Johann Fischart Zitate
Wenn sich der Böse am frömmsten stellt, ist er der ärgste Bube auf der Welt.
Arbeit und Fleiß das sind die Flügel, sie führen über Strom und Hügel.
Denn der Alten Kühlsinnigkeit Stillt der Jungen Kühnsinnigkeit; Und der Alten lange Erfahrung, Die dient den Jungen zur Bewahrung.
Denn nichts ist so schwer und scharf, Das Arbeit nicht unterwarf.
Der heget adelig Gemüt, Dem selbst der Mut in der Freiheit blüht.
Ihr sollt nicht sorgen auff den morgen, Dann heut soll nicht dem morgen borgen.
Wer allzeit auf all Wind will sehen, Der wird nicht säen oder mähen.
Ein Mann soll nicht im Leid verzagen, in Freuden nicht zu hoch sich wagen.
Was nicht der Rat tut äußerlich, Das muß der Trost tun innerlich.
O Gott, geb du eym jden Das jm sein Eva werd!
Selten wohl, allweg wehe, Ist das täglich Brot der Ehe.
Wer über sich haut – weißt du das nicht? – dem fallen die Späne ins Gesicht.
Die Emsigkeit allzeit bestehet, Da die Geschwindigkeit vergehet.
Man eß‘ und trink‘ um Lebens willen und leb‘ nicht, um den Bauch zu füllen.
Seine Not an einen klagen, Das heißt sich halb der Not entschlagen.
Das bringt uns Ehr‘, Was uns wird schwer.
Wo der Arzt nicht mehr kann, Da fängt der Prediger an.
Höhern Titel einem spenden, als ihm gebührt, heißt einen schänden.
Der Reichen Überdruß wär‘ der Armen Überfluß.
Wo der Leib muß schwanken, Da schwanken auch die Gedanken; Aber Weisheit hat gern ihre Stell‘ In einer ruhigen, stillen Seel‘.
Du weißt, sobald der Frosch zu gleißen Sich aufbläht, muß er auch zerreißen.
Gleich wie der Schlaf dem Leib wohltut, so kommt Freude dem Gemüt zugut.
Die Tugend ist das Scheidewasser, Das Falsches scheidet von dem Hasser.
Dem fliehenden Feinde sollte man goldene Brücken bauen.
Weisheit wird von ihren Kindern gerichtet.
Der liebste Buhle, den ich han, der liegt beim Wirt im Keller. Er hat ein hölzern Röcklein an und heißt der Muskateller.
Kein weiser und verständ’ger Mann die ganze Nacht durchschlafen kann. Wer aber schläft dahin ohn‘ Sorgen, der weiß oft nicht wohin am Morgen.
Weisheit hat gern ihre Stelle in einer ruhigen stillen Seele.
Sie denkt nicht weiter, als sie schaut; Und was sie schaut, darauf sie baut.
Denn Trost fürs Herz ist die halbe Heilung.