Georg Wilhelm Friedrich Hegel Zitate
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Aber die nicht durchgeführte Einsicht […] erkennt nicht, daß der Widerspruch eben das Erheben der Vernunft über die Beschränkungen des Verstandes und das Auflösen derselben ist.
Jedes System ist ein System der Freiheit und der Notwendigkeit zugleich.
Was wahr ist, ist ewig an und für sich, nicht gestern und nicht morgen, sondern schlechthin gegenwärtig, „Itzt“ im Sinne der absoluten Gegenwart. In der Idee ist, was auch vergangen scheint, ewig unverloren.
Alles in der Muttersprache ausdrücken zu können, bekundet höchste Geistes- und Seelenbildung.
Die Vernunft ist ebenso listig als mächtig.
Es ist sehr wichtig, daß die Philosophie wieder eine seriöse Angelegenheit wird.
Jede Vorstellung ist eine Verallgemeinerung, und diese gehört dem Denken an. Etwas allgemein machen, heißt, es denken.
Das Ideal ist die Idee nach der Seite der Existenz betrachtet, aber als eine solche, die dem Begriff gemäß ist. Es ist also das Wirkliche in seiner höch-sten Wahrheit.
Das, was ist zu begreifen, ist die Aufgabe der Philosophie, denn das, was ist, ist die Vernunft.
Pferd und Eisen sind die absoluten Organe, wodurch eine gegründete Macht herbeizuführen ist.
Es wird einmal der Moment kommen, wo die Kunst für immer aus unserem Leben verbannt, wo ihr Einfluß auf das Leben unbedeutend sein wird.
Denn jeder Staat muss freie Menschen als mechanisches Räderwerk behandeln; und das soll er nicht; also soll er aufhören.
Was die Erfahrung aber und die Geschichte lehren, ist dieses, daß Völker und Regierungen niemals etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus derselben zu ziehen gewesen wären, gehandelt haben.
Schweigen ist eine wesentliche Bedingung für jede Bildung und jedes Lernen.
Moral heißt, daß das Subjekt aus sich in seiner Freiheit die Bestimmungen des Guten, Sittlichen, Rechtlichen setzt, und, indem es diese Bestimmungen aus sich setzt, diese Bestimmung des Aussichsetzens auch aufhebt, so daß sie ewig, an und für sich seiend sind.
Wenn die Kritik selbst einen einseitigen Gesichtspunkt gegen andere ebenso einseitige geltend machen will, so ist sie Polemik und Parteisache.
Begreifen heißt, Vermittlungen zwischen Erscheinungen erkennen.
Lernen heißt nicht nur, mit dem Gedächtnis die Worte auswendig lernen – die Gedanken anderer können nur durch Denken aufgefaßt werden, und dies Nach-denken ist auch Lernen.
Wenn die Tatsachen nicht mit der Theorie übereinstimmen – umso schlimmer für die Tatsachen.
Die Mutter ist der Genius des Kindes.
Das wahrhafte Gewissen ist die Gesinnung, das, was an und für sich gut ist, zu wollen; es hat daher feste Grundsätze, und zwar sind ihm diese die für sich objektiven Bestimmungen und Pflichten.
Was das Individuum betrifft, so ist ohnehin jedes ein Sohn seiner Zeit; so ist auch die Philosophie, ihre Zeit in Gedanken erfaßt.
Die christliche Religion ist die Religion der absoluten Freiheit: und nur für den Christen gilt der Mensch als solcher in seiner Unendlichkeit und Allgemeinheit.
Das Geistige allein ist das Wirkliche.
Das Absolute soll nicht begriffen, sondern gefühlt und angeschaut, nicht sein Begriff, sondern sein Gefühl und Anschauung sollen das Wort führen und ausgesprochen werden.
Die Rätsel der alten Ägypter waren ebenso die Rätsel für die Ägypter selbst.
Das Urteil, das die Schule fällt, kann daher so wenig etwas Fertiges sein, als der Mensch in ihr fertig ist.
Geschichte ist nur das, was in der Entwicklung des Geistes eine wesentliche Epoche ausmacht.
Die Freiheit, welche [im Staat] beschränkt wird, ist die Willkür, die sich auf das Besondere der Bedürfnisse bezieht.
Willst du leben, mußt du dienen; willst du frei sein, mußt du sterben.
Die Armut an sich macht keinen zum Pöbel.
Ich kann mir bei der Musik nichts denken.
Demut ist, alle Ausgezeichnetheit, alle Eigentümlichkeit des Einfalls, Genies usf. bei Seite zu setzen und sich rein in die Sache des Allgemeinen zu vertiefen.
Das Aggregat der Privaten pflegt nämlich häufig das Volk genannt zu werden; als solches Aggregat ist es aber vulgus, nicht populus; und in dieser Beziehung ist es der alleinige Zweck des Staates, daß ein Volk nicht als solches Aggregat zur Existenz, zur Gewalt und Handlung komme.
Gott will nicht leere Köpfe und engherzige Gemüter zu seinen Kindern, sondern solche, deren Geist von sich selbst arm, aber reich an Erkenntnis Seiner ist und der in diese Erkenntnis Gottes allen Wert setzt.
Das Reale ist nur eine Identität des Allgemeinen und Besonderen.
Das Genie ist die allgemeine Fähigkeit zur wahren Produktion des Kunstwerks sowie die Energie der Ausbildung und Betätigung derselben.
Nichts wirklich Wichtiges ist ohne Leidenschaft erreicht worden.
Die Vorstellung, welche der Mensch von Gott hat, entspricht der, welche er von sich selbst, von seiner Freiheit, hat.
Durch die Wiederholung wird das, was im Anfang nur als zufällig und möglich erschien, zu einem Wirklichen und Bestätigten.
Höchste Geistes- und Seelenbildung bekundet es, alles in der Muttersprache ausdrücken zu können.
Der Mut der Wahrheit, Glauben an die Macht des Geistes ist die erste Bedingung des philosophischen Studiums.
Der Staat ist die Wirklichkeit der sittlichen Idee – der sittliche Geist, als der offenbare, sich selbst deutliche, substantielle Wille, der sich denkt und weiß und das, was er weiß und insofern er es weiß, vollführt.
Nationen, die in sich unverträglich sind, gewinnen durch Kriege nach Außen Ruhe im Inneren.
Bier treibt auf Urin.
Die Reue ist das Gefühl der Nichtübereinstimmung meines Tuns mit meiner Pflicht oder nur mit meinem Vorteil – in jedem Fall also mit etwas An-und-für-sich-Bestimmten.
Musik ist die Aufhebung aller Räumlicheit.
Der Staat ist die Wirklichkeit der konkreten Freiheit.
Das ist die List der Vernunft zu nennen, daß sie die Leidenschaften für sich wirken läßt, wobei das, durch was sie sich in Existenz setzt, einbüßt und Schaden leidet.
Aus Lügen, die wir ständig wiederholen, werden Wahrheiten, die unser tägliches Leben bestimmen.