Hans Thoma Zitate
Die Sehnsucht läßt sich aus der Menschenseele nicht wegdisputieren, so wenig wie das Gewissen – beide sind Eigenschaften, Zeichen, an denen man sie kennt.
Freundschaft gibt’s nur zu zweit, jeder Dritte ist der Störende.
Am freiesten wird der sein, der am wenigsten Bedürfnisse hat.
Für Sachen, die nicht mehr zu ändern sind, muß man herzhaft eintreten – sagend: gerade so und nicht anders!
Es ist nichts schwerer, als über Theorien hinwegzukommen. – Ist man von einer frei, so bindet einen so gern ihr Gegensatz.
Alles Schauen ist gläubig, sonst dürfte man es nicht Wahrnehmung nennen.
Eines Menschen leidige Dornen, die bei Gelegenheit hervortreten, verletzen den Eigner derselben wohl am meisten.
Ei, ich will gar nirgends hinaus – ich sorge nur, dass ich bei mir selber bleibe.
Es ist alles so einfach im Vaterhaus.
Unsere Sehnsucht geht nach der Stille, aus der die Ewigkeit uns ihre Arme entgegenstreckt.
Alle Kunst beruht auf einem Stillesein der Seele.
Warten, schweigen, dulden! – Das geziemt dem alten Mann.
Ein gutes liebes Wort ist immer ein Lichtstrahl, der von Seele zu Seele geht.
Macht nur die Augen auf, und alles ist schön.
Dies Kommen und Gehen in unserem Gasthaus Erde ist doch was recht Sonderbares – kaum, daß man sich einschreibt ins Fremdenbuch!
Ich will nirgends hinaus, ich will bei mir selber bleiben! (auf die Frage, wo er eigentlich mit seiner Kunst hinaus wolle.)
Die Rätsel, welche Menschen sich aufgeben, sind ungelöst am schönsten; nach der Lösung gehen sie uns nicht viel mehr an.
Wenn man sich als Mittelpunkt der Welt empfinden und auch etwas von dem Hochgefühl dieses Vorzuges haben will, so muß die Seele allein sein in der Stille, wo sie ihr Geheimnis, sich selber empfindet.