Georg Christoph Lichtenberg Zitate – Seite 4

Georg Christoph Lichtenberg Zitate

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Man fängt sein Testament gewöhnlich damit an, dass man seine Seele Gott empfiehlt. Ich unterlasse dieses mit Fleiß, weil ich glaube, dass solche Rekommendationen wenig fruchten, wenn sie nicht durch das ganze Leben vorausgegangen sind.

Georg Christoph Lichtenberg

Die Natur hatte bei dem Bau dieses Menschen ihren Plan auf 90 Jahre angelegt, er selbst aber fand für besser, ihn nach einem zu bearbeiten, bei welchem nicht völlig das Drittel von jenem herauskam.

Georg Christoph Lichtenberg

Schmucklos ist ja noch nicht geschmacklos.

Georg Christoph Lichtenberg

Um vergnügt oder vielmehr lustig in der Welt zu sein, wird nur erfordert, daß man alles nur flüchtig ansieht; so wie man nachdenkender wird, wird man auch ernsthafter.

Georg Christoph Lichtenberg

Ich bin mehrmal wegen begangener Fehler getadelt worden, die mein Tadler nicht Kraft oder Witz genug hatte, zu begehen.

Georg Christoph Lichtenberg

Ich glaube, daß einige der größten Geister, die je gelebt haben, nicht halb soviel gelesen haben und bei weitem nicht soviel wußten als manche unserer mittelmäßigen Gelehrten. Und mancher unserer sehr mittelmäßigen Gelehrten hätte ein größerer Mann werden können, wenn er nicht soviel gelesen hätte.

Georg Christoph Lichtenberg

Man nennt manches Bosheit, was mit einem häßlichen Gesicht getan wird.

Georg Christoph Lichtenberg

Nicht die Größe des Geistes sondern des Windes hat ihn zu dem Manne gemacht.

Georg Christoph Lichtenberg

Hat nicht jeder Tag seinen April?

Georg Christoph Lichtenberg

Es ist gewiß besser, eine Sache gar nicht studiert zu haben, als oberflächlich. Denn der bloße gesunde Menschenverstand, wenn er eine Sache beurteilen will, schießt nicht so sehr fehl als die halbe Gelehrsamkeit.

Georg Christoph Lichtenberg

Wie wenige Freunde würden Freunde bleiben, wenn einer die Gesinnungen des andern im Ganzen sehen könnte.

Georg Christoph Lichtenberg

Bei dem ist Hopfen und Malz verloren. B. Das setzt voraus, daß es mit ihm auf Bier angelegt gewesen wäre. Das ist es aber nicht.Es war alles Wassersuppe.

Georg Christoph Lichtenberg

Eine Schicht utile und dann wieder eine Schicht dulce, Unterhaltung und Belehrung, sagt schon Swift.

Georg Christoph Lichtenberg

Sie glauben oft, um ein schöner Geist zu sein müsse man etwas liederlich leben, und gleichsam das Genie mit verdorbenen Sitten fett machen.

Georg Christoph Lichtenberg

Wer an dir lobt, was du nicht hast, Der will dir nehmen, was du hast.

Georg Christoph Lichtenberg

Die Versart den Gedanken anzumessen ist eine sehr schwere Kunst, und eine Vernachlässigung derselben ist ein wichtiger Teil des Lächerlichen. Sie verhalten sich beide zusammen wie im gemeinen Leben Lebens-Art und Amt.

Georg Christoph Lichtenberg

Wenn man die Menschen lehrt wie sie denken sollen und nicht ewig hin, was sie denken sollen: so wird auch dem Mißverständnis vorgebeugt.

Georg Christoph Lichtenberg

Ob es besser wird, wenn es anders wird, weiß ich nicht. Dass es anders werden muss, wenn es besser werden soll, ist gewiss.

Georg Christoph Lichtenberg

Es erfordert außerordentlich viel Talent, einem vernünftigen Manne etwas Neues und Wichtiges so leicht vorzutragen, daß er sich freut, es jetzt zu wissen.

Georg Christoph Lichtenberg

Der Amerikaner, der den Kolumbus zuerst entdeckte, machte eine böse Entdeckung.

Georg Christoph Lichtenberg

Er mäanderte wohl dreimal um die Stelle herum.

Georg Christoph Lichtenberg

Woher kommt es doch, daß man bei ähnlichen Gesichtern so oft ähnliche Gesinnungen findet?

Georg Christoph Lichtenberg

Er trieb einen kleinen Finsternis-Handel.

Georg Christoph Lichtenberg

Es ist schade, daß man bei Schriftstellern die gelehrten Eingeweide nicht sehen kann, um zu erforschen, was sie gegessen haben.

Georg Christoph Lichtenberg

Wenn er sprach, so fielen in der ganzen Nachbarschaft die Mäusefallen von selbst zu.

Georg Christoph Lichtenberg

Er hat mich einiger Fäden des frömmsten Geifers gewürdigt und sein geweihtes Pfui über mein Werkchen ausgespuckt.

Georg Christoph Lichtenberg

Das Buch, das in der Welt am ersten verboten zu werden verdiente, wäre ein Katalogus von verbotenen Büchern.

Georg Christoph Lichtenberg

Seit wann ist dann schlecht und recht und recht schlecht einerlei?

Georg Christoph Lichtenberg

Der Aberglaube gemeiner Leute rührt von ihrem frühen und allzu eifrigen Unterricht in der Religion her. Sie hören von Geheimnissen, Wundern, Wirkungen des Teufels und halten es für sehr wahrscheinlich, daß dergleichen Sachen überall in allen Dingen geschehen könnten.

Georg Christoph Lichtenberg

Der Mensch ist verloren, der sich früh für ein Genie hält.

Georg Christoph Lichtenberg

Man soll öfters dasjenige untersuchen was von den Menschen meist vergessen wird, wo sie nicht hinsehen, und was so sehr als bekannt angenommen wird, daß es keiner Untersuchung mehr wert geachtet wird.

Georg Christoph Lichtenberg

Der Procrastinateur: der Aufschieber, ein Thema zu einem Lustspiel, das wäre etwas für mich zu bearbeiten. Aufschieben war mein größter Fehler von jeher!

Georg Christoph Lichtenberg

Ein von der Natur nicht sehr umwundenes Spitzbuben-Gesicht.

Georg Christoph Lichtenberg

Was bin ich? Was soll ich tun? Was kann ich glauben und hoffen? Hierauf reduziert sich alles in der Philosophie.

Georg Christoph Lichtenberg

Mir ist ein Kleintuer weit unausstehlicher als ein Großtuer. Einmal verstehen es so wenige, weil es eine Kunst ist, während Großtun aus der Natur entspringt. Und dann lässt der Großtuer jedem seinen Wert, während der Kleintuer den, gegen welchen er es ist, offenbar verachtet.

Georg Christoph Lichtenberg

So wahr ist es überall, aber nirgends mehr als in England: um recht zu tun in der Welt, braucht man nur sehr wenig zu wissen, allein um mit Sicherheit unrecht tun zu können, muß man die Rechte studieren.

Georg Christoph Lichtenberg

Da trifft recht ein, was Butler von einem schlechten Kritiker sagt: Wenn er keine Fehler findet, so macht er einen.

Georg Christoph Lichtenberg

Keiner kennt die Menschen so gut wie die Bettler, Beichtväter und Banker.

Georg Christoph Lichtenberg

Rezensionen sind eine Art Kinderkrankheiten, welche die neugeborenen Bücher mehr oder minder befällt. Man hat Exempel, daß die Gesundesten daran sterben und die Schwächlichsten oft durchkommen.

Georg Christoph Lichtenberg

Zur Aufweckung des in jedem Menschen schlafenden Systems ist das Schreiben vortrefflich, und jeder, der je geschrieben hat, wird gefunden haben, daß Schreiben immer etwas erweckt, was man vorher nicht deutlich erkannte.

Georg Christoph Lichtenberg

Ein Grab ist doch immer die beste Befestigung wider die Stürme des Schicksals.

Georg Christoph Lichtenberg

Wir lächeln über das Kind, das den Stuhl schlägt, an dem es sich gestoßen hat, und klagen doch mit einer völlig ähnlichen Philosophie im Alter das Schicksal gegen Leiden an, woran wir selbst Schuld haben.

Georg Christoph Lichtenberg

Gar nicht ist menschlich immer nur sehr wenig. Gar nicht schickt sich überhaupt bloß für die Engel, Sehr wenig mehr für Menschen.

Georg Christoph Lichtenberg

Die Wälder werden immer kleiner, das Holz nimmt ab, was wollen wir anfangen? Oh, zu der Zeit, wenn die Wälder aufhören, können wir sicherlich so lange Bücher brennen, bis wieder neue aufgewachsen sind.

Georg Christoph Lichtenberg

Ich will mein noch übriges Leben die Zeit des neuen Bundes nennen und meine ganze Krankheit, so gedrängt voll von Jammer sie auch war, ansehen, wie Sheridan sagt: As the blank leaf between the old and new Testament.

Georg Christoph Lichtenberg

Gesetzt den Fall, wir würden eines Morgens aufwachen und feststellen, daß plötzlich alle Menschen die gleiche Hautfarbe und den gleichen Glauben haben, wir hätten garantiert bis Mittag neue Vorurteile.

Georg Christoph Lichtenberg

Wenn zwei Personen, die sich jung gekannt haben, alt zusammen kommen, so müssen tausend Gefühle entsteh’n.

Georg Christoph Lichtenberg

Es ist eigentlich eine Völkerhetze, der Krieg. Man sollte die Sachen ausdrücken, so wie sie sind.

Georg Christoph Lichtenberg

Wir leben in einer Welt, worin ein Narr viele Narren, aber ein weiser Mann nur wenige Weise macht.

Georg Christoph Lichtenberg

Wenn Heiraten Frieden stiften können, so sollte man den Großen die Vielweiberei erlauben.

Georg Christoph Lichtenberg


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