Friedrich Christoph Schlosser Zitate
Die unverbogene Seele verlangt immer, unbedingt und ganz zu handeln.
Die Rücksichtslosigkeit der Menschen lernt man am besten in den Eisenbahncoupés kennen.
Den Staaten wie den Menschen ist vom Schicksal ein bestimmtes Alter angewiesen, über dessen Ziel hinaus Schwäche und Kränklichkeit ihr Los werden.
Die Entwicklung des Menschengeschlechtes ist, ihrem Hauptgange nach, dem täglichen Lauf der Sonne gefolgt.
Kraft, Konsequenz und Rücksichtslosigkeit erhalten im Leben immer den Sieg, während Sittlichkeit und Seelenadel in praktischer Hinsicht oft hemmend wirken
Je gebildeter der Mensch, um so mehr nehmen auch Frauen an den geistigen Angelegenheiten der Nation teil.
Ohne Sittlichkeit, ohne reinen Eifer für Wahrheit und Recht, ohne tiefe Verachtung des Eigennutzes und der Eitelkeit ist jeder Angriff auf das Bestehende verderblich.
Mit bloßer Gelehrsamkeit ist der Welt sehr schlecht gedient.
Erst wenn der Mensch aus der Tierheit heraustritt, hat er eine Geschichte. Wilde und Barbaren und ihren Zustand kann man gleich dem der Tiere beschreiben, – Geschichte aber ist ohne Staat, ohne Gesetze, ohne Fortschreiten mit der Zeit nicht zu denken.
Der Menschen Neugierde sucht lieber das Licht, wo keines ist, als daß sie es da nährt, wo es sich findet.
Das Gleichgewicht im Menschen zu erhalten, das Kräftige und das Weiche, das Milde und das Rauhe an seine gehörige Stelle bringen, ist die Aufgabe, welche sich jeder Mensch bei seiner eigenen Ausbildung vorsetzen muß.
Keine Philosophie und keine Moral kann bei der großen Menge jemals die Religion ersetzen.
Es tritt in der Entwicklung unseres Geschlechtes von Zeit zu Zeit eine Periode ein, in welcher die Gesellschaft genötigt wird, gewissermaßen eine Zeit lang stille zu stehen, um über sich selbst und ihren früheren Bildungsgang nachzudenken und die gewonnenen Erkenntnisse zu sammeln.
Reichtum und Üppigkeit brechen die Kraft eines Volkes, die Bürger entwöhnen sich jeder nachhaltigen Anstrengung und die besten Lebenskräfte verderben durch weichliche Muße.
Nicht der Besitz großer Güter, sondern die Einfachheit des Lebens und die Verachtung kostspieliger Vergnügungen machen reich.
Elende und gesunkene Naturen und selbstsüchtige Schwächlinge haben nur vor ihresgleichen eine Bedeutung, für den besseren Menschen sind sie aber ein Gegenstand des Abscheus.
Jede menschliche Einrichtung paßt nur für bestimmte Zeiten und Umstände, und muß, wenn sie nicht schaden soll, beim Wechsel derselben geändert werden.
Wo der Sieg unmöglich ist, müssen einzelne Scharen durch ihren ruhmvollen Untergang die Seelen der Überlebenden stärken.