Gabriel Laub Zitate
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Heldenhaftigkeit ist eine Todesart, keine Lebensart.
Diktatoren verstopfen den Kritikern den Mund mit Knebeln, Demokraten tun das mit Kaviar.
Der Mensch: Ein durch die Zensur gerutschter Affe.
Die Ehe ist der Sonderfall eines Abonnements, das mehr Geld kostet, als wenn man es einzeln zahlen müßte.
Wer nichts zu verlieren hat, hat keinen Grund zu Pessimismus.
Gefährlicher als eine falsche Theorie ist eine richtige in falschen Händen.
Revolutionen sind jene skandalösen Zeitabschnitte, in denen die Wahrheit nackt über die Straße geht, ohne dass die Polizei einzuschreiten wagt.
Im Urlaub trifft man keine Menschen – nur Urlauber und Personal.
Schon mancher ist von den großen Stücken, die man auf ihn gehalten hat, erschlagen worden.
Warum heißt es ‚Statistischer Fragebogen‘? Statistisch gebogen werden doch erst die Antworten!?
Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Götter Blödheit an und für sich schon als Strafe betrachten. Dann kann freilich niemand dafür bestraft werden, dass er seine Strafe verbüßt.
Der Sklave will nicht frei werden. Er will Sklavenaufseher werden.
Das Leben kriegt man lebenslänglich.
Aphorismen entstehen nach dem gleichen Rezept wie Statuen: man nehme ein Stück Marmor und schlage alles ab, was man nicht unbedingt braucht.
Das Zeichen der wahren Liebe ist, dass sie vergeht. Unvergänglich ist nur die Illusion der Liebe.
Ein Faulpelz ist ein Mensch, der sich keine Arbeit damit macht, sein Nichtstun zu begründen.
Der Kopf ist jener Teil unseres Körpers, der uns am häufigsten im Wege steht.
Eine Frau kann übersehen, daß ihr Mann ein geschätzter Fachmann oder ein bedeutender Philosoph ist, nicht aber ein fremdes Haar auf seinem Pyjama!
Ein Zitat ist besser als ein Argument. Man kann damit in einem Streit die Oberhand gewinnen, ohne den Gegner überzeugt zu haben.
Je höher das Piedestal ist, auf das der Zwerg sich hinaufturnt, desto besser sieht man, was für ein Zwerg er ist.
Der Sklave ist frei, solange er sich begnügt, und der Freie ist Sklave, solange er begehrt.
Er war ein so großer Wissenschaftler, dass er schon einfach und verständlich schreiben konnte.
Schon die Mathematik lehrt uns, dass man Nullen nicht übersehen darf.
Mit Computern irrt man viel genauer.
Zukunft ist die Zeit, in der man die ganze Vergangenheit kennen wird. Solange man die Vergangenheit nur teilweise kennt, lebt man in der Gegenwart.
Die Krone ist eine Kopfbedeckung, die den Kopf überflüssig macht.
Der Zynismus der Zyniker besteht nicht darin, dass sie sagen, was sie denken, sondern darin, dass sie denken.
Zivilisation bedeutet, dass die Eskimos warme Wohnungen bekommen und arbeiten müssen, um Geld für Kühlschränke zu verdienen.
Aphorismensammlung: billigster Gedankenausverkauf.
Nur die Kunst gibt uns die Möglichkeit, etwas zu sagen, was wir nicht wissen.
Die Karriere mancher Schauspielerin hat mit der bedeutenden Rolle begonnen, die sie im Leben des Regisseurs spielte.
Der Aphorismus wird zur anerkannten Literaturgattung: Die Kritiker begreifen ihn zwar noch nicht, aber sie greifen ihn schon an.
Der Mann erträgt die Ehe aus Liebe zur Frau, die Frau erträgt den Mann aus Liebe zur Ehe.
Fremder Arbeitseifer ist immer ärgerlich: Er ist für uns entweder Konkurrenz oder Vorwurf.
Es gibt ausführliche Ausführungen, die auch tatsächlich ins Aus führen.
Wir machen Fehler aus Versehen, die anderen aus Dummheit.
Satiriker sind das Gegenteil von Politikern – sie vereinfachen komplizierte Probleme.
Wenn man Schritt halten will, muss man ab und zu auch in Kuhmist treten.
Leute, die immer nur mitfahren, sind stolz darauf, keine Unfälle zu verschulden.
Alle Weisheiten kommen zu spät – auch diese Weisheit.
Er tat was er konnte, um zu verbergen, dass er nicht konnte, was er tat.
Der Homo sapiens ist kein Tier mehr. Er ist schon fähig, sich selbst als Gattung zu vernichten.
Die meisten Sexbomben enden als Blindgänger.
Nur die Zeitung vollbringt das Wunder, dass ein Artikel vollkommen trocken bleibt, obwohl er aus purem Gewäsch besteht.
Wenn ich es so überblicke, das Abenteuerlichste in meinem Leben waren die Versuche, dem Abenteuer zu entgehen.
Die Faulheit ist der heimliche Vater des Fortschritts.
Mit zunehmendem Alter wird man nicht klug – man weiß nur besser, daß es die anderen auch nicht sind.
Mein Sohn sagte mir – er war damals vielleicht sieben -, daß er lieber für immer ein Kind bleiben möchte, da die Erwachsenen so viel Arbeit und Sorgen haben.
Auch den Möbelpackern sind Leute, die Bücher lesen, zuwider. Aber sie haben wenigstens einen guten Grund dafür.
Die schlimmste Kriminalstatistik gab es zu Kains Zeiten; auf einen Schlag löschte der Bursche ein Viertel der Menschheit aus.