Friedrich Schiller Zitate
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Kann aber wohl der Mensch dazu bestimmt sein, über irgendeinem Zwecke sich selbst zu versäumen?
Was sollen deine Götter, des kranken Weltplans schlau erdachte Retter, die Menschenwitz des Menschen Notdurft leiht?
Die Natur gab uns nur Dasein; Leben gibt uns die Kunst und Vollendung die Weisheit.
Rußland wird nur durch Rußland überwunden.
Wo Tausende anbeten und verehren, da wird die Glut zur Flamme, und beflügelt schwingt sich der Geist in alle Himmel auf.
Der Liebende Würde von dem Gegenstand seiner Leidenschaft. Würde allein ist ihm Bürge, daß nicht das Bedürfnis zu ihm nötigte, sondern daß die Freiheit ihn wählte – daß man ihn nicht als Sache begehrt, sondern als Person hochschätzt.
Jedwede Tugend ist fleckenfrei – bis auf den Augenblick der Probe.
Kunst ist der Anfang aller Kultur und ihre letzte höchste Vollendung. Ihre einzige rechte Triebkraft ist die rechte Liebe zum Menschentum.
Drum haltet fest zusammen – fest und ewig! Daß sich der Bund zum Bunde rasch versammle!
Ein vorzüglicher Kopf muß es immer sein, von dem die Wahrheit ohne Ohrfeige wegkommt.
Ein Zufall nur? Vielleicht auch mehr – und was ist Zufall anders als der rohe Stein, der Leben annimmt unter Bildners Hand?
Mit der Liebe Flügel eilt die Zukunft in die Arme der Vergangenheit, lange sucht der fliehende Saturnus seine Braut – die Ewigkeit.
Cogito, ergo sum. Ich denke, und mithin so bin ich, Ist das eine nur wahr, ist es das andre gewiß.
Brüder, fliegt von euren Sitzen, Wenn der volle Römer kreist, Laßt den Schaum zum Himmel spritzen: Dieses Glas dem guten Geist!
Alles, o Leben, schließt sich in deinem Reiche: So kehret auch zum Kinde der Greis kindisch und kindlich zurück.
Wo Menschenkunst nicht zureicht, hat der Himmel oft geraten.
Die Schönheit ist allerdings das Werk der freien Betrachtung, und wir treten mit ihr in die Welt der Ideen – aber was wohl zu bemerken ist, ohne darum die sinnliche Welt zu verlassen, wie bei Erkenntnis der Wahrheit geschieht.
Eh ihr zum Schwerte greift, bedenkt es wohl.
Das ist dein Bruder! – das ist verdolmetscht: Er ist aus eben dem Ofen geschossen worden, aus dem du geschossen bist – also sei er dir heilig!
Jetzo mit der Kraft des Stranges Wiegt die Glock mir aus der Gruft, Dass sie in das Reich des Klanges Steige, in die Himmelsluft.
Ist aber das, was ich sage, gut, wo anders als von oben konnt‘ ich’s schöpfen?
Die Gesetze der Welt sind Würfelspiele geworden.
Die Unschuld hat eine Sprache, einen Siegerblick, der die Verleumdung mächtig niederblitzt!
Freiheit ist bei der Macht allein.
Wer über alles lachen könnte, würde die Welt beherrschen.
Warum soll ich mich verändern, wenn ich mich wohlbefinde?
Der Tod entbindet von erzwung’nen Pflichten.
Kühn war das Wort, weil es die Tat nicht war.
Die Kunst gibt sich selbst Gesetze und gebietet der Zeit: der Dilettantismus folgt der Neigung der Zeit.
Nur ein verzweifelter Spieler setzt alles auf einen einzigen Wurf.
Freund, höre fremde Leiden an und lerne deine leichter tragen.
Aus Gemeinem ist der Mensch gemacht, und die Gewohnheit nennt er seine Amme.
Spät kommt Ihr – doch Ihr kommt! Der weite Weg entschuldigt Euer Säumen..
Denkt an den Wechsel alles Sterblichen.
Du wirst finden, daß mir ein vertrauter Umgang mit den Alten äußerst wohlthun, – vielleicht Classicität geben wird.
Von der Stirne heiß Rinnen muß der Schweiß, Soll das Werk den Meister loben; Doch der Segen kommt von oben.
Dem spielenden Kind glückt, Was dem Weisen mißlingt.
Mir ekelt vor diesem tintenklecksenden Säkulum, wenn ich in meinem Plutarch lese von großen Menschen.
Wohl denen, die des Wissens Gut nicht mit dem Herzen zahlen.
Man hat Exempel, daß man den Mord liebt und den Mörder straft.
Gesetze sind glatt und geschmeidig, wandelbar wie Laune und Leidenschaft.
Weh‘ dem, der an den würdig alten Hausrat ihm (dem Menschen) rührt, das teure Erbglück seiner Ahnen.
Es lebt sich doch ganz anders an der Seite einer lieben Frau, als so verlassen und allein.
Auch die Freiheit muß ihren Herrn haben.
Körper und Stimme leiht die Schrift dem stummen Gedanken. Durch der Jahrhunderte Strom trägt ihn das redende Blatt.
Liebe greift auch in die Ferne, Liebe fesselt ja kein Ort.
[…] Der weltregierenden Macht ist kein einzelner Mann unersetzlich.
Ihr habt den Pfeil geschärft, ihr habt ihn abgedrückt, Ihr sätet Blut und seht bestürzt, das Blut ist aufgegangen.
Ich mag es gerne leiden, wenn auch der Becher überschäumt.
Schöne Welt, wo bist du? Kehre wieder, holdes Blütenalter der Natur! Ach, nur in dem Feenland der Lieder lebt noch deine fabelhafte Spur.