Iwan Turgenew Zitate
Wir aber wollen emsig darauf bedacht sein, daß die Frucht unseres Fleißes wahrhaft nützliche Speise sei.
Die Liebe ist das höchste, das unirdischste der Gefühle, ein fremdes Ich dringt in das deine ein.
Um sich selbst ein wenig kennenzulernen, muß man sich selbst ein wenig studieren.
Es kommt im ganzen Leben nur darauf an, sich selbst an die zweite Stelle zu setzen.
Die Zeit, die das eine Mal dahinfliegt, wie ein Vogel, schleicht das andere Mal wie eine Schildkröte – aber angenehmer erscheint sie nie, als wenn man nicht sagen kann, ob sie schnell oder langsam verstreicht.
So gut man einen Wolf auch füttert, er wird immer nach dem Wald schielen.
O Glück, unvorstellbares Glück zurückgezogener, gemächlicher Arbeit, bei der man träumen und dummes Zeug nicht nur denken, sondern sogar schreiben kann.
Es war doch ein eigenes Gefühl mit dem Tag der Hochzeit etc. …ein sonnebeschienenes, weißhalsbindiges, kirchenkühlzeremoniellfreudiges und einfältig lächelndes Rührungsgefühl.
Das Vaterland kann einen Jeden von uns entbehren, aber Keiner von uns das Vaterland.
Die Großmut steht dem Sieger zu Gesicht.
Wer Haß erregt, erweckt auch Liebe.
Die Jugend ißt vergoldete Pfefferkuchen und glaubt, sie seien das tägliche Brot.
Man müsste das Leben so einrichten, dass jeder Augenblick bedeutungsvoll ist.
Wehe dem Herzen, das in seiner Jugend nicht geliebt hat.
Reformieren Sie die Gesellschaft, und es gibt keine Krankheiten mehr.
Oft veranlaßt das törichte Lachen eines Dummkopfs sogar gute Menschen, so manches nicht zu tun.
Interessant spricht der Mensch über vieles, aber mit wirklichem Appetit nur über sich selbst.
Ich suche jetzt vor mir selber die angenehmen Empfindungen zu vergrößern und die traurigen zu unterdrücken. In meiner Jugend verfuhr ich umgekehrt.
Ein Nihilist ist ein Mensch, der sich vor keiner Autorität beugt, keinen Grundsatz ohne Prüfung anerkennt, und sollte derselbe auch noch so verbreitet sein.
Die Liebe ist stärker als der Tod und die Schrecken des Todes. Allein die Liebe erhält und bewegt unser Leben.
Als Schriftsteller macht man nicht, was man will, sondern was man kann – und dies nur soweit wie es einem gelingt.
Alle Gefühle können zur Liebe, zur Leidenschaft führen, alle: der Haß, das Mitleid, die Gleichgültigkeit, die Ehrfurcht, die Freundschaft, die Furcht, selbst die Verachtung – nur eines nicht, die Dankbarkeit.
Ein dummer Freund macht mehr Ärger als ein kluger Feind.
Willst du friedlich leben? Verkehre mit den Menschen, lebe aber allein, unternimm nichts und bedauere gar nichts. Willst du glücklich sein? Dann lerne erst leiden.
Andere Zeiten, anderer Geschmack.
Urania, die Himmlische Muse der Astronomie. Wenn du die Sterne betrachtest, so vergiß nicht, daß du nicht von oben Befreiung zu erwarten hast, sondern daß du deinen Stützpunkt in dir selber suchen mußt.
Ein Mensch ist fähig zu verstehen, wie der Äther schwingt und was auf der Sonne vorgeht, aber wie sich ein anderer die Nase anders putzen kann als er – da ist er unfähig zu verstehen.
Und in beiden Augenpaaren in dem des Tieres und in dem des Menschen – ist es das gleiche Leben, das schüchtern zum anderen drängt.
Vom langen Reden kriegt man Atemnot.
Willst du glücklich sein, dann lerne erst leiden.
Liebe hat für jedes Lebensalter ihre Leiden.
Wenn einer Sache nicht zu helfen ist, so ist es eine Schande, sich mit ihr abzugeben.
Und wenn du noch so oft an ihre Türen klopfst, die Natur wird nie erschöpfend Auskunft geben.
Die Natur ist kein Tempel, sondern eine Werkstatt, und der Mensch hat darin zu arbeiten.
Mir scheint, daß man sich früh im Leben entweder für das Angenehme oder für das Nützliche entscheiden und daß man an der getroffenen Wahl für immer festhalten muß. Auch ich wollte einst beides vereinigen… Doch das ist unmöglich und führt entweder zum Verderben oder zur Albernheit.
Um den Menschen kennenzulernen, muss man sich selber studieren.
Wofür ein Mensch auch beten mag – er betet um Wunder.
Wir beschäftigen uns mit großem Eifer mit uns selbst und bilden uns hinterher ein, die Menschen zu kennen.
Die Wahrheit ist die Luft, ohne welche man nicht atmen kann, und die Kunst ist die Pflanze, manchmal sogar eine wunderbare, die in dieser Luft sich entwickelt und reift.
Das Leben ist kein Scherz und kein Spiel, das Leben ist auch kein Genuß… Das Leben ist eine schwere Arbeit. Entsagung, beständige Entsagung – das ist sein geheimer Sinn, das ist sein Rätselwort.
Die Dankbarkeit ist eine Schuld; und seine Schulden bezahlt jedermann. Die Liebe aber ist kein Zahlungsmittel.
Einen anständigen Menschen befällt der Schüttelfrost schon vor der Hochzeit.
Leicht hats ein Dummkopf unter Hasenfüßen.
Für einen Künstler ist es nicht ratsam, zu heiraten. Eine unglückliche Ehe kann zwar etwas zur Entwicklung eines Talents beitragen, eine glückliche Ehe ist aber fehl am Platz.
Einfalt! Man nennt dich heilig. Aber Heiligkeit ist nicht Sache des Menschen.
Die Kunst soll leben! mit ihr wird das Gute besser und das Schlimmere nimmt man schon hin.
Ich bin nicht mehr in den Jahren, wo man das Leben von vorn anfängt.
Das ist das Schönste an der Poesie, sie sagt uns das, was es nicht gibt, was aber nicht nur schöner ist als die Wirklichkeit, sondern auch der Wahrheit näher.