Friedrich II. der Große Zitate
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Gewißheit erlangt man nicht vom Hörensagen.
Einer, der für unreligiös gilt, ist allgemein verschrieen, wäre er auch der rechtschaffenste Mensch der Welt.
Ich bin überzeugt, sähen die Könige einmal ein schonungsloses Bild von all dem Elend des Volkes, es griffe ihnen ans Herz. Doch ihre Einbildungskraft ist nicht lebendig genug.
Ich bedauere alle Tage meines Lebens, welche ich nicht dem Nachdenken und dem Studium gewidmet habe. Man kann seine Fähigkeiten, richtig zu urteilen, nicht genug vervollkommnen, ebensowenig die durchdringende Schärfe des Verstandes.
Auch die glücklichsten angeborenen Anlagen müssen durch ein gründliches Studium und lange Erfahrung noch vervollkommnet werden, oder man muß nach häufigen Mißgriffen die Regeln durch eigenen Schaden erlernen.
Betrachten wir nun unser Vaterland: Ich höre einen Jargon reden, dem jede Anmut fehlt und den jeder nach seiner Laune handhabt; die Ausdrücke werden wahllos angewandt, die passendsten und bezeichnendsten Wörter vernachlässigt, und der eigentliche Sinn ertrinkt in einem Meer von Nebensächlichkeiten.
Der Berg ist überschritten, jetzt wird’s leichter gehen.
Gott würde seinen Juden Kanaan unmöglich so angepriesen haben, wenn er mein sizilianisches Reich gekannt hätte.
Die Schule der Leiden lehrt Vorsicht, Verschwiegenheit und Mitgefühl.
Jeder soll nach seiner Façon selig werden.
Von allen Vergnügungen ist die Jagd dasjenige, was den Fürsten am wenigsten zukommt.
Der uneigennützige Sinn ist der tugendhafteste: er opfert dem gemeinen Wesen ohne Bedauern seine Mühen, seinen Vorteil, sein Leben; wachsam und streng gegen alle seine Fehler bändigt er im Entstehen den Aufruhr seiner Leidenschaften. – Tugend ist mehr wert, als Geist und Wissen.
Zum Wohl der Menschheit muss jeder das Seine tun.
Die historischen Werke müßte man, um sie nützlich zu machen, wenn möglich von dem Parteigeist, von falschen Anekdoten und Lügen reinigen.
Freund, du hast recht, wenn du glaubst, daß ich viel arbeite. Ich tue es, um zu leben; denn nichts hat mehr Ähnlichkeit mit dem Tode als Müßiggang.
In der Politik darf man keine Vorliebe für ein Volk und keine Abneigung gegen ein anderes haben.
Nur deren Leben gehört in die Gesellschaft der Humanisten, die zum Besten der Menschen wirklich beigetragen haben.
Beleidigung mit Beleidigungen zu vergelten ist die Art des Pöbels.
Mich zu verhätscheln habe ich keine Zeit.
In dem Maße wie die Völker zivilisierter werden, muß man auch ihre Gesetze mildern.
Luxus treibt den Menschen zu keiner Tugend an – er erstickt meist alle besseren Gefühle in ihm.
Was ist schöner als Vergnügungen des Geistes?
Die Nachsicht, welche die Menschen sich gegenseitig schuldig sind, führt zur Duldsamkeit.
Ich bin es müde, Sklaven zu regieren.
Kein General beging mehr Fehler als ich.
Ach wie weise, mäßig, geduldig und sanftmütig macht die Schule der Widerwärtigkeit. Sie ist eine fürchterliche Prüfung; hat man sie aber überstanden, so ist sie für die ganze übrige Lebenszeit nützlich.
Ich weiß, daß ich ein Mensch, das heißt: daß ich dem Leiden geweiht bin. Gegen Schicksalstücke hilft mir nur eins: Standhaftigkeit.
Die Titel sind nur Zierden für Alberne; große Männer brauchen nur ihre Namen.
Bücher sind kein geringer Teil des Glücks. Die Literatur wird meine letzte Leidenschaft sein.
Der schönste Tag im Leben ist der, an dem man es verläßt.
Des Menschen Bestimmung ist, während dieser kurzen Zeit des Lebens für das Wohl der Gemeinschaft zu arbeiten, der er angehört.
Mein Rock ist von Kugeln durchbohrt; zwei Pferde sind mir unter dem Leibe erschossen. Zu meinem Unglück lebe ich noch.
In meinem Staate kann jeder nach seiner Façon selig werden.
Das kostbarste Gut, das den Händen der Fürsten anvertraut, ist das Leben ihrer Untertanen.
Die nützlichen Künste sind die älteren Schwestern der schönen Künste; sie müssen notwendigerweise diesen vorangehen.
Es gibt nur ein sicheres und unfehlbares Mittel, sich einen guten Ruf in der Welt zu erhalten: nämlich das wirklich zu sein, was man vor der Welt scheinen möchte.
Der Mensch wird zum Tier, wenn er nie einen Sonntagsrock an hat.
Sterbe ich in Berlin oder Potsdam, so will ich der eitlen Neugier des Volkes nicht zur Schau gestellt werden und am dritten Tage um Mitternacht beigesetzt werden.
Die Schriftsteller sind die Gesetzgeber des menschlichen Geschlechts, ihre Schriften verbreiten sich durch die ganze Welt und offenbaren, indem sie überall bekannt werden, die Ideen, von denen andere erfüllt sind.
Ich sage mir, daß so wenig alles Schlimme, was man befürchtet, wie alles Gute, was man erhofft, buchstäblich eintrifft; man muß von beidem viel abziehen.
Der höchste Grad der Tugend liegt in einer gänzlichen Uneigennützigkeit, welche die Wirkung hat, daß man Ehre und Pflicht seinem eigenen Urteil, das allgemeine Beste seinem besonderen Nutzen, die Wohlfahrt des Vaterlandes seinem eigenen Leben vorzieht.
Bei den Steuern müssen Billigkeit und Menschenfreundlichkeit mitsprechen. Wer nur hundert Taler im Jahr zu verzehren hat, soll nicht mehr als zwei abgeben. Wer aber tausend hat, kann gut hundert zahlen.
Ob mit dem Lorbeer oder dem Diadem geschmückt, immer werde ich meine Ruhe nur in meinem eigenen Herzen suchen.
Ihr müßt wissen, daß der geringste Bauer, ja, was noch mehr ist, der Bettler, ebensowohl ein Mensch ist, wie Seine Majestät sind, und denen alle Justiz gewährt werden muß, indem vor der Justiz alle Leute gleich sind.
Ein wahrer Freund ist ein Geschenk des Himmels.
Die Ursache des Verfalls der größten Reiche war stets dieselbe; sie lag immer in der Schwäche der Verfassung der Staaten.
Man muß erst Kenntnisse sammeln, um urteilen zu können.
Wenn ich ein großes Problem habe, stelle ich mir die Erde von einem fernen Punkt im Weltall aus betrachtet vor: Wie klein ist sie doch, und wie klein ist mein Problem!
So einfach die Gesetze sein mögen, es kommen streitige Fälle vor, verwickelte, unklare Sachen, wo man die Wahrheit aus der Tiefe des Brunnens ziehen muß, welche geübte Advokaten und Richter verlangen, um sie zu entwirren.
Meine Jugend habe ich meinem Vater, meine reifen Jahre dem Staat geopfert.