Heinrich Laube Zitate
Starke Frauen sind von unerbittlicher Konsequenz.
Wenn sie aufgeht und wenn sie sinkt, ist die Sonne am schönsten.
Dafür bin ich ein Mann, daß ich aushalte in dem, was ich begonnen, daß ich einstehe mit Leib und Leben für das Trachten meines Geistes.
Zwischen Wissen und Tun liegen tiefe Klüfte, welche nur das Genie rücksichtslos überfliegt.
Hart, feindlich und ungerecht ist alles, was uns umgibt, Schranken sind überall ausgerichtet gegen die natürlichsten Regungen, preisgegeben ist man auf jedem Schritte der gemeinen Bosheit, und wehren muß man sich, wehren, um nicht vernichtet zu werden.
Die Welt richtet nach dem Erfolge und nennt ihn Gottesgericht.
Die Eitelkeit ist der notwendige Fehler aller großen Leute, namentlich derer, welche die Welt mit Worten oder mit Tönen erobern.
Das haben die Weiber den Männern voraus, daß sie ohne Raisonnement handeln. Die Klugheit, welche die Männer mühsam in ein System stellen, ist ihnen Instinkt, und deshalb heißt es auch so zierlich: die Weiber denken mit dem Herzen.
Wir sind am unglücklichsten, wenn wir uns eingestehen müssen, daß wir unser Naturell nicht zu beherrschen vermögen.
Die Stimme des Herzens zu hören, wenn unser Herz nicht verderbt ist, das soll auch der Mittelpunkt unseres Glaubens sein.
Bücher sind nicht Denkmäler der Vergangenheit, sondern Waffen der Gegenwart.
Man muß nur ein Ding im Leben unternehmen, auf dies eine alles zusammendrängen! Alles, alles, jeden Atemzug, jeden Gedanken, jede Handbewegung, jeden Schritt, jedes Wort, jeden Gruß, jedes Ja, jedes Nein, – alles, muß man darauf richten, und man vollbringt’s, man erreicht’s. –
Das Mädchenherz ist ein eigensinniges, welches in günstiger Stunde gefangen und gefesselt sein will.
O, wie schön ist es, ein neues Frühjahr zu erleben, wenn man schon so viele erlebt hat und all die kleinen Unterschiede der Wiederkehr zu schätzen weiß! die Wiederkehr von Gottes unwandelbarer Gnade, unwandelbar, weil sie auf der Treue ewiger Gesetze, auf der Treue ewiger Liebe beruht.
Die größte Macht kann nicht geschützt werden gegen – eine richtige Bemerkung. Man kann die Welt erobern, den kleinsten wahrhaftigen Tadel kann man nicht ersticken. Die Gesetze der moralischen Welt sind unerbittlich.
Wer öffentlich wirkt, gegen den ist die Welt im Kriegsstande; er muß auf alles gefaßt sein, wie in der Schlacht. Schaffen muß er und immer wieder schaffen! Jede neue Schöpfung ist ein neuer Sieg. Vorwärts! heißt seine Losung.
Wer da wirken will in der Welt, muss zuerst sein eignes Bestehen sichern.
Wie unerfahren er war, das Herz des Menschen ist viel früher mündig, als Erfahrung und Verstand den Menschen machen.
Liebe und Freundschaft brauchen Freiheit der Wahl zu ihrer glücklichen Entstehung.
Die Liebe ist der unmittelbare Hauch Gottes auf Erden.
Jeder Mißvergnügte greift nach einem Strohhalme, der wie Hoffnung aussieht.
Entschlossenheit gibt ein starkes Regiment, und ein starkes Regiment ist, wenn auch nicht das beste, doch das sicherste.
Unglück ist ergiebig: es lehrt nachdenken, es lehrt stark werden, und erwirbt Mitleid.
Unumstößlich ist für uns nur, was nicht interessiert.
Die Lüge aber ist alles Unrechts Quell und Anfang.
Die Liebe hat kein Gedächtnis für das, was ihr hat Abbruch tun wollen; ja, sie gedeiht erst recht unter Störungen.
Das ist ja das Wesen der Liebe, daß man sich immer bereit fühlt, beizustimmen oder wenigstens zu helfen. Das beste unseres Geistes wächst ja immerdar aus unseren Herzen.
Die Stimmung ist alles im menschlichen Leben. Sie macht aus Steinen Gold und aus Gold Steine.
Die Liebesneigung ist die stärkste Regung in jedem Menschen.
Die Leidenschaften vernichten das Beste und die Besten.
Die Sprache eines Volkes angreifen, heißt sein Herz angreifen.
Der Humor wirkt mächtiger im deutschen Publikum, als die bloße Lustigkeit.
Der Dramatiker ist mehr denn irgend ein Schriftsteller auf Zustimmung angewiesen: mit dem Buche kann ich trotzen, mit dem Stücke aber bedarf ich des entgegenkommenden Atems.
Was befängt denn aber so sehr wie Glück?! Es ist ja die geilste Nahrung für unsre Eitelkeit, und wir vermeinen am Ende alle, das zu verdienen, was uns geschenkt wird.
Ein Künstler, der nicht eitel ist, gleicht einem Weibe, das nicht gefallen will – beide sind langweilig.
O Dichtkunst! welch ein schmerzliches Geschenk des Himmels bist Du!
Die Tyrannei der Form ist schrecklich; aber außer der Form ist Barbarei.
Die späteren Historiker werden unsern Adel als naturhistorische Merkwürdigkeit aufführen.
Der Aberglaube ist das natürliche Kind gespannter und peinlicher Erwartung, und die menschliche Machtlosigkeit ist seine Amme.
Die Jugend vergoldet sich eben alles.
Der Aberglaube ist ein eigensinnig Spiel des Herzens mit dem Kopfe, gestatten wir dem Spiele nicht allzu große Macht.
Die geistigen, physischen und die moralischen Kräfte des Menschenwesens müssen in einem Gleichgewicht stehen, wenn dies Menschenwesen einen wohltuenden Eindruck machen soll.
Glaube man doch nicht, daß Zorn und Liebe bare Gegensätze seien! Die sinnliche Liebe wenigstens saugt oft doppelte Nahrung aus dem Zorne. Sie will gar so oft nur sich des Gegenstandes bemächtigen, will ihn unterjochen, will im Genusse des Raubes schwelgen.
Nach langen Kriegen kommen immer die Glücksritter.
Wenn man die volle Wahrheit nicht sagen will und doch reden muß, so verwickelt man sich gar bald in die ersten Netze der Unwahrheit, und die konsequente Fortsetzung dieser Netze ist eben die Lüge selbst. Die Lüge aber ist alles Unrechts Quell und Anfang.
Die Kunst der Regierung ist die Kunst zu handeln.
Wenn sich einer vor Dummheiten nicht fürchtet, so ist er ein tüchtiger Mann, vor Klugheiten aber Furcht zu haben, ein Dummkopf zu sein, das tut der Ehre nichts.