Hellmut Walters Zitate
Der beste Geburtshelfer ist die Geduld.
Häufig leidet man daran, daß man zwar viel Arbeit, aber keine Aufgabe hat.
Gedanken, die länger leben wollen, müssen im Bilde sein.
In der Demokratie geht die Macht vom Volk aus, doch häufig kehrt sie nicht mehr zu ihm zurück.
Kein Anstand ohne Abstand.
Was man mit Samthandschuhen angefaßt hat, läßt man oft mit Daumenschrauben nicht wieder los.
Es ist ein Unterschied, ob man von Kindheit an lernt, die Hände zu falten oder sie zur Faust zu ballen.
Wo mit Feuerzungen geredet wird, müssen die Feuerwehren mobil machen.
Wer seine Pflicht erfüllt, hat Charakter, wer NUR seine Pflicht erfüllt, hat keinen.
In der Kindheit hat man zu viele Dinge und zu wenig Wörter, später hat man zu viele Wörter und zu wenig Dinge.
Nicht Philosophen stellen die radikalsten Fragen, sondern Kinder.
Die heißen Eisen werden angepackt – und fallengelassen.
Mit jeder Sprosse, die man erklimmt, schwankt die Leiter mehr.
Um sich ruhig niederlassen zu können, wäre es wichtig zu wissen, was man so singt.
Der Mangel an Nächstenliebe kommt daher, dass man zu viel fern- und zu wenig nahsieht.
Im Gegensatz zu den Menschen müssen Autoreifen mindestens einen Millimenter Profil haben.
Der Rücken des kleinen Mannes ist der Amboß, auf dem die große Zeit geschmiedet ist.
Das Schicksal schickt grundsätzlich per Nachnahme.
Auch die Lüge hat einen technischen Notdienst: die Notlüge.
Was den Wolf sympatisch macht: man weiß, wie man dran ist.
Jeder Abschied ist eine Mobilmachung für die Erinnerung.
Das Leben besteht in Anbetracht dessen, wohin man fliegen wollte, aus Notlandungen.
Vorurteile sind Fertigteile. Damit kann man sich die Welt leicht und schnell zusammenbauen.
Der Fleiß führt die Gedanken aus, die der Faulheit einfallen.
Unsere Zeit kennt keinen schöneren Satz als den Umsatz.
Was eindeutig und endgültig ist, hat etwas Beruhigendes, so auch der Tod.
Zu Katastrophen kommt es, wenn ein Überfluß keinen Abfluß mehr hat.
Die Gegenwart wäre sonniger, wenn nicht so viel Sonne zum vergolden der Vergangenheit verbraucht würde.
Es ist viel einfacher, sich um die Menschheit zu sorgen als um den Menschen.
Flirten heißt, auf Distanz intim werden.
Wer etwas loslässt, hat zwei Hände frei.
Das Zweiparteiensystem ist deswegen so ideal, weil es dabei einen eindeutigen Sündenbock gibt.
Jede Schönheit braucht einen Spiegel.
Wir wären gesünder, wenn wir weniger Laufbahnen – und mehr Spazierwege hätten.
Die meisten Menschen bewegen sich auf dem goldenen Mittelweg und wundern sich, wenn er verstopft ist.
Abseits der Straße beginnen die Entdeckungen.
Ein Herr ist, wer noch nicht weiß, wessen Knecht er ist.
Jedes Ding hat zwei Seiten. Fanatiker sehen nur die eine.
Vergangenheit ist Gegenwart, von der man den Staub nicht abbläst.
Der Mensch möchte beim Zahlen erst die Ware sehen, allein das Schicksal schickt grundsätzlich per Nachnahme.
Wer bei der Wahl seine Stimme abgibt, darf sich nicht wundern, wenn er nachher nichts mehr zu sagen hat.
Die meisten Dialoge sind Monologe zu zweit.
Gott hat immer Sprechstunde, und die Ewigkeit hat immer Saison.
Die Kunst des Alterns besteht darin, sich in zunehmendem Maße überflüssig zu machen.
Denker sind Verfolgte ihres Gedankenregimes.
Das gute Gedächtnis ist wie ein Sack: es behält alles. Das bessere Gedächtnis ist wie ein Sieb: es behält nur, worauf es ankommt.