Friedrich Löchner Zitate
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Reden! – Tod ist Schweigen.
Neue Möglichkeiten ergeben sich erst, wenn man die Hoffnung sterben läßt.
Abklärung ist weit hilfreicher als Aufklärung.
Man muß manchmal k.o. gehen, um sich endlich die richtige Erholung zu gönnen.
Husch husch – Pfusch pfusch!
Es hilft ein leises, liebes Wort, oft besser als Gebrülle fort.
Eine Welt ohne Tränen wäre zum Heulen.
Nur der Mensch ist der Dokumentation fähig!
Manchmal muß man ein gutes Kamel sein, um lange Durststrecken durchzustehen.
Begehrt sein ist besser als verehrt sein.
Auf dem Rücken der Feiglinge reiten die Helden.
Das Leben lieben – das Lieben leben.
Sehnsucht ist wie der Brennpunkt der Sonne unter einer Lupe, direkt und dauernd auf immer dieselbe Stelle unserer Erwartungen gerichtet.
Der Herr im Haus bestimmt das Ein und Aus.
Es braucht der Mensch nebst der Ernährung auch geistig-seelische Belehrung.
Was nicht in die Dur-Moll-Truhe so alles hineingeht!
Irrtum. Zu glauben, daß ehrlich am längsten währt.
Der Konservative bewahrt das Beste vom Alten. Das ist sein Beitrag zum Fortschritt.
Ehrfurcht ist die schweigsamste aller Tugenden.
Unser Geltungsbedürfnis sorgt dafür, daß wir einander vieles verschweigen.
Lang das Vergnügen, kurz nur die Reu‘, beim nächsten Vergnügen wieder dabei.
Bienen kennen keinen Sonntag.
Zwar können große Gedanken in kleinen Räumen entstehen, aber sie brauchen große, um zu geschehen.
Niemand schenkt ohne Absicht.
Auch Platon liebte nicht nur platonisch!
Versuche nicht, mit dem Tod umzugehen – er geht stets mit dir um.
Laßt uns den Augenblick genießen, daß wir nicht merken, wie die Zeit vergeht.
Ein großes Gefühl braucht Raum für Ausschweifungen.
Meinungsfreiheit ohne Handlungsfreiheit ist wertlos.
In dem großen Kunterbunt, gibt es Kunst und Kitsch und Schund.
Vom Unglück verschont zu bleiben, das ist Glück.
Der Alltag der Worte raubt uns das Gefühl für ihren Sonntag.
Die meisten verstehen unter Aufklärung, einem angst und bange zu machen, statt einen in frohe und hoffnungsvolle Erwartung zu versetzen.
Wohl dem, der häufig lachen kann.
Solange wir uns noch selbst besitzen, kann niemand anders Besitz von uns ergreifen.
Bedeutende Aussagen haben immer autoritären Rang.
Halte im Glück immer einen Fallschirm für den Absturz bereit.
Große Stürme schicken ihre Winde voraus.
Und ist der Kopf auch noch so klein, geht doch die ganze Welt hinein.
Leute ohne Gewissen haben auch keine Gewissensbisse.
Wir nennen’s Glück, wenn Erhofftes oder Unerhofftes uns zufällt und zum Vorteil gereicht.
Fast jede Kommunikation ist eine Kette von Mißverständnissen.
Für den Freidenker ist der Tod kein Thema der Angst.
Redner tun im allgemeinen gut daran, ihre Behauptungen nicht zu beweisen. Selbst die Dümmsten würden dann bald merken, wie wenig sie zu sagen haben.
Das sind nun die Bürger, die mündigen: sie wissen jetzt besser zu sündigen.
Leben – Dauerkorrektur von Irrtümern.
Unfaßlich. Bei einem Sturz schon an den nächsten denken.
Man muß sich weit wegwerfen können; aber nicht so weit, daß man sich nicht mehr einholen kann.
Solang der Mensch recht lachen kann, fängt er noch rechte Sachen an.
Das Leben lässt sich viel leichter ertragen, wenn du es nicht dauernd auf die Folter spannst.