Georg Rollenhagen Zitate
Der, wer alles vermeint zu rächen, der lebt immer in Haß und Neid und ist nimmer ohne Zank und Streit.
Arbeit und Sparen macht reiche Knechte.
Wenn die katz nicht ist im haus, so hat frei umlaufen die maus.
Der Pfennig hundert Wege hat.
Ein junger Doktor muss haben einen Kirchhof zum Begraben.
Das ist eine arme Maus, die nur weiß zu einem Loch hinaus.
Viel hilft eine kleine Gabe!
Es gehet also in der Welt, Einem jeden seine Weis‘ gefällt.
Des Menschen Angesicht, Stimm‘ und Wort Ist ein teuer Schatz und edler Hort.
Gewalt ging jederzeit vor Recht.
Keine Freude ist auf Erden ganz, Die Freude wird versalzen mit Leid, Honig wird mit Gallen zubereit’t.
Süß ist ernstlich das gestohlen Brot, aber zuletzt der bitt’re Tod.
Wolt ihr euch aber hoch bewerben, So lebt so, daß ihr wohl mögt sterben!
Ein Narr ist, der sein Feind veracht.
Selig ist der Mann, der Herrengunst ertragen kann.
Wer vor dem Feuer bleibt gar zu weit, Erfriert gewiß zur Winterszeit; Wer gar zu nahe tritt wird verbrannt, In der Mittel ist der beste Stand.
Wie ich von den Weisen hab‘ vernommen: Wer Gefahr liebt, wird darin umkommen.
Wenn der Rab‘ schweigend essen könnt‘, so wär‘ niemand, der’s ihm mißgönnt.
Viel Augen sehen mehr denn eins allein; was einer nicht wüßt, weiß die Gemein.
Im Frieden und im Krieg behält die Einigkeit den Sieg.
Dankbarkeit ist eine schöne Tugend, zieret das Alter und die Jugend; wen man undankbar nennen kann, dem hängen aller Laster an.
Judas Kuß ist geworden neu, Führt gute Wort, hält falsche Treu; Der dich anlacht, der reißt dich hin; Das ist dieser Welt Weis und Sinn.
Der Tod will niemand schonen.
Nächst Gott, nächst einem guten Mut ist mein‘ Freiheit mein höchstes Gut.
Was der teufel nicht mag ertichten, Das muß ein altes weib verrichten.
Wer nicht Undank leiden kann, Sei der Welt ein unnützer Mann.
Lieb ist ein solch gefährlich Gifft, Wen sie recht in das Hertz trifft, Daß sie brennt durch Mark und Bein Wie der Donner durch Stahl und Stein.
Guter Rat findet selten gute Statt.
Großen Herren und schönen Frauen soll man gern dienen und wenig trauen.
Falschheit regiert die ganze Welt.
Das wird selten oder nimmer gut, was man ohn‘ Rat und Muße tut.
Künftig Unglück ahnt ei’m allezeit.
Wie tumkühn ist doch die Jugend!
Der Wechsel sehr gefährlich ist.
Wie die Sonne hilft dem Gesicht, So ist die Kunst der Seele Licht.
Zum Glück ists nicht zu spät.
Neidhart, Eigennutz, Kind’scher Rath, Verrieth auch Rom, die mächtig Stadt.
Wer leichtlich glaubt, wird leicht betrogen.
Wer dient, bis dass er wird unwert, Dem ist Undank zum Lohn beschert.
Ein blind Huhn findet auch wohl ein Korn!
Das sind gefährliche Katzen, Die vorne lecken und hinten kratzen.
Wie denn oftmals der beste Rat Den schlimmsten Ausgang hat, Daß man mit Schaden klüger wird.
Der Redener regiert den Hauffen.
Was gar zu hoch ist, steht nicht lang!
Geld, Gewalt und Herrengunst zerbricht Ehre, Recht und alle Kunst.