Gustav Heinemann Zitate
Es muss darauf geachtet werden, dass das Grundgesetz nicht mit Methoden geschützt wird, die seinem Ziel und seinem Geist zuwider sind.
Den ersten Orden bekommt man, weil man noch keinen hat; alle weiteren, weil man schon einen hat.
Es hilft nichts, das Unvollkommene heutiger Wirklichkeit zu höhnen oder das Absolute als Tagesprogramm zu predigen. Laßt uns stattdessen durch Kritik und Mitarbeit die Verhältnisse Schritt für Schritt ändern.
Niemand von uns ist der Staat. Auch Ihnen ist nicht mehr als kontrollierte Macht auf Zeit anvertraut. Nutzen Sie diese Ihre Zeit!
Traditionen sind mit anderen Worten keineswegs das Privileg konservativer Kräfte. Noch weniger gehören sie in die alleinige Erbpacht von Reaktionären, obgleich diese am lautstärksten von ihnen reden.
Der Beamte soll dem Bürger unseres Gemeinwesens als Partner begegnen. Der Bürger ist anspruchsberechtigter Empfänger von Dienstleistungen.
Ein verhätscheltes Lieblingskind unseres Staates, das für unbedingten Gehorsam und harten Zugriff reichlich belohnt werden soll, kann die Polizei bei uns nicht werden.
Kleidung beliebig aber erwünscht.
Demokratie ist die Verantwortlichkeit jeder politischen, wirtschaftlichen und geistigen Macht vor der Gesamtheit.
Lassen Sie uns allem widerstehen, was den Raum der Freiheit einengt, den Rechtsstaat aushöhlt und Menschen davon abhält, von ihren Freiheitsrechten Gebrauch zu machen.
Wer sich nicht zu helfen weiß, ist nicht wert, dass er in Verlegenheit kommt.
Wer mit dem Zeigefinger allgemeiner Vorwürfe auf den oder die vermeintlichen Anstifter oder Drahtzieher zeigt, sollte daran denken, daß in der Hand mit dem ausgestreckten Zeigefinger zugleich drei andere Finger auf ihn selbst zurückweisen.
Der Friede ist kein Naturprodukt; er wächst aus menschlichem Handeln.
Das Tempo, das die unsere Luft, das Wasser und die Erde verseuchenden Einflüsse sowie der Abbau lebenswichtiger Rohstoffe angenommen hat, ist erschreckend.
Weihnachten macht die Frohen und Lebenstüchtigen froher, die Betrübten aber, die schwer am Leben tragen, trauriger. Weihnachten macht bewusster als jeder andere Tag, wer im Licht und wer im Schatten lebt.
Das Recht ist die Waffe des Schwachen.
Eine Gesellschaft, die behinderte Menschen aller Art nicht als natürlichen Teil ihrer selbst zu achten und zu behandeln weiß, spricht sich selbst das Urteil.
Das Geheimnis auch der großen und umwälzenden Aktionen besteht darin, den kleinen Schritt herauszufinden, der zugleich auch ein strategischer Schritt ist, indem er weitere Schritte einer besseren Wirklichkeit nach sich zieht.
Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!
Der Staat ist eine Notverordnung gegen das Chaos.
Freiheit bedarf der ständigen Verteidigung gegen Missbrauch.
Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.
Diakonie ist Dienst am Leib und seinen irdischen Nöten aus christlicher Nächstenliebe.
Mir tun alle leid, die sich ohne Orden an der Brust halb nackt fühlen.
Autorität wird nur dann nicht angezweifelt, wenn sie auf fachlicher Leistung und untadeliger menschlicher Haltung gründet.
Über die garantierte Meinungsfreiheit jedes einzelnen Journalisten, die im Grundgesetz ausdrücklich bekräftigt ist, darf es keine Diskussion geben.
Umso deutlicher müssen wir daran festhalten, dass eine freiheitliche Gesellschaft auch bei uns eine Gesellschaft in Bewegung ist. Sie kann kein fertiger und ein für allemal bleibender Zustand sein. Ihre Weiterentwicklung muss bewusst betrieben werden, damit es nicht zu Rückfällen kommt.
Die Polizei kann den Vorstellungen von Menschenwürde und Freiheit nur folgen, wenn unsere Gesellschaft sich selbst an diesen Vorstellungen orientiert.
Wir sollten alle helfen, dass das Wort von dem Hans, der nimmermehr lernt, was Hänschen nicht gelernt hat, aus der Welt kommt.
Christen sind eine Minderheit – auch in den Ländern des christlichen Abendlandes.
Man darf nicht müde werden, unserem Volke immer wieder zu sagen, dass Henker und Fallbeil keine geeigneten Mittel sind, um die Probleme unserer Gesellschaft in der Mitte des 20. Jahrhunderts zu lösen.
Wenn es richtig ist, dass das Bildungswesen eine gesellschaftliche Aufgabe hat, dann muss das auch für die Weiterbildung gelten.
Adenauer pflegte einstimmige Beschlüsse zu fassen. Das heißt, er faßte den Beschluß und erwartete dann, daß die anderen zustimmen.
Nicht der Krieg ist der Ernstfall, in dem der Mann sich zu bewähren habe, wie meine Generation in der kaiserlichen Zeit auf den Schulbänken lernte, sondern der Frieden ist der Ernstfall, in dem wir alle uns zu bewähren haben.
Es gibt schwierige Vaterländer. Eines von ihnen ist Deutschland. Aber es ist unser Vaterland.
Politik muss jedermanns Sache werden. Man darf sie nicht den Fachleuten überlassen.
Ich liebe nicht den Staat, ich liebe meine Frau.
Wer auf andere mit dem ausgestreckten Zeigefinger zeigt, der deutet mit drei Fingern seiner Hand auf sich selbst.
Der, der mit dem Finger auf einen anderen zeigt, muss bedenken, dass die anderen Finger seiner Hand auf ihn zurückweisen.
Unser Grundgesetz ist ein großes Angebot. Zum ersten Mal in unserer Geschichte will es in einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat der Würde des Menschen Geltung verschaffen. In ihm ist Platz für eine Vielfalt der Meinungen, die es in offener Diskussion zu klären gilt.
Die seit Kriegsende bei uns in alle Bereiche des Lebens eingedrungene Flut von Amerikanismen muss endlich wieder zurückgedrängt werden.
Es muss aufhören, dass sich unsere Wohlstandsgesellschaft in die Gerechten und die Gerichteten teilt.
Ich finde es richtig, daß man zu Beginn einer Jagd die Hasen und Fasane durch Hörnersignale warnt.
Wir brauchen eine Friedensforschung.
Mich lässt die Frage nicht los, warum ich im Dritten Reich nicht mehr widerstanden habe.