Gottfried Wilhelm Leibniz Zitate
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Das Warum des Warums.
Musik ist die versteckte arithmetische Tätigkeit der Seele, die sich nicht dessen bewußt ist, daß sie rechnet.
Wer seine Schüler das ABC gelehrt, hat eine größere Tat vollbracht als der Feldherr, der eine Schlacht geschlagen hat.
Halte es für einen zuverlässigen Grundsatz: Wenn der Mensch wider das mystische Leben redet, so kennt er es nicht und hat keinen Begriff von der inneren Regeneration.
Der wahre Zweck von Religion soll sein, die Grundsätze der Sittlichkeit tief in die Seele einzudrücken.
Weisheit ist nichts anders als die Wissenschaft der Glückseligkeit, so uns nämlich zur Glückseligkeit zu gelangen lehrte.
Alles ist also im Menschen, wie überall, im voraus sicher und bestimmt, und die menschliche Seele ist somit eine Art geistiger Automat.
Bibliotheken sind Schatzkammern des menschlichen Geistes.
Alles was sich nicht mit Mitteln der Volkssprache auseinandersetzen lässt, damit ist es nichts.
Alles, was der Gesellschaft, das heißt dem Menschengeschlecht und der Welt nützt, ist ehrenvoll, alles, was ihr schädlich ist, schändlich.
Es ist bekandt, daß die Sprach ein Spiegel des Verstandes, und dass die Völcker, wenn Sie den Verstand hoch schwingen, auch zugleich die Sprache wohl ausüben. […]
Gott sah unendlich viele Welten als möglich vor sich; aber aus diesen unendlich vielen wählte er die wirkliche als die beste.
Wer Wahrheit sucht, der darf die Stimmen nicht zählen.
Schach ist eine Übung der Denkfähigkeit und der Erfindungsgabe: Wir müssen nämlich überall dort, wo wir uns der Vernunft bedienen, eine ausgearbeitete Methode zum Erlangen des Ziels haben.
Gegen öffentliche Feinde im Staate ist jeder Bürger Soldat, sonst droht uns der Umsturz aller Ordnung.
Überall gibt es Harmonie, Geometrie, Metaphysik und sozusagen auch Moral.
Denn es ist eines ausgezeichneten Mannes nicht würdig, wertvolle Stunden wie ein Sklave im Keller der einfachen Berechnungen zu verbringen.
Die Gerechtigkeit ist nichts anderes als die Nächstenliebe des Weisen.
Man weis, was bisweilen ein baar Bücher für Schaden gethan.
Das Übergewicht der Neigungen entschuldigt den Menschen nicht, daß er nicht Herr seiner selbst ist; er soll seine Kraft gebrauchen lernen, die in der Vernunft besteht.
Seine (Gottes) Güte und Gerechtigkeit sowohl wie seine Weisheit sind von der unseren nur deshalb verschieden, weil sie unendlich vollkommener sind.
Man mißbraucht die Worte, wenn man sie schlecht anwendet.
Wer die ungeheure Bedeutung der Religion unterschätzt, arbeitet trotz aller Aufklärung nur dem Aberglauben in die Hände, und mit dem Aufhören der Gottesfurcht beginnt die Entfesselung aller Leidenschaften.
Und im allgemeinen bin ich der Ansicht, daß nichts wahrer ist als das Glück und nichts beglückender und angenehmer als die Wahrheit.
Man zieht alsdann nicht genug in Erwägung, daß die Welt sich ändert und die Menschen geschickter werden, indem sie tausend neue Kunstgriffe erfinden, während die Hirsche und Hasen der Gegenwart nicht schlauer sind, als die der Vergangenheit.
Unser letzter Zweck ist die Glückseligkeit, aber das einzige geeignete Mittel für diesen Zweck ist die Tugend und Geistesbildung.
Keine Kraft geht in der Welt verloren, und nicht bloß die Seelen der Menschen sind unsterblich, sondern auch ihre Handlungen. Sie leben fort in den Wirkungen.
Es ist eine meiner Überzeugungen, daß man für das Gemeinwohl arbeiten muß und daß man sich im selben Maße, indem man dazu beigetragen hat, glücklich fühlen wird.
Die Gegenwart [ist] der Zukunft voll und mit der Vergangenheit erfüllt.
Auf der Unterscheidung unserer Vorstellungen beruht das Bewußtsein. Wenn Vorstellungen zu schwach oder mit anderen zu eng verbunden sind, um für sich hervorzutreten, so sind sie zwar in uns, aber sie kommen uns nicht zum Bewußtsein.
Nun ist aber die Reflexion nichts anderes als die Aufmerksamkeit auf das, was in uns ist; die Sinne aber gewähren uns das nicht, was wir schon bei uns haben.
Die Folgerungen der Tiere sind nur ein Schatten von Vernunftschlüssen, nämlich nur eine Verknüpfung in der Phantasie und der Übergang von einem Bilde zum anderen.
Die erstaunliche Logik und die mathematische Exaktheit stellen das Schachspiel auf eine Stufe mit jeder exakten Wissenschaft, während Schönheit und Bildhaftigkeit seiner Ausdrucksform im Verein mit künstlerischer Phantasie es in eine Reihe mit allen anderen Künsten rücken lässt.
Die Nächstenliebe der Weisen.
Klarheit in den Worten, Brauchbarkeit in den Sachen.
Den meisten Menschen ist es kein Ernst. Sie haben die Wahrheit nicht gekostet und stecken in einem unheimlichen Unglauben.
Es gibt keinen endlichen Geist, der von der Materie absolut frei wäre.
Sie [die Vernunft] bezeichnet mitunter klare und wahrhafte Grundsätze, mitunter aus diesen Grundsätzen gezogene Schlüsse und mitunter die Ursache und insbesondere die Zweckursache.
Überlaßt mir die Erziehung und in einem Jahrhundert ist Europa umgestaltet.
Die Natur macht keine Sprünge.
Die Glückseligkeit der Geister ist der Hauptzweck Gottes, und daß er diesen Zweck verwirklicht, soweit es die allgemeine Harmonie zuläßt.
Nur die Vorstellung des Guten, welche die entgegengesetzte Vorstellung überwiegt, treibt stets den Willen zur Handlung an.
Es gibt nur Geister (Seelen) und Vorstellungen derselben (Ideen).
Die Handlungen der Menschen leben fort in den Wirkungen.
Der ewige Friede paßt als Aufschrift über Kirchhofspforten; denn nur die Toten schlagen sich nicht mehr.
Wie ein geringeres Übel eine Art Gut ist, ebenso ist ein geringeres Gut eine Art Übel, wenn es ein größeres Gut verhindert.
Jede Rede ist um so verständlicher, je mehr ihre Ausdrücke der Volkssprache entnommen sind. Wenn also irgendwelche Ausdrücke der Volkssprache zu Gebote stehen, die gleich knapp und treffend sind, so soll man sich der Fachausdrücke enthalten.
Ohne Gewissen gibt es keine Empfindung der Schuld, ohne eine Empfindung des Guten keine Empfindung des Bösen und seiner Qual; ja, das böse Gewissen ist nur die indirekte Empfindung des Guten und seiner Allmacht
Gott hätte die Welt nicht geschaffen, wenn sie nicht unter allen möglichen die beste gewesen wäre.
Das Vermögen, welches die Verbindung der Wahrheiten untereinander einsieht, heißt im eigentlichen Sinne die Vernunft.