Friedrich Schiller Zitate
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Wohl, wenn ins Eis des klügelnden Verstandes, das warme Blut ein bißchen muntrer springt.
Unsere Philosophie ist die unglückselige Neugier des Ödipus, der nicht nachließ, zu forschen, bis das entsetzliche Orakel sich auflöste: Möchtest du nimmer erfahren, wer du bist!
Auch aus entwölkter Höhe kann der zündende Donner schlagen.
Ich will mich nicht der Rechenschaft entziehn, die Richter sind es nur, die ich verwerfe.
Es ist nichts als die Tätigkeit nach einem bestimmten Ziel, was das Leben erträglich macht.
Für alles werde alles frisch gewagt.
Wer treulos sich des Dankes will entschlagen, dem fehlt des Lügners freche Stirne nicht.
Alle Geister werden angezogen von Vollkommenheit.
Den Zufall gibt die Vorsehung – zum Zwecke muß ihn der Mensch gestalten.
Der Umgang mit den Alten wird mir selbst Klassizität geben.
Guter Rat Freunde, treibet nur alles mit Ernst und Liebe, die beiden Stehen dem Deutschen so schön, den ach! so vieles entstellt.
Krieg ist ewig zwischen List und Argwohn; nur zwischen Glauben und Vertrau’n ist Frieden. Wer das Vertrau’n vergiftet, o der mordet Das werdende Geschlecht im Leib der Mutter.
Das Mittel Willst du in Deutschland wirken als Autor, so triff sie nur tüchtig, Denn zum Beschauen des Werks finden sich wenige nur.
Das eigene Ideal Allen gehört, was du denkst, dein eigen ist nur, was du fühlest, Soll er dein Eigentum sein, fühle den Gott, den du denkst.
Zwischen Sinnenglück und Seelenfrieden bleibt dem Menschen nur die bange Wahl.
Was verschmerzte nicht der Mensch! Vom Höchsten wie vom Gemeinsten lernt er sich entwöhnen, denn ihn besiegen die gewalt’gen Stunden.
Entweder der Leser muß warm werden wie der Held, oder der Held wie der Leser erkalten.
Ein süßer Trost ist ihm geblieben, er zählt die Häupter seiner Lieben, und sieh! ihm fehlt kein teures Haupt!
Eine Beschäftigung, die mich äußerst interessiert, erhebt mich über alle körperlichen Bedrückungen.
Verstellung ist der offnen Seele fremd.
Sie alle ziehen ihres Weges fort An ihr Geschäft – und meines ist der Mord!
O, wenn das Herz euch warnt, folgt seinem Triebe, das Herz ist Gottes Stimme.
Wer nach dem Übergroßen und Unmöglichen strebt, verfehlt das Erreichbare und Mögliche.
Uns bleibet der Liebe beglückender Ton, sie sei es, woran meine Seele sich weide, bis einst mit dem Leben die Liebe entflohn.
Wem der große Wurf gelungen, Eines Freundes Freund zu sein; Wer ein holdes Weib errungen, Mische seinen Jubel ein!
Noch am Grabe pflanzt er die Hoffnung auf.
Sei größer als dein Geschlecht. Vergiß Beleidigungen! Tu, was vor dir kein Weib getan – nach dir kein Weib mehr tun wird.
Größres mag sich anderswo begeben, als bei uns in unserm kleinen Leben.
O! Das Leben hat Reize, die wir nie gekannt.
Zwei Genien sind es, die uns die Natur zu Begleitern durchs Leben gab. […] In dem ersten dieser Genien erkennet man das Gefühl des Schönen, in dem zweiten das Gefühl des Erhabenen.
O, die Zeit ist ein wunderthätiger Gott. In einer Stunde rinnen viele tausend Körner Sandes; schnell wie sie bewegen sich im Menschen die Gedanken.
An*** Dich erwähl ich zum Lehrer, zum Freund. Dein lebendiges Bilden Lehrt mich, dein lehrendes Wort rühret lebendig mein Herz.
Sei ein Freund der Schwachen und liebe die Gerechtigkeit.
Jeder tiefe Denker fürchtet mehr das Verstandenwerden als das Missverstandenwerden.
Durch die Wälder ruf ich, durch die Wogen; Ach, sie widerhallen leer!
Ich fühle eine Armee in meiner Faust – Tod oder Freiheit!
Freude soll jedes Auge verklären.
Ewigkeit geschworenen Eiden!
Jedes Äußere führt die Kunst, die alles begrenzt und bindet, zur Natur zurück.
Ein großes Muster weckt Nacheiferung und gibt dem Urteil höhere Gesetze.
Wärme mir einer das verdroschene Märchen von Redlichkeit auf, wenn der Bankerott eines Taugenichts und die Brunst eines Wollüstlings das Glück eines Staats entscheiden.
Spott und Verachtung kränken den Stolz des Menschen empfindlicher, als Verabscheuung sein Gewissen foltert.
Unsere Bestimmung ist, uns Erkenntnisse zu erwerben und aus Erkenntnissen zu handeln.
Naiv muß jedes wahre Genie sein, oder es ist keines. Seine Naivität allein macht es zum Genie, und was es im Intellektuellen und Ästhetischen ist, kann es im Moralischen nicht verleugnen.
Was die Natur auf ihrem großen Gange In weiten Fernen auseinanderzieht, Wird auf dem Schauplatz, im Gesange, Der Ordnung leicht gefaßtes Glied.
Der Augenblick verschlingt ein ganzes Leben!
Veflucht sei, wer sein Leben an das Große und Würd’ge wendet und bedachte Plane mit weisem Geist entwirft! Dem Narrenkönig gehört die Welt.
Entreiße dich, edle Seele, dem Wahn Und den himmlischen Glauben bewahre! Was kein Ohr vernahm, was die Augen nicht sahn, Es ist dennoch das Schöne, das Wahre! Es ist nicht draußen, da sucht es der Thor; Es ist in dir, du bringst es ewig hervor.
Weil du vieles geschleppt und schleppst und schleppen wirst, meinst du, was sich selber bewegt, könne vor dir nicht bestehn.
Endlich legt sich jedes Sturmes Wut. Tag wird es auf die dickste Nacht, und kommt die Zeit, so reifen auch die spätsten Früchte!