Johann Anton Leisewitz Zitate
Am Abend duftet alles, was man gepflanzt hat, am lieblichsten.
Allein es ist Tugend; und schrecklich, immer vom Guten zum Bösen, und wieder zurückgewirbelt zu werden! An Einem Tage dreimal ein Heiliger und dreimal ein Schurke zu seyn!
So lange war ich Vater und mußte erst kinderlos werden, um zu wissen, was ein Vater sei.
Warum bin ich verdammt, die Harmonie eines Kharakters zu kennen, und jeden Miston zu fühlen, wenn mein Leben ein Gemisch von Tönen ist, die am Marke der Gebeine krazen? Verflucht sey der Adlerblick in sein Innres, wo man immer etwas sieht, was man lieber nicht gesehn hätte!
Immer steht das Gespenst meiner verstorbnen Unschuld vor mir.
Das große All ist ein umlaufendes Rad; jede Speiche kömmt zu ihrer Zeit oben. Alles wird Staub, und ein berühmter Namen in der Geschichte kömmt mir vor, wie ein Thierchen in Spiritus – eine kurze Frist zwischen Tod und Verwesung.
Wer liebt, will lieben und weiter nichts. – Liebe ist die große Feder in dieser Maschine; und hast du je eine so widersinnig künstliche Maschine gesehn, die selbst ein Rad treibt, um sich zu zerstören, und doch noch eine Maschine bleibt?
Was großes kan[n] ohne Leidenschaft geschehn?
Diese Hütte ist klein; – Raum genug zu einer Umarmung.
Glauben Sie es, Bewundrung ist eine kitzelnde Speise, aber ich versichre Sie, nichts in der Welt sättigt auch so leicht.
Noch immer Krieg der Leidenschaften, und Empörungen längst besiegter Begierden! – Gott, wann wird’s Friede in meiner Seele!
Verschonen Sie mich mit Ihrer Philosophie – Philosophie für die Leidenschaften, Harmonie für den Tauben.