Germund Fitzthum Zitate
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Eine Frau in Öl malen heißt, eine Leinwand schminken.
Die großen Philosophen haben ihre Lebensweisheiten der Nachwelt überliefert, und doch sieht es so aus, als hätten sie sie mit ins Grab genommen.
Man glaubt an den Weltuntergang, weil man die Architektur Gottes für so baufällig hält wie jene des Menschen.
Die Heldenfriedhöfe melden keine neuen Zugänge mehr.
In den Wiener Cafés gibt es für jeden Geschmack das passende Getränk, und für den Fall, daß sich im Gespräch die Gemüter erhitzen, wird kaltes Wasser gleich mitserviert.
Jedes Regime stützt sich auf seine Regimenter.
Blondinen besitzen einen Vorzug, der mit der Zeit nachdunkelt.
Wein kann man nur begrenzte Zeit mit Verstand trinken.
Junge Mädchen glauben gern an den Märchenprinzen, bis sie dahinterkommen, daß es nur ein Märchenerzähler ist, der ihnen den Hof macht.
Die größte Pressefreiheit haben die Karikaturisten.
Die Uhr lässt sich zurückdrehen, aber die Zeit nicht.
Heutzutage überragen die Handelshäuser die Gotteshäuser; der materielle Fanatismus hat den religiösen abgelöst.
Wenn ein ausgekochter Junge ein mit allen Wassern gewaschenes junges Mädchen heiratet, so ist das noch lange kein sauberes Ehepaar.
Archäologen – Meister des Puzzlespiels.
Auch die Liebe kommt in die Wechseljahre.
Der Mensch prägt Geld. Geld prägt den Menschen.
Das Leben ist ein Spiel. Man muß nur auf die richtigen Leute setzen.
Des Satirikers Spießgeselle: der Karikaturist.
Die verrücktesten Pläne schmiedet die Liebe, solange sie heiß ist.
Ein Nerz darf nur auf den Schultern einer Frau ins Theater.
Die Moral ist so tief gesunken, daß Bücher, die früher unter dem Ladentisch gehandelt wurden, heute ganz oben in den Regalen stehen.
Es gibt Aufführungen, da wünscht man sich das Orchester auf die Bühne und die Schauspieler in die Versenkung.
Ein verführerisches Parfüm hat nicht umsonst einen sündhaften Preis.
Alte Goldmünzen – überlieferter Glanz eingestürzter Imperien.
Die jüngsten Fortschritte in Wissenschaft und Technik können mich nicht mehr in Begeisterung versetzen, sondern nur noch ängstigen.
Der Gelehrteste Theologe ist Gott nicht näher als ein gläubiger Hirtenjunge.
Das Wissen, das der Mensch vom Universum besitzt, ist bedeutungslos im Vergleich zu den Geheimnissen, die es noch umgeben.
Philharmoniker streichen Weltruhm ein.
Auf dem Flohmarkt: eine Leseratte wühlt im Bodensatz der Literatur.
Alle Blumen welken, nur die roten Rosen bleiben frisch im Gedächtnis der liebenden Frau.
Der geistige Mittelpunkt Frankreichs: Cognac.
Haben wir Wiener es nötig, eine Zeitung zu abonnieren, solange sie uns der Ober lächelnd an den Tisch bringt?
Der Rubel rollt – in den kapitalistischen Ländern.
Die Zivilisation hat die Lebenserwartung des Menschen verlängert, aber die der Menschheit verkürzt.
Mit den teuersten Geschenken beweisen wir den Frauen nicht unsere Großzügigkeit, sondern wir gestehen ihnen unsere Abhängigkeit.
Die Gewohnheit ist so mächtig, daß sie sogar dem Blinden das Leben erträglich macht.
Im Reichtum verlieren wir den Maßstab für die Werte des Lebens.
Die Todesstrafe ist rasch verbüßt.
Gott ist die Sonne des Universums.
Ab 30 werden die Frauen reifer, attraktiver, begehrenswerter – nur nicht älter.
Ein Genie unterscheidet sich von anderen Menschen in seinen Vorzügen, aber nicht in seinen Fehlern.
Hinter der Maske des Clowns verbirgt sich oft ein größerer Künstler, als man geneigt ist zu glauben.
Ledig, verheiratet, geschieden – drei Möglichkeiten, sein Los zu beklagen.
Gesteht man einer Frau die halbe Wahrheit, versteht sie gleich die ganze Lüge.
Nach jeder Weinprobe stellt der Wein uns auf die Probe.
Ein ausgeschnittenes Kleid ist stets auf Erfolg zugeschnitten.
Der Seitensprung – ein Delikt mit einer großen Dunkelziffer.
Eine millionenschwere Witwe hat ihr Idealgewicht.
Ich liebe Pendeluhren; sie machen den Pulsschlag der Zeit sichtbar.
Falschspieler setzen auf die Ehrlichkeit ihrer Mitspieler.