Guy de Maupassant Zitate
seite 1
Diese Liebe ist etwas unwiderstehliches, zerstörerisches geworden, stärker als der Tod.
Eine geliebte Frau in den Armen halten! Das ist das Äußerste an menschlichem Glück.
Die Bande des Blutes erhalten nur Bedeutung durch die unablässige, heilige Liebe jedes einzelnen Tages!
Aber kann man sagen, welche die Weisen und welche die Verrückten sind, in diesem Leben, wo man oft die Vernunft Dummheit und die Verrücktheit Genie nennen müsste?
Jedes männliche Individuum, das sich sein Leben lang mit einer Frau begnügt, wäre außerhalb der Naturgesetze, wie jemand, der sich nur von Salat ernährte.
Ich glaube, daß durch das Gefühl dem Geist einer Frau alles offenbar wird; nur bleibt es oft nicht darin haften.
Die Regierung eines einzelnen ist eine Ungeheuerlichkeit. Das eingeschränkte Wahlrecht ist eine Ungerechtigkeit. Das allgemeine Wahlrecht ist eine Dummheit.
Wenn man alt ist, gibt es nichts Schrecklicheres als die Nase in Jugenderinnerungen zu stecken.
Wer gescheit ist, sollte also, statt sich zu verheiraten und Kinder in die Welt zu setzen, die einen ja sowieso verlassen werden, einen guten und aufrechten Freund suchen und mit ihm zusammen in einer Art Seelengemeinschaft, wie sie unter Männern möglich ist, alt werden.
Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich.
Es gibt nichts Weicheres, nichts, was sich feiner, zarter und wertvoller anfühlt als das Fell einer Katze.
Mit zum Schönsten im Leben gehören die Illusionen über das Leben.
Die Presse ist eine Art unermeßlicher Republik, die sich nach allen Seiten hin erstreckt. Man findet dort alles, man kann dort alles machen.
Manche kluge Frau hat das Welken männlicher Liebe durch ihre Kunst, pikante Leckerbissen herzustellen, zu verhindern gewußt.
Was die Liebe betrifft, so ist es leichter, auf ein Gefühl zu verzichten, als eine Gewohnheit aufzugeben.
Die Gegner des Witzes sind die, denen er fehlt.
Patriotismus ist in seiner überhitzten Form das Ei, aus dem die Kriege gebrütet werden.
Die Bauern kennen keinen Völkerhaß. Der ist den oberen Klassen vorbehalten.
Leben! Ein paar Tage, und danach ist nichts mehr.
Die Männer sind heutzutage alle Pferdenarren oder Bankiers. Sie lieben Pferde oder Geld. Wenn sie Frauen lieben, dann nur wie Pferde, um sie im Salon vorzuführen, so wie man ein paar Fuchsstuten vorführt, nicht anders.
Es ist unbegreiflich, daß die ganze menschliche Gesellschaft nicht gegen das eine Wort „Krieg“ revoltiert.
Man sollte eine schlechte Köchin oder eine schlechte Sängerin heiraten, dann bleibt man Gott sie Dank von Gästen verschont.
Bei Frauen gibt es so viel Hin und Her, so viel Unvermutetes, unbegreifliche Schlussfolgerungen, verkehrte Auslegungen, eigensinnige Entschlüsse, die unwiderruflich scheinen und aufgegeben werden, bloß weil ein Vögelein vorüber flog und sich auf einem Fenstersims niederließ.
Nehmen Sie sich vor der Liebe in acht! Sie ist gefährlicher als Reißen, Husten und Schnupfen zusammen.
Ich kann nicht mehr wollen, aber jemand will für mich und ich gehorche.
Es gibt Frauen, die sind so treu, daß sie jedesmal Gewissensbisse haben, wenn sie ihren Mann betrügen.
In der Liebe sind wir immer die gutgläubigen Wilden und die Frauen die geschickten Kaufleute.
Das Bett ist das Symbol des Lebens. Es ist das Köstlichste, was es gibt.
Und warum müssen wir so leiden? Gewiß, wir sind mehr zum körperlichen als zum geistigen Leben geboren; aber durch unser Denken ist ein Mißverhältnis entstanden zwischen unserer wachsenden Erkenntnis und den unveränderlichen Lebensbedingungen.
Ich meine, von allen Leidenschaften ist die angesehenste die Gefräßigkeit.
Liebe, wir fühlen sie, wie wir die Wärme des Blutes fühlen, wir atmen sie ein, wie wir den Wind einatmen, wir tragen sie in uns, wie wir unsere Gedanken tragen… sie ist ein Zustand, den man nicht erklären kann…
Das Leben ist ein Berg; solange man hinaufsteigt, sieht man den Gipfel und fühlt sich glücklich. Ist man aber oben, dann erblickt man mit einemmal den Abgrund und das Ende, nämlich den Tod. Bergauf geht es langsam, doch bergab schnell.
Das beste Mittel gegen viele Sorgen ist eine einzige Sorge.
Nationalismus ist Dogmatismus. Er ist das Basiliskenei, aus dem die Drachenbrut der Kriege hervorschlüpft.
Die Eroberung der Frauen ist das spannendste Abenteuer eines Mannes.
Nichts ist so unerschütterlich glaubwürdig wie das, was wir am wenigsten wissen.
Wer seine Heimat wirklich liebt, begnügt sich nicht mit täglichen Lobgesängen, sie sei die beste, die erste auf der Welt. Nein, er arbeitet unablässig daran, daß sie es ist und bleibt.
Sowie uns eine Frau begehrenswert erscheint, glaubt man allen Ernstes, man könnte zeit seines Lebens nicht mehr ohne sie auskommen.
Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen.
Denn der Hass gegen das Fremde bewaffnet stets einige Unerschrockene, für eine Idee zu sterben Bereite.
Ein erlaubter Kuss ist niemals soviel wert wie ein gestohlener.
Wie läßt sich doch das Leben genießen, wenn man es versteht.
Gegen Amor gibt’s nur ein Heilmittel: Liebe! Es schmeckt süß, wirkt rasch und ist von dauernder Wirkung.
Vergeblich such‘ ich dieses Rätsels Schlüssel am bleichen Mond, am weiten Sternenhimmel.
Ein rechtmäßiger Kuß ist nie so viel wert wie ein geraubter Kuß.
War ein Schweinehund etwa kein Schweinehund mehr, nachdem er sich geschlagen hatte? Was hatte ein anständiger Mensch, der beleidigt worden war, davon, wenn er sein Leben gegen einen Halunken auf’s Spiel setzt?
Mit nichts zu vergleichen ist der Elan einer Frau, die einen neuen Liebhaber sucht.
Wie auch immer die Liebe den einen mit dem anderen verschmilzt, Mann und Frau bleiben sich immer in Geist und Seele fremd, sie leben ständig im Kriegszustand, weil sie verschiedener Natur sind. Immer gibt es einen Bändiger und einen Gebändigten.
Das Leben besteht aus der verschiedenartigsten Dingen, den unvorhergesehensten, den widersprechendsten, den am wenigsten zueinander passenden.
Das Leben? Eine unerfreuliche Viertelstunde, durchsetzt mit Augenblicken voller Köstlichkeiten.