineinzubringen.

Johann Gottfried Seume

Über einen Regenten muß man kein Urteil haben, als bis er zwanzig Jahre regiert hat.

Johann Gottfried Seume

Das bißchen Gerechtigkeit in unsern Staaten wird so entsetzlich teuer gekauft, daß wir uns oft weit besser aller ursprünglichen Ungerechtigkeit aussetzen würden.

Johann Gottfried Seume

Alle wahre Religion scheitert am Konfessionswesen.

Johann Gottfried Seume

Wo die meiste sogenannte positive Religion war, war immer die wenigste Moralität.

Johann Gottfried Seume

Die Unschuld schmückt mehr als Gewand von Seide, Und Frohsinn mehr als Glanz der Eitelkeit.

Johann Gottfried Seume

Man darf die meisten Dinge nur sagen, wie sie sind, um eine treffliche Satire zu machen.

Johann Gottfried Seume

Man bringt erst schlau genug die Erbsünde in den Menschen hinein, um sich ihrer nachher als Schurkerei zu bedienen.

Johann Gottfried Seume

Wer mit einem guten Gedanken stirbt, ist immer glücklicher, als wer als Sieger über ein Schlachtfeld zieht.

Johann Gottfried Seume

Der Himmel hat uns die Erde verdorben.

Johann Gottfried Seume

Wenn sich nur niemand fürchtete zu sagen, was die Sache ist, so würden alle Sachen besser gehen.

Johann Gottfried Seume

Faulheit und Dummheit und die aus beiden gemischte Furcht sind die Quellen des meisten Unfugs, den Bosheit und Übermut anrichten.

Johann Gottfried Seume

Wo Geheimnisse sind, fürchte ich Gaunerei.

Johann Gottfried Seume


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