Georg Skrypzak Zitate
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Scheiterhaufen befeuern nichts.
Wie schafft es das Ungewisse, das Gewissen zu quälen?
Das Sympathische am Aufklärer ist seine Narrheit. Voll Hingabe versucht er das Überraschende im Menschen durch Gewißheiten zu ersetzten.
Verzweifeln kann nur, wer gnadenlos an Gewißheiten glaubt.
Nichts stärkt unser Immunsystem mehr, als der tägliche Verzicht auf die Bildzeitung.
Das Mittel zum Zweck heiligt in der Politik alle Mittel.
Verschweige deine Angst und du bist ein Fall für den Psychiater, verschweige sie nicht und du bist einer für die Staatssicherheit.
Meine künstlerischen Einfälle waren bisher nur Durchfall.
Der logische Verstand rechnet in Schrecksekunden, das Leben in Augenblicken.
Welcher Affe hat in der Evolution eigentlich den aufrechten Gang angeordnet?
Der Aphorismus erreicht spielend die Dimensionen, die zwischen den anderen liegen.
Gewalt schlägt in Qualität um sich.
Meine unkontrollierte Reaktion auf pädagogische Gesundbeter macht mir Angst! Aber wie reagiert man auf Leute, die einem die letzte Hoffnung rauben?
Weisheit ist bunt.
Politiker setzen auf die Nachdenklichen. Kein Wunder, die sind harmlos, die kommen immer zu spät. Nur Vordenker sind gefährlicher!
Wer klärt eigentlich die Kinder über ihre Aufklärer auf?
Lose Mundwerke können kein Wort halten.
Eine wertneutrale Demokratie wird von Nullen beherrscht.
Natürlich hoffen auch wir – inzwischen allerdings nur noch auf Teufel komm raus.
Kunstwerk – Theorie und Praxis.
Aphorismen leisten auch bei späten Sprachstörungen noch Erste Hilfe.
Wir wurden Freunde, weil wir unserer Ohnmacht glaubten.
Abstieg: Vom Atheismus als Läuterung (Simone Weil) zum Atheismus als Erläuterung.
Luftschlösser verstellen den freien Blick in die Wolken.
Wirksames Brechmittel: Mischung aus Analyse, Sachverstand und Mitgefühl.
In dieser Welt überlebst du nur in einer Gegenwelt aus Freundschaft!
Dem Verzweifelten hilft nur der Zweifel.
Betrunkener: Das volle Maß aller Dinge.
Humor ist wie Sekt: halbtrocken, trocken, extra trocken, staubtrocken, herb, extra herb, naturherb – oder einfach nur ungenießbar…
Natürlich habe auch ich oft das „Bedürfnis“, jemandem in den Arsch zu treten – vor allem mir…
Gute Aphorismen knirschen, schlechte laufen wie geschmiert, ganz schlechte haben nicht einmal etwas zu lachen.
Dichter leiden am Rande des Sagbaren.
Vertrauen ist leicht, Liebe ist schwerer.
Ihre Gedichte interpretierte sie als Liebeserklärung an die Sprache. Daß das eine Kriegserklärung an die Wahrheit war, entging ihr.
Aphoristiker haben auch alles verloren – nur noch nicht den Glauben an die Sprache…
Unsagbares, zum Beispiel Angst, kann mit Worten nicht besiegt werden.
Demokraten sind gelernte Verlierer. Faschisten halten Niederlagen nicht aus und sich daher für auserwählte Sieger.
Eines wissen Terroristen genau. Der wirksamste Sprengstoff ist Angst.
Erst wenn du das Glück festzuhalten versuchst, merkst du, daß es nicht haltbar ist.
Den Aphoristiker fasziniert am Computer nur die Löschtaste.
Der Verstand ist keine Hure! Hier irrt Luther! (Seit wann ist ein Mann eine Frau?) Der Verstand ist ein Hurenbock!
Im täglichen Papierkrieg hast du kein Recht auf Kriegsdienstverweigerung!
Auch Folterknechte sind Wahrheitssucher.
Wissenschaft: Segel die glauben, sie könnten den Kurs bestimmen, ohne den Wind zu befragen.
Die Grenzen der Erkenntnis beginnen schon an den Grenzen Deiner Kenntnis.
Sinnlichkeit macht asketisch, Abstraktion verhurt.
„Komm mit“, sagte die Hoffnung an einem heiteren sonnigen Tag – „gehen wir baden!“
Es braucht mutige Phantasie, um die tödlichen Gewißheiten der Wissenschaft zu bestehen.
Unerschütterlich glauben wir nur noch an die Wahrscheinlichkeit.
Alles Reden ist drumherum…