Hans Moser Zitate
Die Verwissenschaftlichung der Seele. Etwas Ähnliches wie die Folter.
Wenn der eine nicht will, können zwei nicht streiten.
Unser Schicksal hängt davon ab, worauf sich unser Bewusstsein festgelegt hat.
Toleranz, das Gelten lassen des Andersartigen, wird nur dort geübt, wo die verschieden gearteten Kräfte sich das Gleichgewicht halten, sonst ist, wenn es zuweilen auch anders schien, Intoleranz die Regel, die keine Ausnahme kennt.
Besitz verleiht Macht. Macht verpflichtet zur Vorbildlichkeit. Wenn der Mächtige dieser Verpflichtung nicht mehr genügt, greift die Masse nach seinem Besitz.
Optimistisch sein heißt nicht, sich etwas vormachen, die Dinge zu sehen, wie man sie sich wünscht, sondern die Dinge sehen, wie sie sind, aber gleichwohl an den Sieg des Guten glauben.
Meinungen sind Wegweiser. Ohne diese Wegweiser würden wir uns im Leben verirren.
Ob einer Skeptiker ist oder nicht, hängt wesentlich davon ab, ob ihm sein Leben gelungen oder misslungen ist.
Unsere Freiheit ist der Stein der Weisen; man sagt, daß er wirklich in der Welt sei; unsere Väter haben ihn gesucht und sind darüber gestorben und verdorben. Wir suchen ihn auch und es wird uns wohl nicht besser gehen als jenen.
Im Widerstreit der Geltungsansprüche liegen die Schwierigkeiten des menschlichen Miteinanderseins.
Gewalt und Dummheit unterscheiden sich insofern, als Dummheit der umfassendere Begriff ist. Alle Gewalt ist Dummheit, aber nicht jede Dummheit ist Gewalt. Wer sich gegen Gewalt wehrt, stellt sich mit ihr auf gleichen Fuß.
Toleranz ist nie Ausdruck der Groß- und Weitsichtigkeit, sondern immer nur Ausdruck der Angst oder der Lebensklugheit. Sie existiert auf dem Papier, aber nicht in den Köpfen.
Die Menschen verlieren zuerst ihre Illusionen, dann ihre Zähne und ganz zuletzt ihre Laster.
Unsere Beziehungen sind bedingt durch die Rollen, in denen wir uns wollen.
Die meisten Urteile sagen mehr über den Urteilenden aus als über das Beurteilte.
Fußballspiel – eines der beliebtesten Kampfspiele der Spätzeit. Es wurde zwischen zwei Mannschaften ausgefochten und bestand darin, einen großen Ball durch Fußtritte ins Tor des Gegners hinein zu befördern.
Sport ist eine Betätigung der überschüssigen körperlichen Kräfte. In der Spätzeit eine geschäftliche Angelegenheit wie alles.
Oft sagen wir einem: hättest Du das früher getan, wo, hätte er es früher getan, wir ihn ausgelacht hätten.
Der Liebende gibt sich dem anderen; der Verliebte nimmt sich den anderen.
Reue wird sinnlos, wenn man weiß, in gleicher Lage handelte man wieder gleich.
Kunst hört auf, Kunst zu sein, wenn sie nichts anderes ist als interessant. Kunst soll uns erfreuen, soll uns erschüttern.
Staaten werden heute gezwungen, mit Verbrechern zu verhandeln. Es könnte dazu führen, dass sich innerhalb der Staaten ein internationaler Verbrecherstaat bildet und anerkannt werden muß.
Unter Angehörigen ist der ewige Widerspruch die normale Unterhaltung.