Immanuel Kant Zitate
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Der Wille wird als ein Vermögen gedacht, der Vorstellung gewisser Gesetze gemäß sich selbst zum Handeln zu bestimmen.
Der natürliche Gebrauch, den ein Geschlecht von den Geschlechtsorganen des anderen macht, ist ein Genuss, zu dem sich ein Teil dem anderen hingibt. In diesem Akt macht sich ein Mensch selbst zur Sache, welches dem Rechte der Menschheit an seiner eigenen Person widerstreitet.
Der leere Wunsch, die Zeit zwischen dem Begehren und dem Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist Sehnsucht.
Die Grausamkeit gegen die Tiere ist der Pflicht des Menschen gegen sich selbst entgegengesetzt.
Der Mensch ist das einzige Tier, das arbeiten muß.
In dem ehelichen Leben soll das vereinigte Paar gleichsam eine einzige moralische Person ausmachen, welche durch den Verstand des Mannes und den Geschmack der Frauen belebt und regiert wird.
Rechtliche Freiheit: die Befugnis, keinen äußeren Gesetzen zu gehorchen als zu denen ich meine Bestimmung habe geben können.
Pflicht! Du erhabener großer Name!
Ich mußte also das Wissen aufheben, um für den Glauben Platz zu bekommen.
Alle menschliche Tugend im Verkehr ist Scheidemünze; ein Kind ist der, welcher sie für echtes Gold nimmt.
Beredsamkeit ist die Kunst, ein Geschäft des Verstandes als ein freies Spiel der Einbildungskraft zu betreiben.
Eine Religion, die der Vernunft unbedenklich den Krieg ankündigt, wird es auf Dauer gegen sie nicht aushalten.
Tiefe Einsamkeit ist erhaben, aber auf eine schreckliche Art.
Ich habe keine so hohe Meinung von dem Nutzen einer Bemühung wie die gegenwärtige ist, als wenn die wichtigste aller unserer Erkenntnisse: Es ist ein Gott, ohne Beihülfe tiefer metaphysischer Untersuchungen wanke und in Gefahr sei.
Diese Prolegomena sind nicht zum Gebrauch von Lehrlinge, sondern vor künftige Lehrer, und sollen auch diesen nicht etwa dienen, um den Vortrag einer schon vorhandenen Wissenschaft anzuordnen, sondern um diese Wissenschaft selbst allererst zu erfinden.
Hat er aber gemordet, so muss er sterben.
Wir denken selten bei dem Licht an Finsternis, beim Glück an Elend; bei der Zufriedenheit an Schmerz; aber umgekehrt jederzeit.
Denken ist Reden mit sich selbst.
Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht zu den vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.
Man muß dahin sehen, daß der Zögling aus eignen Maximen, nicht aus Gewohnheit, gut handle, daß er nicht bloß das Gute tue, weil es gut ist. Denn der ganze moralische Wert der Handlungen besteht in den Maximen des Guten.
Selbstdenken heißt: den obersten Probierstein der Wahrheit an sich selbst (d.i. in seiner eigenen Vernunft) suchen.
Zu dieser Aufklärung aber wird nichts erfordert als Freiheit; und zwar die unschädlichste unter allem, was nur Freiheit heißen mag, nämlich die: von seiner Vernunft in allen Stücken öffentlichen Gebrauch zu machen.
Es ist überhaupt merkwürdig, dass der Unwissende ein Vorurteil für die Gelehrsamkeit hat und der Gelehrte dagegen wiederum ein Vorurteil für den gemeinen Verstand.
Die Ehre des Mannes besteht darin, was die Leute denken, des Frauenzimmers aber, was sie sprechen.
Man sollte es nicht für möglich halten, aber auch die Tugenden müssen ihre Grenzen haben.
Nimm keine Wohltätigkeiten an, wenn du ohne sie leben kannst.
Tage sind gleichsam Kinder der Zeit, weil der folgende Tag, mit dem was er enthält, das Erzeugnis des vorigen ist.
Leidenschaften sind Krebsschäden für die reine praktische Vernunft und mehrenteils unheilbar, weil der Kranke nicht will geheilt sein und sich der Herrschaft des Grundsatzes entzieht, durch den dieses allein geschehen könnte.
Was auf das Leben folgt, deckt tiefe Finsternis. Was uns zu tun gebührt, des nur sind wir gewiß.
Unsere Erkenntniß ist gegen die eines Engels lauter Unsinn.
Reich ist man nicht durch das, was man besitzt, sondern vielmehr durch das, was man mit Würde zu entbehren weiß. Und es könnte sein, daß die Menschheit reicher wird, indem sie ärmer wird, daß sie gewinnt, indem sie verliert.
Je weniger Bedürfnisse ihr habt, desto freier seid ihr.
Was aber nicht einmal ein Volk über sich selbst beschließen darf, das darf noch weniger ein Monarch über das Volk beschließen; denn sein gesetzgebendes Ansehen beruht darauf, daß er den gesammten Volkswillen in dem seinigen vereinigt.
Ein Mensch kann zwar für seine Person und auch alsdann nur auf einige Zeit, in dem, was ihm zu wissen obliegt die Aufklärung aufschieben; aber Verzicht zu tun, es sei für seine Person, mehr aber noch für die Nachkommenschaft, heißt die heiligen Rechte der Menschheit verletzen und mit Füßen treten.
Es kann eher aus einem muntern Knaben ein guter Mann werden als aus einem naseweisen, klug tuenden Burschen.
Wir spielen oft und gern mit der Einbildungskraft; aber die Einbildungskraft (als Phantasie) spielt eben so oft und bisweilen sehr ungelegen auch mit uns.
Der Verstand vermag nichts anzuschauen, und die Sinne nichts zu denken. Nur daraus, dass sie sich vereinigen, kann Erkenntnis entspringen.
Zur Einheit und Unauflöslichkeit einer Verbindung ist das beliebige Zusammentreten zweier Personen nicht hinreichend; ein Teil musste dem andern unterworfen und wechselseitig einer dem andern irgendworin überlegen sein, um ihn beherrschen oder regieren zu können.
Es kann sein, daß nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muß er wahrhaftig sein.
Wer Urteilskraft in Geschäften zeigt, ist gescheit. Hat er dabei zugleich Witz, so heißt er klug.
Also ist die Erkenntnis eines jeden, wenigstens des menschlichen, Verstandes, eine Erkenntnis durch Begriffe, nicht intuitiv, sondern diskursiv.
Das Bett ist das Nest einer Menge von Krankheiten.
Was einen Preis hat, an dessen Stelle kann auch etwas anderes, als Äquivalent, gesetzt werden; was dagegen über allen Preis erhaben ist, mithin kein Äquivalent verstattet, das hat eine Würde.
Daß aber ein Publikum sich selbst aufkläre, ist eher möglich; ja es ist, wenn man ihm nur Freiheit läßt, beinahe unausbleiblich.
Sie (die Frauen) werden das Böse vermeiden, nicht weil es unrecht, sondern weil es häßlich ist.
Selbstdenken ist die Aufklärung oder nach einer gemein herrschenden Maxime selbst zu denken.
Die Sache der Sinne ist, anzuschauen; die Sache des Verstandes, zu denken. Denken aber ist: Vorstellungen in einem Bewußtsein vereinigen
Niemand entwächst der Schule der Weisheit.
Ich werde müde, alle Unaufrichtigkeiten und Widersprechungen auszukramen, die in dieser Schwierigkeit begriffen sind, welche die Leibnizianer uns in der Sache von dem Stoße unelastischer Körper haben machen wollen.
Man muß nicht krank sein wollen, denn auch der Wille tut viel.