Hanspeter Rings Zitate
seite 1
Ein Ende finden und den Anfang in Händen halten.
Durch vieles müssen wir durch, indes, wo kommen wir an?
Abblitzen – an der Aura des Gegenübers.
An-fang – wie schwereloses Aufgreifen.
Erfahrung sieht die Patina am Neuen.
Herzstück der Güter – Güte.
Anziehendes verhüllt sich.
Es gibt Welten, so abgerundet, daß die Ecken schon wieder hervorscheinen.
Die Geburt der Schrift jenes war, was sich nicht sagen ließ?
Zuletzt wird auch die Erde ins Krematorium geschoben – der Sonne.
Der See verliert einiges an Klarheit, wenn man in ihn eintaucht.
Der auf den Kopf gestellte Mensch wird nicht einmal rot.
Wer auftaucht, den umfaßt immer noch das Meer.
Der Stillstand nur wenig über den Stand der Stille aussagte.
Ihre Suche nach Anerkennung stieß – an.
Im Heute gleichgültig, gleich-gültig im Jetzt.
Im Bewußtsein, zu können und doch nicht ganz zu wollen, ist: Im Bewußtsein, zu wollen und doch nicht ganz zu können.
Alles nichts bzw. – Nichts!
Loswerden gleich los und werden.
Weiche Augen blenden – harte ebenso.
Bewältigen hat nichts Gewalttätiges.
Es ist eine unserer hartnäckigsten Ideologien, dass das Glück nur Ausnahme, nicht Regel sein kann.
Das Selbst bleibt sich gleich, aber das, was es hervorbringt, erzeugt einen je speziellen Ton.
Oberflächlichkeit des Augenblicks ist Unbedachtheit.
Wenn die Kerze erlischt, hat sie den Menschen erfreut.
Zugeständnisse sind auch Geständnisse.
Es war ein Untergang, doch keiner merkte es, denn es war ein Gang.
Wer auf die Wörter hört, auf den hören die Wörter.
Festen Sinns die Sinnfrage lösen?
Ist das Selbst selbstverständlich verständlich?
Womöglich sind die wahren Gefühle dort, wo keine sind.
Der Anfang beschönigt oft allzu lange das Ende, dieses den Anfang.
Von sich ausgehen, ohne je in sich zu gehen?
Genauigkeit in der Idee taugt zur Annäherung an die Realität; Genauigkeit in der Realität zur Annäherung an die Idee.
Der Mensch ist auch eine Funktion seines Wissens, selbst wenn dieses nicht funktioniert.
Noch für das mathematische Kalkül gilt, daß es besser ist, es zu verstehen als zu beherrschen.
Geradlinigkeit ist oft zu schneidig.
Das Besitzergreifen die Hand nicht sprengen sollte.
Widerstände sind ja nun mal ständig.
Der Charme des freien Willens ist seine Unfreiheit.
Kein Kopf ist nur rund.
Wir bringen uns zu Tod, nur der gerechte Tod bringt uns glatt zurück.
Zuweilen verfliegt die Zeit, als wäre sie nicht vorhanden; zuweilen nicht, als wären wir nicht vorhanden.
Schon vor dem Wissen vom Erdrund zog das Leben seine Kreise.
Sprachgewalt ist nicht selten gewalttätig.
Es fällt uns oft schwer, unsere Lebenskreise zu verlassen; indes, wer hätte die Kreise des Lebens je gelassen…
Vom Willen zur Macht-los-igkeit…
Das Zurecht schon arg nach Unrecht schielt.
Schon mancher Nagel ward in den Kopf unserer Illusion getrieben.
Nicht durchs Weltall, durch unsere Köpfe schwirren vollkommene Kugeln.