Johann Bernhard Basedow Zitate
Keiner muß niederreißen, was der andere bauet, keiner bauen, was der andre niederreißt. Die Übereinstimmung beider Eltern und Lehrer ist die wichtigste.
Der Hauptzweck der Erziehung soll sein, die Kinder zu einem gemeinnützigen, patriotischen und glückseligen Leben vorzubereiten.
Das Gedächtnis der Kinder soll gewöhnt werden, zugleich dem aufwachsenden Verstande zu dienen, aber sich nicht die Würde desselben anzumaßen.
Suche wahre Ehre, sie nützt sowohl dir, als denen, die du liebst und von denen du geliebt wirst, und macht dich geschickter, vielen nützlich zu sein.
Die zarte Jugend ist die Zeit des blinden Gehorsams. Nach Jahren kommt eine andere, in welcher es nützlich ist, nach und nach alle eure Befehle in guten Rat zu verwandeln.
Aus der Ordnung und Unordnung in den Kleidern und in dem Geräte pflegt die Welt zu urteilen, ob ein junger Mensch geschickt oder ungeschickt werde, ein gutes bürgerliches Leben zu führen. Von diesen Urteilen über dich wird ein Teil deiner irdischen Wohlfahrt abhängen.
Wenn du es verhüten kannst, so laß das Mitleiden nicht bis zum Affekt anwachsen, weil du in demselben die beste Art der Hilfe nicht erfinden kannst. Hilf den Elenden, wie der Arzt den Kranken, zuweilen sogar durch schmerzhafte Mittel.
Fast die ganze Klugheit besteht darin, daß man das Maß der Wahrscheinlichkeiten richtig wisse. Der Weisheit Hauptregel ist, daß nach dem richtigen Urteile der Wahrscheinlichkeit muß gehandelt werden.
Gutes und Böses ist in der Natur verwischt, aber nicht in gleichem Maße; des Guten ist weit mehr, des Bösen ist weit weniger. Und selbst das Böse wirkt Gutes oder kömmt aus Ursachen, die mehr Gutes als Böses wirken.
Der Nachtisch wird zwar den Kindern am meisten gefallen, aber ordentlicherweise muss ihnen davon nichts oder sehr wenig gereicht werden.
Die Schamhaftigkeit ist das stärkste Außenwerk der Keuschheit bei gesitteten Völkern.
Heimlicher Brautstand, wenn die Zeit der möglichen Ehe ungewiß oder entfernt ist, wird mehrenteils rückgängig oder eine Ursache großer Reue.
Ich will seciret sein zum Besten meiner Mitmenschen.
Ein kleines Maß nützlicher und vollständiger Erkenntnis ist der Jugend besser, als ein Gemisch zahlreicher Kenntnisse, welche ein Zufall durcheinander geworfen zu haben scheint.
Heirate nicht wider den Willen derer, von deren Wohlwollen ein solcher Teil deiner Wohlfahrt abhängt, den du ohne Kummer nicht auf immer wirst entbehren können. Verbinde dich gleichfalls mit keiner Person, die an ihrer Stelle dieses wagen will.
Wenn du eine Sache wider deinen Nächsten führst, so offenbare keine fremden Geheimnisse.
Sorgt dafür, daß niemand vor den Kindern eure Befehle tadle, sonst verliert ihr Ansehen und Liebe. Befehlet kurz, deutlich und ohne den Schein irgendeines Widerspruchs. Hebt eure Gesetze auf, vornehmlich wenn ein Vorurteil die Ursache derselben war.
In der Sittenlehre ist nicht Unterricht, sondern Übung die Hauptsache.
In der körperlichen Erziehung soll man zu der Methode der Alten zurückkehren. Abhärtung und Gymnastik wird stärken und bilden, schon das wird vor der Schulpest geheimer Sünden verwahren.
Handeln, tätig sein, aber auf eine Weise, daß etwas dadurch herauskommt für den Handelnden wie zum Glück anderer – das ist die Bestimmung der Menschen.
Im Geiste Licht, im Herzen Kraft, Ist, was des Guten Bestes schafft.
Die Strenge ohne Zorn bessert weit mehr und tut weit minder Böses, als der Affekt eines Zornigen.
Unter den wenigen ihrer Wissenschaften preiswürdigen Gelehrten findet man nach Proportion der Anzahl weniger Tugendhafte und Zufriedene, als unter den Ungelehrten, die durch einen glücklichen Zufall nach ihrem Stande eine gute Erziehung genossen haben.
Wer in seiner Jugend keine besonderen Übungen in der Selbstverleugnung zum gemeinschaftlichen Besten gehabt hat, der wird in seinem Leben kein wahrer Patriot.
Wenn sich Personen aus zu ungleichen Ständen und Altern verbinden, so bleiben die Ehen selten glücklich.
Die Schulen sind nicht nur Orte des Unterrichts, sondern auch der moralischen Erziehung und dies um so mehr, je weniger man sich dabei auf die meisten Eltern verlassen kann.