Hermann Fischer Zitate
Sorge, daß man einst auf Deinen Grabstein das ehrenvolle Zeugnis schreiben kann, das Gott in der Heiligen Schrift seinen treusten Dienern ausgestellt hat: „Er war ein gerechter Mann.“
Jedes Menschenleben ist ein reichhaltiges Goldbergwerk. Die besten Goldadern aber liegen darin am tiefsten verborgen. Leider bleiben sie in gar manchem Leben ewig verborgen, sind ungehobene, verlorene Schätze.
Wie wunderbar verklären doch Güte, Liebe, Wohlwollen unser Dasein!
Das griechische Wort „Charakter“ heißt soviel als Gepräge. Der Charakter gibt nämlich dem Geistesleben des Menschen und seinem Handeln ein bestimmtes Gepräge oder eine ausgeprägte Bestimmtheit und Festigkeit, und zwar im guten Sinne.
Man darf auch nicht unbillig in seinen Erwartungen und Ansprüchen sein. Hierin wird gegen Kinder viel gefehlt, indem die Grenzen ihrer Talente zu wenig berücksichtigt werden. Daß der Rosenstrauch keine Disteln trägt, verzeiht ihm der Esel freilich nie.
Der Wert des Menschen liegt aber nicht in starken Muskeln und straffen Sehnen, sondern in der Kraft seines Willens. Und dieser offenbart sich nicht in Zugeständnissen an die sinnlichen Triebe, sondern in der Beherrschung derselben.
Dein „Ich will!“ erhält seine Krönung erst durch ein ganz unerbittliches „Ich will nicht!“
Ich möchte den Charakter das Knochengerüst des Geistes nennen. Nimm aus dem menschlichen Körper das Knochengerüst hinweg, er wird mit der Festigkeit jede sichere Bewegung und allen Halt verlieren und ein wahres Kautschukgebilde sein.
Ewige Nacht bedeutet ewiger Tod.
Was immer Dich beschäftigt, nie geht es spurlos an Deinem Herzen vorüber: dies Herz wird treuer oder treuloser dadurch.
Das Wissen reißt Dir die Tore des Lebens und des Glückes weit auf.
Der Charakter ist nun einmal nicht das Resultat eines guten Vorsatzes – nie und nimmer – ebensowenig wie der köstliche rotwangige Apfel die Leistung eines einzigen schönen Sommertages ist.
Die Güte ist die stärkste und siegreichste Macht auf Erden. Sie wird diesen Platz behaupten, solange Ausbauen besser als Zerstören, Retten schöner als Verderben, Wundenheilen menschlicher als Wundenschlagen ist.
Die Vernunft gibt die Wahrheit an, der Wille übt sie aus.
Wer zu stolz ist, Lehrling sein zu wollen, ist nicht wert, Meister zu werden.
Eine Erziehung, die nur jetzt bewahren will und durch mikroskopisch-gewissenhafte Aufsicht, Umsicht und Vorsicht ein Musterkind dressiert, leistet Treibhausarbeit, die im Wettersturm des wirklichen Lebens kraftlos zusammenbricht.
Der Schöpfer hat die Menschen als Gemeinschaftswesen erschaffen und sie in den meisten Lebensverhältnissen aufeinander angewiesen. Zahlreiche Fäden verknüpfen jedes Menschen Dasein mit seinen Mitmenschen.
Einer der schlimmsten Feinde des Erfolges ist der Dünkel.
Jedes Abweichen vom Rechte führt auf lichtscheue Schleichwege; wer dort gefunden wird, ist entehrt.
Nicht Mangel an Talent und Faulheit allein, sondern oft sind Eitelkeit und falsche Scham die Väter der Unwissenheit und Dummheit.
Es gibt nur eine Sklavenkette, das ist die Schuld.
Endlich haben Pflichtgefühl, Rechtsgefühl, Verantwortlichkeitsgefühl und Wahrheitsliebe im Charakter ihre treueste Stütze.
So ist denn die stete Arbeit in Wahrheit ein Schutzengel des Gemütes: sie hält Unfrieden fern, schützt vor der mörderischen Langweile, vor tausend Reizen zum Bösen, dämpft die Leidenschaften und lenkt ihre Goliathskräfte zum Segen, statt zum Fluche.
Schon oft hat die glänzendere Verstandeskraft dazu gedient, den genialen Schurken zu vollenden.
Das Entscheidende beim Fortschritt ist nicht die Schnelligkeit des Tempos, sondern das Ununterbrochene der Vorwärtsbewegung.