Heinrich Seidel Zitate
Du mußt handeln, als seist du der einzige unbedingt verläßliche Mensch auf der Welt, der Opfernde, der für sich kein Opfer fordert.
Man lernt nur aus der Schuld etwas, und das Beste aus der Schuld, die man nicht wieder gut machen kann.
Es gibt eben Bücher, die eine doppelte Freude gewähren, erstens dass man sie hat, und zweitens, dass man sie nicht zu lesen braucht.
Der eilfertig Urteilende kann nicht schauen und empfangen; der unreine Drang, sich dem Geschauten überlegen zu zeigen, und die nicht weniger trübe Neigung, daß Erblickte mit schon vorhandenem Geistesbesitz gewaltsam in Einklang zu bringen, macht ihn blind und schenkt ihm nur ein verzerrtes Bild.
Das Legen, das ist leicht getan, das Kakeln aber, das greift an.
Wer seine Wangen schminkt, schminkt auch seine Seele.
Das Verstehen ist das Beste in der Liebe.
Der Gedanke, alt zu werden, ist umzusetzen in die Worte: Da wurden ihre Augen aufgetan!
Es gibt Leute, die ihr ganzes Leben lang „nächste Woche“ anfangen wollen.
Wenn ich um jedes Ei so kakelte, mirakelte, spektakelte, was gäb’s für ein Geschrei.
Mach’s wie Herr Asmus tat, Der wußte, was er sollte; Der fragte jedermann um Rat Und tat doch, was er wollte.
Eine Sorte von Menschen macht gleich mich verstummen, Das sind die superklugen Dummen. Da hilft nur das: Sie schweigend zu tragen Oder sie einfach niederzuschlagen.
Jede Dissonanz läßt sich auflösen und jedes Ding hat seine nützliche und angenehme Seite. Nur bleibt sie oft dem beschränkten Sinne verborgen.
Jeder Mensch muß die Bedingungen seiner eigensten Lebenskraft ergründen, als eine geheime Formel, die einzig für ihn gilt.