Gerhard von Mutius Zitate
Ewig unfertig und problematisch zu sein, ist unser tragisches Los.
Um uns wirklich von ihr zu lösen, müssen wir die Welt einmal ganz gepackt haben.
Die Tat ist jedesmal eine Selbstentdeckung, denn wir wissen vorher niemals sicher, wie wir in gewissen Lagen handeln werden.
Ein Mensch sein heißt, immer in Problemen und Gefahren stehen, und Wachstum bedeutet immer auch Erweiterung der Probleme und Gefahren.
In jedem Gemeinschaftserlebnis schmecken wir etwas von dem Wunder und der Jugend des ersten Schöpfungstages.
Das Eigentliche ist immer und allenthalben dasjenige, von dem nicht gesprochen wird, nicht gesprochen werden kann. Das ist schon in der Politik und im Geschäftsleben so, wieviel mehr noch bei allen tieferen Bindungen!
Letzten Endes regieren doch Gedanken die Welt und in den stillsten Winkeln vollzieht sich das Schicksal.
Notwendigkeit in Freiheit umwandeln!
Auf die jedem sich stellende Frage: „Wann und wo liegt für mich der Höhepunkt?“ kann die ethisch richtige Antwort nur lauten: „Immer noch vor dir.“
Wir beten alle den Erfolg an, so wenig wir damit auch vor unserem Gewissen bestehen können.
Sobald ich mich für Dinge und Menschen interessiere, an ihnen freue, sie liebe, bin ich jung, sobald ich meiner Umgebung stumpf oder ablehnend gegenüberstehe, bin ich alt.
Um tiefstes Ruhen und Schweigen, diese letzte Stille, wirbt jedes Gebet.
Sobald uns irgend etwas sehr klar und deutlich wird, gewinnen wir einen gewissen Abstand dazu, wir haben es.
Wieviel reiner ist das Leben der Toten in uns und als das der Lebendigen; wieviel freier und seelenhafter erscheint uns alles, was nicht mehr ist!
Bildung ist wachsender seelischer Reichtum.
[Bildung ist] die gesteigerte Fähigkeit, jedem Gegenstand ein Interesse abzugewinnen. Während der Ungebildete die weit überwiegende Masse seiner Erfahrung nur wie eine Tatsache hinnimmt, die er nicht ändern kann, ist Bildung das Vermögen, jedes Erlebnis innerlich zu formen und zu gestalten.
Der Weg ist mehr als das Ziel.
Keine Erweiterung und Vertiefung menschlichen Bewußtseins ohne veränderte und vertiefte Stellung zum Tode. Jede Weltanschauung ist daran zu messen, inwieweit der Tod in ihr erlebt, verstanden, überwunden ist.
Dank dem eigenen Leben gegenüber!
Es gibt keine Tat, von der nur gute, lebensfördernde Wirkungen ausgingen. Es ist ihre Tragik, daß sie, vielfach ungewollt, auch immer hemmen und zerstören muß. In gewisser Weise hat jeder immer von sich aus Recht und vom Anderen aus Unrecht.
Bildung ist die gesteigerte Fähigkeit, jedem Gegenstand ein Interesse abzugewinnen.
Die tiefste Wirkung einer Persönlichkeit setzt häufig erst nach ihrem Tode ein. Zu keinem lebenden Menschen können wir ein so reines, so eindeutiges Verhältnis haben wie zu denen, die nicht mehr sind.
Worin liegt der tiefe, unausschöpfliche Reiz des Einzelmenschen? Daß er ein Geheimnis ist, daß etwas in ihm ist, was es vor ihm niemals so in der Welt gegeben hat und nie wieder geben wird, daß jeder in sich ein tiefindividuelles und einziges „Warum-zu leben“ trägt.
Der Augenblick, von dem ab man wesentlich der Erinnerung lebt, sollte niemals kommen. Der Tag, die Gegenwart ist heilig.